In einem Waldgebiet bei Kirchhundem (Kreis Olpe) war am vergangenen Mittwoch ein totes Wildschwein gefunden worden, das positiv auf ASP getestet wurde. Mittlerweile wurden im Umkreis von drei Kilometern weitere infizierte Wildschweinkadaver entdeckt. Experten prüfen aktuell, ob es sich dabei um einen Neueintrag der Seuche handelt.
Hessen handelt sofort – enge Zusammenarbeit mit NRW und lokalen Behörden
Das HMLU hat umgehend den Kontakt zu den nordrhein-westfälischen Behörden aufgenommen. Durch Hessens Landwirtschafts- und Umweltminister Ingmar Jung wurde dabei das Angebot zu gemeinsamen Beratungen ausgesprochen. Parallel dazu wurden hessenweit erste Planungen und Maßnahmen zur Prävention und Seuchenabwehr eingeleitet.
Betroffen sind auf hessischer Seite insbesondere die Landkreise Waldeck-Frankenberg, Marburg-Biedenkopf und der Lahn-Dill-Kreis. In enger Abstimmung mit den Regierungspräsidien Kassel und Gießen und den drei Landkreisen sowie dem Führungsstab ASP, der bereits seit dem ersten hessischen ASP-Fall im vergangenen Jahr erfolgreich agiert, werden die lokalen Maßnahmen koordiniert.
Suchteams im Grenzgebiet aktiv – Dekontaminationsstelle eingerichtet
Bereits am Dienstagmorgen begannen neun spezialisierte Hundesuchteams mit der stichprobenartigen Kadaversuche in Grenznähe, insbesondere im Raum Wallau (Stadt Biedenkopf). Weitere Einsatzkräfte aus Südhessen werden die Maßnahmen in den kommenden Tagen verstärken. Die Suchaktionen sollen in Kürze auch auf die Landkreise Waldeck-Frankenberg und Lahn-Dill ausgeweitet werden.
Das bergige, waldreiche Gebiet stellt eine Herausforderung für die Suche dar – bislang wurden keine Wildschweinkadaver gefunden. Um größtmögliche Biosicherheit zu gewährleisten, wurde kurzfristig eine Dekontaminationsstelle im Landkreis Marburg-Biedenkopf eingerichtet. Dort werden Fahrzeuge, Einsatzkräfte und Hunde nach ihrem Einsatz professionell gereinigt und desinfiziert.
Hintergrund:
Die Afrikanische Schweinepest ist für den Menschen ungefährlich, verläuft jedoch für Haus- und Wildschweine in nahezu allen Fällen tödlich. Eine Einschleppung in landwirtschaftliche Bestände hätte schwerwiegende wirtschaftliche und seuchenhygienische Folgen. Seit dem ersten Auftreten in Hessen im Juni 2024 setzt das Land alles daran, die Seuche einzudämmen.