Das Veterinäramt des Lahn-Dill-Kreises hat eine Betriebssperre ausgesprochen und den Tierhalter angewiesen, die infizierten Tiere zu isolieren und zu behandeln. „Im Regelfall handelt es sich bei der Blauzungenkrankheit um eine akut verlaufende Krankheit, die zu hohen Verlusten im Tierbestand sowie langwierigen Krankheitsverläufen und starkem Milchrückgang führen kann“, erläutert Nina Schneider, Amtliche Tierärztin im Veterinäramt.
Sind Wildtiere empfänglich für das BTV?
Empfänglich für das Virus sind die meisten Wiederkäuerarten, das gilt grundsätzlich auch für wiederkäuendes Schalenwild. Für den Menschen stellt das Virus dagegen keine Gefahr dar. Fleisch oder Milch sowie daraus hergestellte Erzeugnisse, auch von infizierten Tieren, können daher ohne Bedenken verzehrt werden. Auch unsere Jagdhunde sind nicht gefährdet.
Wie verbreitet sich die Tierseuche im Wildbestand?
BTV wird über bestimmte Stechmücken übertragen. Infizierte Mücken können mit dem Wind über viele Kilometer getragen werden und weitere Tiere infizieren. Auffällige Symptome sind zum Beispiel hohes Fieber, Fressunlust, Speicheln, eine geschwollene Zunge, die in seltenen Fällen bläulich verfärbt sein kann, sowie Lethargie und geschädigte Schleimhäute.
Für Jäger interessante nähere Einzelheiten sind auf der Homepage des Friedrich-Loeffler-Institutes und in dem Dokument „Blauzungenkrankheit, Informationen für Jäger“, Hsg.: Niedersächs. Landesamt für Verbraucherschutz u. Lebensmittelsicherheit nachzulesen.
Text: Jochen Decher, Verein der Jäger des Dillkreises e.V.