Insgesamt haben die Deutschen im Jagdjahr 2018/19 (1. April bis 31. März) 27.700 Tonnen Wildbret von Wildschwein, Reh und Hirsch aus heimischer Jagd verspeist. Am liebsten essen die Deutschen Wildschwein: Über 14.100 Tonnen Fleisch haben sie verzehrt. Knapp dahinter folgt Wildbret vom Reh mit 9.600 Tonnen. Rothirsch (2.700 Tonnen) und Damhirsch (1.300 Tonnen) folgen auf den Plätzen drei und vier. Diese Zahlen hat der Deutsche Jagdverband (DJV) heute vorgelegt. Grundlage ist vorläufige Auswertung der Jagdstatistik 2018/19.
Das meiste Wildbret vom Wildschwein kommt aus den Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Jäger haben in diesen beiden Bundesländern insgesamt knapp 3.450 Tonnen Wildbret geliefert, das entspricht etwa einem Viertel der Gesamtmenge. In Baden-Württemberg und Bayern haben Jäger zusammen die meisten Rehe erbeutet: Umgerechnet über 4.000 Tonnen Wildbret – 30 Prozent der gesamten Jagdstrecke der Saison 2018/19. In Bayern und Hessen liegt das Jagdergebnis für Rotwild bei insgesamt knapp 800 Tonnen Wildbret. Das entspricht etwa 29 Prozent der Gesamtmenge. Vom Damwild haben die Jäger in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg das meiste Wildbret geliefert – insgesamt über 500 Tonnen. Das entspricht 40 Prozent des Gesamtaufkommens.
Laut DJV-Erhebung essen 60 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Jahr Wildbret. Das sind 25 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Beim Kauf sollten Verbraucher genau hinschauen und auf Regionalität achten. Insbesondere in Supermärkten wird häufig Wildfleisch aus Gatterhaltung in Übersee und Osteuropa verkauft. Über 18.100 Tonnen Wildfleisch wurden 2018 importiert, darunter 3.500 Tonnen aus Übersee. Oftmals handelt es sich dabei um Hirschfleisch aus landwirtschaftlicher Gatterhaltung. Heimisches Wildbret erhalten Verbraucher beim Jäger, Förster oder Metzger. Auf der Plattform www.wild-auf-wild.de gibt es eine bundesweite Postleitzahlensuche für rund 2.500 regionale Anbieter. Auch Restaurants mit Wildbret-Spezialitäten sind dort gelistet. Über 200 moderne Rezepte regen zum Nachkochen an. Übrigens: Wildbret leitet sich aus dem Mittelhochdeutschen „bræt“ ab (11. bis 14. Jahrhundert), was Fleisch bedeutet. Als Wildbret bezeichnen Jäger das Fleisch von dem Jagdrecht unterliegenden, heimischen und in der Wildbahn erlegten Tieren.
Der DJV unterstützt mit der Kampagne Wild auf Wild das erste Wild Food Festival auf der Messe Jagd und Hund in Dortmund (27. Januar bis 2. Februar 2020). In Workshops und auf der Bühne präsentieren Experten die große kulinarische Vielfalt von Wildbret und zeigen, wie es sich zubereiten lässt. Tickets und weitere Infos gibt es im Internet unter: wildfoodfestival.de.