Seltene Rückkehr bestätigt: Wachtelkönig erneut im Spessart gehört

Jäger erkennt charakteristischen Ruf – Zusammenarbeit mit Behörden für Schutzmaßnahmen angelaufen

Archivbild. Der Wachtelkönig ruft. Foto: Grzegorz/AdobeStock
Archivbild. Der Wachtelkönig ruft. Foto: Grzegorz/AdobeStock

Spessart – Gute Nachrichten für den Artenschutz im hessischen Spessart: Auch in diesem Jahr konnte der Wachtelkönig (Crex crex), ein äußerst seltener Bodenbrüter, im Revier eines aufmerksamen Jagdausübungsberechtigten bestätigt werden. Zwar ist noch unklar, ob es sich um ein einzelnes Tier oder um mehrere Exemplare handelt – fest steht aber: Der ungewöhnliche Gast fühlt sich in diesem Revier offenbar weiterhin wohl.

Der Wachtelkönig ist mittlerweile bereits seit mehreren Jahren im Gebiet nachgewiesen. Erstmals konnte im Jahr 2022 ein rufender Wachtelkönig festgestellt werden. Im Jahr 2024 erreichte der Bestand mit bis zu acht rufenden Männchen einen bemerkenswerten Höhepunkt. Die erneute Rückkehr in diesem Jahr bestätigt die erfreuliche Entwicklung.

Der auch als Wiesenschnarrer bekannte Vogel kehrt jedes Jahr aus seinen Überwinterungsquartieren zurück, um hier zu brüten. Auffällig ist vor allem sein nächtlicher, knarrender Ruf, der dem aufmerksamen Jäger im Revier nicht entgangen ist. Über die Beobachtung wurden umgehend die Naturschutz- und Landwirtschaftsbehörden informiert, um – wie bereits in den Vorjahren – gemeinsame Schutzmaßnahmen abzustimmen.

Besonders bemerkenswert: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Wetterbedingungen in dieser Saison deutlich anders. Dass der Wachtelkönig dennoch wiederkehrt, zeigt, dass nicht nur klimatische Faktoren eine Rolle spielen – sondern auch die Lebensraumqualität im Revier. Durch gezielte Hegemaßnahmen, wie etwa eine strukturreiche Wiesenbewirtschaftung oder späte Mahd, finden hier nicht nur Feldhasen, Rebhühner oder Fasanen ideale Bedingungen vor, sondern eben auch seltene Arten wie der Wachtelkönig.

Zudem wird im Revier seit Jahren ein intensives Prädatorenmanagement betrieben, von dem sowohl jagdbare als auch nicht-jagdbare Arten profitieren. Es ist erfreulich, dass hierdurch eindrucksvoll gezeigt wird, dass private Initiativen und eine engagierte Revierpflege wirksamen Artenschutz ermöglichen – und dass der Schutz seltener Arten auch ohne aufwändige und kostenintensive Maßnahmen wie großflächige Stromzäune erfolgreich umgesetzt werden kann.

Seine Rückkehr ist damit ein deutliches Zeichen dafür, wie wichtig nachhaltige Landnutzung, gelebter Artenschutz und die enge Zusammenarbeit zwischen Jägerschaft, Behörden und Landwirten sind.