Dezember 2025

Liebe Jägerinnen und Jäger,

die Aufnahme des Wolfes in das Bundesjagdgesetz (BJagdG) soll noch in diesem Jahr angegangen werden. Obwohl die Aufnahme des Wolfes ins BJagdG im Koalitionsvertrag von CDU und SPD vereinbart worden ist, bremst das von der SPD geführte Umweltministerium und die ihm angeschlossenen Bundesbehörden weiter. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) hat aktuelle Zahlen vorgelegt. Demnach sollen nur rund 1.600 Wölfe in Deutschland leben. Der Deutsche Jagdverband (DJV) geht von deutlich höheren Wolfszahlen aus. Auf Grundlage offizieller Zahlen, Erfahrungswerten und einer durchschnittlichen Rudelgröße von acht Tieren leben in Deutschland mindestens 2.000 Wölfe. Allein in Brandenburg leben mehr Wölfe als in ganz Schweden – das 15-mal größer ist.  Seit mehreren Jahren liegt die Zahl der Nutztierrisse oberhalb von 3.500 getöteten Tieren. Allein im Jahr 2023 haben Wölfe laut DBBW knapp 5.800 Schafe, Ziegen, Kühe und sogar Pferde verletzt oder getötet. „Gerade weil die Politik in den vergangenen Jahren die Sorgen im ländlichen Raum ignoriert hat, sinkt die Akzeptanz für den Wolf zunehmend“, sagte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Die Rückkehr des Wolfes sei zwar ein Erfolg für den Artenschutz, aber in einer Kulturlandschaft müsse eine konfliktträchtige Art gemanagt werden. Der DJV begrüßt deshalb die geplante Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht ausdrücklich. Bestätigt wurden über die DBBW 219 Rudel, 43 Paare und 14 Einzeltiere. Damit weist die Zahl der Territorien erstmals seit der Rückkehr des Wolfs im Jahr 2000 nur eine leichte Steigerung auf, die Zahl der Rudel stieg um rund 5 Prozent. Die Verbreitungsschwerpunkte liegen weiterhin im Norden und Osten Deutschlands. Neue Territorien in Süd- und Westdeutschland werden besiedelt, liegen aber weiterhin weit auseinander. Daten der DBBW zeigen zudem, dass seit Jahren die Vernetzung mit benachbarten Wolfspopulationen – insbesondere der Alpenpopulation – kontinuierlich zunimmt. Es ist höchste Zeit eine rechtssichere Entnahme von Wölfen zu gewährleisten und den Menschen des ländlichen Raumes zu helfen, statt sie im Stich zu lassen, wie das die Ampelregierung getan hat.

Auch das Waffengesetz (WaffG) soll nach dem Koalitionsvertrag von CDU und SPD praxistauglicher werden. Der DJV hat zum Auftakt der Evaluierung des Waffenrechts eine Stellungnahme mit fünf zentralen Themen und Forderungen an das Bundesinnenministerium übermittelt. Der Dachverband der Jäger kritisiert darin unter anderem die derzeit fehlende Verhältnismäßigkeit bei der Zuverlässigkeitsprüfung, unnötige Restriktionen durch Messerverbote und eine Beschränkung der Anzahl von Langwaffen durch die Hintertür. Einzelne anlassbezogene Verschärfungen und die viel zu strenge Umsetzung der EU-Feuerwaffenrichtlinie haben das Waffenrecht in den vergangenen Jahren immer unübersichtlicher, komplizierter und anwenderfeindlicher gemacht. Hinzu kommt, dass die entsprechende Verwaltungsvorschrift seit 2012 nicht angepasst wurde. Die Folge: Waffenbehörden treffen teils widersprüchliche Entscheidungen – zu Lasten von Jägerinnen und Jägern.

Seit September 2025 nimmt die Vogelgrippe bei Wildvögeln in Deutschland deutlich zu. Besonders betroffen sind Kraniche und Wasservögel in Norddeutschland und Brandenburg. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) stuft das Risiko einer Übertragung auf Hausgeflügel als hoch ein. Der DJV ruft Jäger, Geflügelhalter, Hundebesitzer und Katzenhalter zu erhöhter Wachsamkeit auf. Die Vogelgrippe ist eine Viruskrankheit, die vor allem bei wildlebenden Wasservögeln vorkommt. Diese Tiere sind oft Träger des Virus, ohne selbst zu erkranken. Hausgeflügel wie Hühner, Enten oder Puten, kann sich jedoch anstecken. In seltenen Fällen ist auch eine Übertragung auf Menschen möglich.

Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest, ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2026 sowie weiterhin alles Gute und Waidmannsheil.

Ihr Jürgen Ellenberger

Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Präsident des Landesjagdverbandes