PM Afrikanische Schweinepest (ASP): Bisher höchste Anzahl an Positivfällen im Oktober 2024 – Kernzone wird erneut ausgeweitet

Südhessen verzeichnet traurigen Höchststand bei ASP-Fällen – Behörden appellieren an alle Waldbesucher

Symbolfoto Schwarzwild, Quelle: Grell/DJV
Symbolfoto Schwarzwild, Quelle: Grell/DJV

Das ASP-Seuchengeschehen in Südhessen hat im Oktober 2024 seinen bisherigen Höhepunkt erreicht: Insgesamt 121 Wildschweinkadaver wurden im vergangenen Monat gefunden und positiv auf das Virus der Afrikanischen Schweinepest getestet (Quelle: TierSeuchenInformationsSystem des FLI) . Dies ist die höchste Zahl seit dem Auftreten der ASP in Hessen und verdeutlicht die anhaltende Dynamik der Seuche.

Die hohe Anzahl an Kadaverfunden basiert auf verstärkte Suchmaßnahmen, sogenannte Räumungs- und Schwerpunktsuchen, die in den Landkreisen Groß-Gerau, Bergstraße und Darmstadt-Dieburg durchgeführt werden. Es dürfte wohl nahezu täglich zu Neuinfektionen innerhalb der Wildschweinpopulationen in Südhessen kommen.

Im Landkreis Bergstraße führte eine Schwerpunktsuche Mitte Oktober zu 31 positiven Funden – der Großteil der Kadaver wurde im Bereich der Bundesstraße 47 an der südöstlichen Flanke des Elektrozauns entdeckt. Auch im Kreis Groß-Gerau erfasst das Virus zunehmend weitere Gebiete. Hier wurden im Oktober 45 Kadaver positiv auf ASP getestet, wobei sich die Schwerpunkte auf Büttelborn, Bischofsheim und die südlichen Kreisteile rund um Gernsheim konzentrieren. Ganz aktuell wurden nordwestlich der B 44 Funde gemeldet, die nun zu einer Ausweitung der Kernzone im Bereich des Mönchbruchs führen sollen.

Mit Blick auf die infizierten Gebiete werden umfangreiche Schutzmaßnahmen getroffen: In den betroffenen Kreisen sind derzeit über 250 Kilometer an Elektrozaunanlagen und rund 50 Kilometer an festen Schutzzäunen installiert, um die Seuchenausbreitung zu kontrollieren und die Population des Schwarzwilds in den Sperrzonen zu halten. Der Bau der Zäune wird weiter beschleunigt, der Bau von weiteren 150 km Festzaun ist bereits in Planung.

Appell an alle Wald- und Feldbesucher: Schutzmaßnahmen unbedingt einhalten

Trotz der intensiven Schutzmaßnahmen bleibt die Lage für das Schwarzwild und die betroffenen Landkreise kritisch. Behörden und der Landesjagdverband Hessen appellieren deshalb dringend an die Bevölkerung, insbesondere an Waldbesucher wie Pilzsammler und Spaziergänger, sich an die aktuellen Schutzvorgaben zu halten.

„Waldbesucher, die durch das Unterholz streifen, können das Schwarzwild aufschrecken und außerdem das ASP-Virus durch verunreinigte Schuhe oder Kleidung verbreiten“,

erklärt Markus Stifter, Pressesprecher des LJV Hessen.

„Diese Risiken gilt es durch Rücksichtnahme auf die bestehenden Schutzmaßnahmen zu minimieren. Jeglicher Kontakt mit Wildschweinen und das Verlassen von Waldwegen sollten unbedingt vermieden werden“, so Stifter.