Seit Ausbruch der Infektionskrankheit in Belgien vor einem Monat sind bislang 79 infizierte Wildschwein-Kadaver gefunden worden. Um die Ausbreitung zu verhindern, ließ das nationale Landwirtschaftsministerium in der betroffenen Region zuletzt 4000 Hausschweine töten.
Am 13. September waren erstmals Fälle der Afrikanischen Schweinepest in Belgien und damit auch erstmals in Westeuropa entdeckt worden – rund 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Die belgischen Behörden richteten daraufhin das 63.000 Hektar große Sperrgebiet in der belgischen Region Luxemburg ein. Zuvor war die Krankheit bereits in östlichen EU-Staaten aufgetreten, etwa im Baltikum, in Polen, Tschechien und Ungarn.
Das Sperrgebiet hat nun drei Zonen. Im rund 12.500 Hektar großen Kern sind die Auflagen wie Fütter- und Jagdverbot sowie Bewegungs- und Bewirtschaftungsverbot am strengsten. Zudem wird dort aktiv nach toten Wildschweinen gesucht, deren Kadaver dann analysiert werden.
Das Betreten und die Bewirtschaftung der äußersten Zone ist nach Genehmigung hingegen zumindest tagsüber erlaubt. Die Maßnahmen wurden nach Angaben des Ministeriums in Zusammenarbeit mit der EU-Kommission erstellt und gelten zunächst bis zum 14. November.
Nachdem die ersten Fälle der Tierseuche in Belgien aufgetaucht waren, verhängten etliche Länder außerhalb der EU einen Importstopp gegen belgisches Schweinefleisch, darunter die wichtigen Abnehmer Südkorea und China. Innerhalb der Europäischen Union läuft der Handel weiter.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine schwere Virusinfektion, die für Wild- und Hausschweine in Europa fast immer tödlich verläuft. Der Erreger kann durch direkten Kontakt zwischen Tieren übertragen werden, aber auch durch Speisereste mit Fleisch von infizierten Tieren.