Unter diesen Bedingungen hatte sich der LJV wiederum dazu entschieden, die Prüfung auf das Wesentliche zu reduzieren. Der Corona-Pandemie fiel damit auch wieder die gewohnte Arbeitstagung der Jagdkynologen am Vorabend der Prüfung und auch die Fortbildungsveranstaltungen am Tag der Prüfung selbst zum Opfer. Dies ist bedauerlich, war jedoch nicht anders machbar. Auf keinen Fall wollte man jedoch diese traditionsreiche Prüfung der Corona-Pandemie zum Opfer fallen lassen und auch nicht die intensive Vorbereitung der Gespanne für nichtig erklären. Unter Berücksichtigung der entsprechenden Vorgaben zur Einhaltung der Hygienevorschriften, konnte dann die Prüfung stattfinden.
Die Verbandsschweißprüfung und die Verbandsfährtenschuhprüfung des LJV in den Revieren rund um den Hoherodskopf gehört zu den drei klassischen Nachsucheprüfungen in Deutschland und ist Ausdruck der Waidgerechtigkeit der Jägerschaft, so auch LJV-Vizepräsident Dr. Leinweber bei der stattfindenden Siegerehrung der Gespanne. Bei herrlichem spätsommerlichem Wetter begrüßte am Samstagmorgen LJV-Geschäftsführer Alexander Michel vor dem Suchenlokal in Ilbeshausen, nach vorheriger Verlosung der Fährten und einer Richterbesprechung, die 12 Gespanne aus ganz Deutschland und dankte den Hundeführern für ihr Erscheinen und wünschte reichlich Suchenglück.
Der Prüfungsleiter der Verbandsschweißprüfung, Helmut Odenwald und gleichzeitig Vorsitzender der Jagdkynologischen Arbeitsgemeinschaft im LJV Hessen, begrüßte neben den Hundeführern besonders die Richterobleute und Richter sowie Richteranwärter. Er dankte vorab den vielen Helfern, die die Prüfungsfährten vorbereitet hatten. Nach den vorgetragenen Signalen erfolgte nach dem bläserischen „Aufbruch zur Jagd“, traditionell vorgetragen vom Bläsercorps der Jägervereinigung Lauterbach, der Aufbruch der Gespanne in die Prüfungsreviere. Im Rahmen der abschließenden Richterbesprechung bestätigten die Prüfungsleiter Helmut Odenwald und Hans-Jörg Schanz (Prüfungsleiter der Verbandsfährtenschuhprüfung), dass die Hunde durch ihre Führer auf die schwierige Prüfung im Wesentlichen gut vorbereitet waren, trotz vieler Verleitfährten. Zwei der fünf Prüfungsgespanne der Verbandsschweißprüfung kamen zum Stück. Drei Gespanne mussten leider eine Fehlsuche vermelden.
Auf der Verbandsfährtenschuhprüfung mussten leider auch vier Gespanne eine Fehlsuche verbuchen. Drei Gespanne hingegen bestanden die Prüfung. Auch LJV-Geschäftsführer Alexander Michel äußerte sich grundsätzlich zufriedenstellend über das Ergebnis und bestätigte, dass die Hundeführer und ihre Hunde gut auf diese schwere Prüfung vorbereitet worden waren.
Das Suchenglück und Suchenpech oftmals dicht beieinander liegen, habe sich auch wiederum bei dieser Prüfung bestätigt. Ebenso die alte Weisheit, dass man oftmals seinem Hund mehrvertrauen solle.
Im Anschluss an die abschließende Richterbesprechung fand im Kurpark von Hochwaldhausen die Preisverleihung dieser traditionsreichen Prüfung statt. Bei der Preisverleihung, vor einer symbolisch gelegten Strecke, überbrachte LJV-Vizepräsident Dr. Rudolf Leinweber die Grüße und Glückwünsche von LJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Ellenberger an alle Hundeführer. In diesem Zusammenhang dankte Dr. Leinweber nochmals den zahlreichen Helfern, welche maßgeblich zum guten Verlauf der Verbandsprüfungen beigetragen haben. Darüber hinaus dankte er auch dem zuständigen Forstamt Schotten, vertreten durch Herrn Revierleiter Bamberger, und allen anderen Beamten für die Bereitstellung der Prüfungsreviere und die Mithilfe bei der Organisation und Durchführung der Prüfung. Weiterhin galt sein Dank den Richtern und Hundeführern, insbesondere den beiden Prüfungsleitern Helmut Odenwald und Hans-Jörg Schanz, allen Helfern der beiden Verbandsprüfungen sowie dem Bläsercorps der Jägervereinigung Lauterbach unter Führung von Thorsten Hugo.
Bevor Vizepräsident Dr. Leinweber mit den Prüfungsleitern die erfolgreichen Gespanne zur Siegerehrung bitten durfte, oblag ihm noch die ehrenvolle Aufgabe, den von der Firma Waffen-Janka aus Petersberg gestifteten Sonderpreis eines Entfernungsmessers unter allen angetretenen Gespannen zu verlosen. Geschäftsführer Michel hatte dies bereits im Rahmen der Begrüßung angekündigt, so dass auch die Gespanne, welche leider eine Fehlsuche zu verzeichnen hatten, eine Chance auf diesen besonderen Preis hatten. Weitergehend hatte die Firma Frankonia/Filiale Reiskirchen jeweils für den Suchensieger der Verbandfährtenschuhprüfung und der Verbandsschweißprüfung einen Einkaufsgutschein ausgelobt, zusätzlich zu den weiterhin zur Verfügung gestellten Preisen. In diesem Zusammenhang dankt der LJV Hessen den die Prüfung unterstützenden Firmen Leica aus Wetzlar, Jana-Jagd und Natur aus Melsungen, Waffen-Weber aus Wittelsberg, DJV-Service GmbH aus Bonn, Hubertus-Loden aus München und dem Schießkino „Schießbude“ aus Münchholzhausen.
In seiner Ansprache zur Siegerehrung an die Hundeführer stellte Vizepräsident Dr. Leinweber klar, dass die Arbeit der Nachsuchenspezialisten jagdliches Handwerk in höchster Perfektion sei. Die Nachsuchenführer erfüllen damit in letzter Konsequenz das Gebot der Waidgerechtigkeit gegenüber dem Geschöpf, um ein Leiden zu beenden, oftmals verursacht durch menschliche Missgeschicke auf der Jagd oder im Straßenverkehr.
Deshalb ging sein Appell auch ganz besonders an diejenigen, die an diesem Tag eine Fehlsuche verbuchen mussten, in ihrer Arbeit nicht nachzulassen und es weiterhin als Ansporn zu sehen, die Arbeit mit ihren Hunden fortzuführen.
Suchensieger in den jeweiligen Bereichen wurden:
Bester Hund auf der 20-Std.-Schweißfährte wurde der Rauhaar-Teckel „Adrian von Rauenstein“, geführt von Heinz-Werner Wenzel. Als Suchensieger erhielt er dabei den von Johanna Hohe gestifteten Wanderpreis in Form einer Saufeder und als bester Hund auf der 20-Std.-Fährte zusätzlich den von Dieter Pamler gestifteten Wanderpreis in Form einer Keiler-Plastik.
Bester Hund bei der Verbandfährtenschuhprüfung „Georg-Henning-Gedächtnisprüfung“ wurde der Kurzhaar-Teckel „Dietl vom Harler Gehege“ mit seinem Führer Axel Suersen. Er erhielt dafür als äußeres Zeichen für diese Leistung den von Wilhelm Studer gestifteten Hirschfänger als Wanderpreis.
A. Hahner/AGM