„Während des Liebesspiels treibt der Rehbock die auserwählte Ricke teilweise kilometerweit über die Felder. Völlig kopflos überquert das liebestolle Paar auch Landstraßen und das häufig völlig unvermittelt“, so Markus Stifter, Pressesprecher des Landesjagdverbandes Hessen.
Autofahrer sollten daher auch tagsüber und besonders auf Überlandstrecken vorsichtig fahren und stets bremsbereit bleiben. „Tauchen Rehe am Straßenrand auf, sollte die Geschwindigkeit reduziert und mehrfach hintereinander gehupt werden. Lässt sich ein Zusammenstoß nicht vermeiden, sollte der Fahrer nicht versuchen auszuweichen, sondern bremsen und das Lenkrad festhalten“, so Stifter weiter. Sollte es zu einem Unfall mit einem Wildtier gekommen sein gilt: Unfallstelle absichern, den Polizeinotruf 110 wählen und das verletzte Tier nicht anfassen.
Hintergrund: In der Jägersprache wird die Paarungszeit des Rehwildes auch „Blattzeit“ genannt. Denn während dieser Zeit lassen sich Rehböcke durch den nachgeahmten Fiep-Ruf einer Ricke anlocken. Dazu wird ein frisches Buchenblatt zwischen den Fingern gehalten und zum Mund geführt. Mit entsprechender Übung kann durch die ausgeblasene Luft über das Buchenblatt der Fieplaut der Ricke nahezu naturgetreu erzeugt werden.
Wer dieses Naturschauspiel einmal hautnah miterleben möchte, wendet sich am besten an die örtliche Jägerin oder den Jäger oder einen Jagdverein in Hessen.
Wildunfälle mit Paarhufern im Jahr 2018