Limburg, 24. Mai 2025:
Festlicher Landesjägertag in Limburg mit hochkarätigen Gästen
Feierliche Jagdhornklänge ertönten am Samstagmorgen in der Josef-Kohlmaier-Halle in Limburg. Vor der Stadthalle versammelte sich die „grüne Zunft“ – über 200 Jägerinnen und Jäger aus ganz Hessen nahmen an der repräsentativen Jahreshauptversammlung des Landesjagdverbandes Hessen e. V. teil. Der Landesjägertag fand in diesem Jahr in besonderem Rahmen statt: Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Jagdklubs Limburg richtete der Verband seine zentrale Veranstaltung in Limburg an der Lahn aus.
Hoher Besuch und starke Zeichen der Wertschätzung
Mit Ministerpräsident Boris Rhein und Staatsminister Ingmar Jung vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat hatten sich prominente Vertreter der Landesregierung angekündigt. Beide würdigten im Rahmen der Veranstaltung das Engagement der hessischen Jägerschaft und verliehen hohe Auszeichnungen, darunter den Staatsehrenpreis für Lebensraumgestaltung sowie die Hegemedaille der Sonderstufe Gold des Landesjagdverbandes. Als besondere Überraschung verlieh Ministerpräsident Boris Rhein dem Präsidenten des LJV Hessen, Prof. Dr. Jürgen Ellenberger, den Hessischen Verdienstorden für sein über 30-jähriges ehrenamtliches Engagement in verschiedenen Ämtern und Funktionen für den Natur und Artenschutz.
„Prof. Dr. Jürgen Ellenberger setzt sich als Jäger und Interessenvertreter der Jägerschaft seit mehr als 30 Jahren in herausragender Weise für den Arten- und Naturschutz ein. Er vertritt die Anliegen der hessischen Jägerschaft mit Umsicht, Weitblick und Verantwortungsbewusstsein. Dank seines Einsatzes sind jagdliche Werte in der Gesellschaft verankert“,
sagte der Regierungschef am Samstag in Limburg an der Lahn und fügte hinzu:
„Herr Professor Ellenberger ist ein Aktivist für den Natur- und Artenschutz. Sein Einsatz ist vorbildlich, richtungsweisend und verdient Anerkennung.“

Ein verlässlicher Partner im ländlichen Raum
Ministerpräsident Boris Rhein hat die Arbeit der Jägerinnen und Jäger für Natur, Gesellschaft und den ländlichen Raum gelobt.
„Die Jägerschaft in Hessen ist ein verlässlicher, fachkundiger und engagierter Partner – sei es bei der Seuchenbekämpfung, dem Artenschutz oder dem wildtiergerechten Waldumbau. Besonders im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest haben sich unsere Jägerinnen und Jäger als unentbehrlich erwiesen“,

sagte der Ministerpräsident und fügte hinzu:
„Auch in diesem Jahr zeichnet die Hessische Landesregierung das Engagement der Jägerschaft für Natur und Umwelt aus. Mit der Rückbenennung des ‚Hessischen Wildtierpreises‘ in ‚Staatsehrenpreis für Lebensraumgestaltung‘ soll die Wertschätzung gegenüber den Preisträgern noch stärker zum Ausdruck kommen. Den Preisträgern dieses Jahres gratuliere ich herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung.“
Der Regierungschef hob hervor, dass die Landesregierung an der Seite der Jägerschaft stehe. Zentrale jagdpolitische Forderungen seien nach der Landtagswahl konsequent realisiert worden. „Mit dem Sofort-Programm ‚11+1 für Hessen‘ hat die Landesregierung nicht nur den Wolf in das Hessische Jagdrecht aufgenommen. Sie stärkt auch das Ehrenamt, baut unnötige Bürokratie ab und ermöglicht der Jägerschaft, Verantwortung zu übernehmen – auch bei der künftig möglichen Entnahme von Wölfen.“
Vertrauensvoller Dialog auf Augenhöhe

„Wir begrüßen den interessierten und partnerschaftlichen Austausch mit der neuen Landesregierung sowie dem zuständigen Jagdministerium und freuen uns, dass unsere Themen nun endlich Gehör finden. Bei zentralen Fragen wie dem Umgang mit dem Wolf und der Schalenwildrichtlinie hatten wir bereits Erfolg. Hinsichtlich der Jagdverordnung und der Förderrichtlinie führen wir einen Dialog auf Augenhöhe. Unsere fachliche Expertise findet Berücksichtigung – das ist der richtige Weg, um gemeinsam praxistaugliche Lösungen zu entwickeln.“
Fachwissen trifft Praxis: Die neue Schalenwildrichtlinie

Auch Staatsminister Ingmar Jung würdigte die Zusammenarbeit mit der Jägerschaft und betont die besondere Verbindung:
„Nicht nur bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest habe ich die Jägerschaft als wichtigen Partner kennengelernt. Ich bin beeindruckt vom Fachwissen, dem Verantwortungsbewusstsein und der Einsatzbereitschaft der Jägerinnen und Jäger.
Bei der Ausarbeitung der neuen hessischen Schalenwildrichtlinie haben sie entscheidend mitgewirkt. Unsere größte Gemeinsamkeit ist ein gesunder Pragmatismus, daher setzen wir auch bei der Novellierung der hessischen Jagdverordnung auf einen konstruktiven Austausch mit der Jägerschaft.“
Auszeichnungen für besonderes Engagement
Ein Höhepunkt des Landesjägertags war die feierliche Verleihung verdienter Auszeichnungen. Für ihren langjährigen, außergewöhnlichen Einsatz für Wildtiere, Jagd und Naturschutz erhielten Forstdirektor a.D. Harald Voll, Forstdirektor a.D. Klaus Schwarz und Prof. Dr. Dr. habil. Gerald Reiner aus der Arbeitsgruppe „Genetik“ der Hegegemeinschaft Krofdorfer Forst den Hessischen Staatsehrenpreis für Lebensraumgestaltung für herausragende Leistungen in der Forschung zur Rotwildgenetik.

Zudem wurde die Hegemedaille der Sonderstufe Gold an Prof. Dr. Ulrich Grimm von der Rot- und Muffelwildhegegemeinschaft Hinterlandswald für herausragende Leistungen in der Hege und Reviergestaltung verliehen.

Für das herausragende Engagement bei der Kitzrettung erhielt die Hegegemeinschaft Reichelsheim, vertreten durch Jürgen Spiegelhauer, Ralf Menzel, Marcus Wanke, Uwe Göttmann und Adam Hoffarth, ebenfalls die hohe Auszeichnung, die Hegemedaille der Sonderstufte Gold des LJV für besondere Leistungen in der Hege und Reviergestaltung. Der Landesjagdverband ehrte mit diesen Preisen das, was ihn ausmacht: Ehrenamtliches Engagement, fachliche Qualität und gelebte Verantwortung in Feld und Flur.

Die Jägerschaft zeigt Stärke – im Ehrenamt und im Dialog
Der Landesjägertag machte deutlich: Die hessische Jägerschaft ist nicht nur „Anwältin“ des Wildes, sondern auch aktive Gestalterin des ländlichen Raums. Mit Leidenschaft, Sachverstand und Engagement übernehmen Jägerinnen und Jäger Verantwortung – für Natur, Tier und Mensch.
Die Jägerschaft hat auch auf dem Landesjägertag wieder einmal gezeigt, wie vielfältig ihre Aufgaben sind – von der Seuchenprävention über den Artenschutz bis hin zur Mitwirkung an Gesetzesvorhaben. Am Abend freuten sich die Gäste auf die festlichen Jubiläumsfeierlichkeiten des Jagdklubs Limburg – ein würdiger Abschluss eines gelungenen Verbandstages.
Delegiertenversammlung am Nachmittag
Auf der Delegiertenversammlung des Landesjagdverbandes Hessen stimmten die anwesenden Vereinsvertreter mit überwältigender Mehrheit bei nur einer Gegenstimme für die von der Schatzmeisterkommission und dem LJV vorgestellte Beitragsanpassung. Nach Vorführung des Imagefilms „Höhepunkte aus einem Jahr Verbandsarbeit“ wurde schnell klar, wie vielschichtig, engagiert und motiviert der Landesjagdverband seine Mitglieder in Gesellschaft, Politik und Öffentlichkeit vertritt. Welche Erfolge für das Wild, die Jagd und die Jägerschaft in Hessen erreicht werden konnten, zeigte sich bereits am Vormittag während der repräsentativen Jahreshauptversammlung.
Bei der anstehenden Vorstandswahl wurden LJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Ellenberger und LJV-Schatzmeister Christof Wehrum einstimmig für vier weitere Jahre gewählt und in ihren Ämtern bestätigt.
LJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Ellenberger dankte den auf eigenen Wunsch ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Ulrike Steuer und Astrid Schneider-Heil für ihr langjähriges Engagement und die Mitarbeit im LJV-Vorstand.

Der neue Vorstand des Landesjagdverbandes Hessen
