In Deutschland spielt der Waschbär (Procyon lotor) als invasive Art eine bedeutende Rolle. Der Waschbär dringt in städtische Gebiete vor, in denen er anthropogene Ressourcen nutzen und sehr hohe Populationsdichten erreichen kann.
Ihre hohe Ausbreitungsfähigkeit und generalistische Ernährungsökologie führen dazu, dass sie fast alle natürlichen Lebensräume besiedeln können. Dabei stehen sie im Verdacht, für den Rückgang zahlreicher einheimischer Arten mit verantwortlich zu sein.
Aufgrund der Nähe zum Menschen besteht ein erhöhtes Risiko der Übertragung von zoonotischen Krankheitserregern (u.a. Waschbärspulwurm – Baylisascaris procyonis) und humanpathogener Viren und Mikroorganismen. Aktuelle Studien aus Gebieten mit bekannt hoher Infektionsrate des zoonotischen Erregers Waschbärspulwurm (B. procyonis) in Waschbärpopulationen, belegen einen starken Anstieg humaner Infektionen. Im Gegensatz zu den vektorübertragenen Infektionskrankheiten (u.a. durch hämatophage Arthropoden) sind das Zoonoserisiko, die wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen invasiver Säugetiere derzeit nur bedingt abschätzbar, da wissenschaftlich fundierte Daten fehlen.
Der LJV Hessen unterstützt das Projekt „ZOWIAC“ und wir würden uns sehr freuen, wenn Sie diese wichtige Forschungsarbeit ebenso unterstützen.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt ZOWIAC
Was ist zu tun?
In der ersten Beprobungsphase werden Blut- und Gewebeproben von Waschbär, Mink und Marderhund benötigt. Die Vorgehensweise der Probenentnahme ist hierbei vergleichbar mit der Beprobung von Indikatortieren der Afrikanische Schweinepest (ASP).
Entsprechende Beprobungsmaterialien sowie eine ausführliche Beschreibung der Vorgehensweise werden hierfür als Set zur Verfügung gestellt. Die Rücksendung der Sammelbehälter erfolgt durch einen voradressierten und frankierten Umschlag an die Goethe-Universität. Dieser ist im Beprobungsset vorhanden.
Proben-Sets einfach und kostenfrei bestellen
Die Sets zur Probennahme können über die Goethe-Universität Frankfurt angefordert werden. Um die Portokosten geringzuhalten, bitten wir darum, möglichst Sammelbestellungen z. B. über die Hegegemeinschaften oder für mehrere Reviere (insbesondere dort, wo die Fangjagd betrieben wird) an die Goethe-Universität zu richten.
Kontakt für Ihre Bestellungen und sonstige Fragen:
Norbert Peter
Tel.: 069 798-42212, 0176 30 55 2985