In einer IST-Analyse wurden die von allen Jagdpächtern eingereichten Erhebungsbögen ausgewertet und die Erkenntnisse in einem Umsetzungskonzept zusammengeführt.
Berücksichtigt wurden die Klimaerwärmung und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Wald bis zum Jahr 2100. Auch die nördliche Begrenzung des Waldgebietes durch die Autobahn 44 und die Errichtung von Grünbrücken als Wildkorridore sind Teil des Umsetzungskonzeptes.
Umsetzungsmodell
Zur Vermeidung von Wildschäden sieht das vorliegende Umsetzungsmodell Äsungsflächen in Wildruhezonen, in denen das Rotwild auch tagsüber Äsung aufnehmen kann, sowie eine artgerechte Wildfütterung und die Anpflanzung geeigneter Baumartenarten vor. In der Landwirtschaft sollen erweiterte Fruchtfolgen, die Erhaltung von Dauergrünland und ökologische Vorrangflächen wie Puffer- und Waldrandstreifen sowie Feldgehölze als Komponenten der Agrarförderung überführt werden. Auch die Jagdstrategie soll durch Reduktion der Einzeljagd in den Abendstunden, einer erhöhten Jagdruhe und dem Jagdverzicht auf Äsungsflächen dem Sicherheitsbedürfnis und der Nahrungsaufnahme des Rotwildes entgegenkommen.
Jagdliche Weiterbildungsveranstaltungen und Schulungen sind ein wichtiger Bestandteil bei der Umsetzung des Konzepts.
Die Hegemeinschaft wirbt auch bei Sport-, Tourismus- und Naturschutzverbänden darum, das Rotwild als gleichwertigen Bestandteil des heimischen Ökosystems anzuerkennen. Eine Arbeitsgruppe wird bei allen Akteuren in der Natur für ein sensibles Verhalten und wird Informationen für die Bevölkerung zu den speziellen Bedürfnissen des Rotwildes erarbeiten.
Zielsetzung
Das gemeinsame Ziel, Rotwild in angemessenen Beständen langfristig zu erhalten, soll die Plattform für das weitere Handeln sein. In diesem Zusammenhang spielen die Flächeneigentümer eine bedeutende Rolle. Durch transparentes und nachhaltiges Handeln möglichst vieler Beteiligter wird das Rotwild im Gebiet Wattenberg-Weidelsburg eine Zukunft haben.
Arnold Weiß, der Vorsitzende der Rotwildhegegemeinschaft Wattenberg-Weidelsburg wird jedoch noch Ergänzungen vornehmen müssen:
»Das Konzept ist auf Zustimmung und Akzeptanz gestoßen. Die Vertreter des Forstamtes Wolfhagen werden bis Mitte Februar 2017 die forstlichen Sachverhalte sichten und gegebenenfalls Ergänzungen vornehmen. Diese werden in einer gemeinsamen Besprechung unter Moderation des Landesjagdverbandes Hessen weiter diskutiert.«
Das »Lebensraumkonzept Rotwild« kann in gedruckter und gebundener Form gegen eine Schutzgebühr von € 5,- bei Arnold Weiß bestellt werden.
Telefon: 0172-8305183 E-Mail: arnold36weiss@gmail.com