Bereits im Januar ist ein Rüde bei einem Verkehrsunfall in Frankfurt ums Leben gekommen. Der Wolf war im Wald auf eine Bundesstraße gelaufen, wo er von einem Auto angefahren und tödlich verletzt wurde.
Bei beiden toten Tieren handelt es sich nach Einschätzung der Experten voraussichtlich nicht um die Wölfe, die möglicherweise in Hessen heimisch werden konnten.
Das tote Tier in Wiesbaden sei anhand von Fotos des Finders als Wolf identifiziert worden, erklärte das Landesamt. Dies sei auch zusätzlich von den Fachleuten der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf bestätigt worden. Zu weiteren Untersuchungen und um die Todesursache zweifelsfrei zu ermitteln, werde der Wolfskadaver ins Leibnitz-Institut für Zoo-und Wildtierforschung nach Berlin geschickt.
In dem Institut wurden den Angaben zufolge auch schon die anderen sechs in Hessen seit dem Jahr 2015 tot aufgefundenen Wölfe untersucht. Außerdem gehe eine Gewebeprobe an das wildtiergenetische Labor, der Außenstelle des Senckenberg-Instituts in Gelnhausen, um der Herkunft des Tieres auf die Spur zu kommen.
Es gibt Erkenntnisse des HLNUG, dass möglicherweise zwei Wölfe nach langer Zeit wieder in Hessen heimisch werden können. Die beiden weiblichen Tiere wurden bereits mehrfach im Vogelsbergkreis sowie in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder und Werra-Meißner genetisch nachgewiesen.
Die tote Wölfin in Wiesbaden sei sehr zierlich, sagte die hessische Wolfsbeauftragte Susanne Jokisch der Deutschen Presse-Agentur. Zudem stimme die Farbe ihres Fells nicht mit der von einem der beiden Tiere überein, die sich möglicherweise in Hessen ansiedeln. Daher gehe sie nicht von einer Übereinstimmung aus. Es sei eher damit zu rechnen, dass die Wölfin aus einem Nachbarbundesland nach Hessen gekommen sei.
Nach Angaben des Landesamtes wurden im vergangenen Jahr zwölf Angriffe von Wölfen in Hessen registriert. Dabei seien 27 Schafe getötet und 6 verletzt worden. Dazu kamen zwei Kälber. Aus Angst vor vermehrten Attacken fordern Hessens Weidetierhalter mehr Unterstützung des Landes zum Schutz ihrer Tiere vor Wölfen.
Quelle: dpa