Hessischer Landtag debattiert zum Gesetzentwurf „Aufnahme des Wolfes in das Hessische Jagdgesetz“

Der Hessische Landtag debattierte am Mittwoch, 15. Mai 2024, in Erster Lesung mit Aussprache über den Gesetzentwurf für die Aufnahme des Wolfes in das Hessische Jagdgesetz. Der Gesetzentwurf wurde von der Fraktion der CDU und der Fraktion der SPD eingebracht und stand auf der Tagesordnung der 9. Plenarsitzung.

Der Hessische Landtag in Wiesbaden. Foto: Markus Stifter
Der Hessische Landtag in Wiesbaden. Foto: Markus Stifter

LJV-Pressesprecher Markus Stifter hat die Debatte vor Ort begleitet und ein Videointerview mit Dominik Leyh, jagdpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion Hessen, geführt. Das Videointerview kann über die Social-Media-Kanäle des LJV bei Facebook, Instagram und TikTok abgerufen werden.

Dominik Leyh (CDU) betonte in der Landtagsdebatte zur Aufnahme des Wolfes in das Hessische Jagdrecht: „Die Maßnahme verbessert den Schutz von Weidetierhaltern und ermöglicht eine bessere Bestandsregulierung. Um eine effektivere Kontrolle der Bestände zu ermöglichen und unseren lokalen Behörden mehr Flexibilität im Umgang mit kritischen Wolfspopulationen zu geben, ist es zudem dringend erforderlich, den Schutzstatus auf EU-Ebene von „streng geschützt“ auf „geschützt“ endlich zu ändern.

Diese Gesetzesinitiative soll den lokalen Behörden mehr Flexibilität im Umgang mit kritischen Wolfspopulationen geben und die Weidetierhaltung stärken. Die Koalition bekräftigt ihr Versprechen, die Landwirte und Weidetierhalter weiterhin zu unterstützen und für ihre Anliegen einzutreten.“

Videointerview mit Dominik Leyh (Moderation Markus Stifter)

Jagdminister Ingmar Jung (CDU)

Jagdminister Ingmar Jung (CDU) kommentierte die erfolgreiche Erste Lesung zur Änderung des Hessischen Jagdgesetzes wie folgt: „Herzlichen Glückwunsch an die Fraktion von CDU und SPD. Ich habe von der gesamten Opposition keine inhaltliche Kritik am Gesetzentwurf gehört.“  Die Koalitionsfraktionen CDU und SPD hatten im Hessischen Landtag einen Gesetzentwurf zur Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht eingereicht. Dazu gab es breite Zustimmung in allen Redebeiträgen. Staatsminister Ingmar Jung begründete die Dringlichkeit der Maßnahmen zum Schutz vor dem Wolf: „Der Wolf ist ein gefährliches Raubtier, wir müssen auf die Angst der Weidetierhalter und der Bevölkerung reagieren.“

Jung führte aus, dass immer mehr Weidetierhalter aufgrund der Bedrohung durch den Wolf aufgeben. „Das ist fatal, denn sie leisten einen extrem wichtigen Beitrag zur Pflege der Kulturlandschaft. Sie sorgen auch für Artenreichtum, Landschaftsschutz und Biodiversität.“

Um sie zu unterstützen, ändert die Landesregierung auch die Weidtierrichtlinie. Unbürokratische Entschädigung bei Rissereignissen und Förderung der Schutzmaßnahmen stehen dabei im Mittelpunkt.

Jung betonte, dass es wichtig ist, eine Trendwende zu erwirken, ehe die Wolfspopulation wie in anderen Bundesländern explodiert. „Für eine dauerhaft effektive Bestandsregulierung braucht es aber eine Änderung der FFH-Richtlinie und eine Änderung der Berner Konvention. Und auch die Bundesregierung muss sich endlich zum Schutz vor dem Wolf bekennen.“

Wahlaufruf: Europawahl am 9. Juni 2024

Es ist wichtig, der Jagd im Europäischen Parlament eine Stimme zu geben und die Jagdpolitik der kommenden Jahre mitzubestimmen. Die Vorgaben der EU bestimmen europaweit große Teile von Gesetzgebung und Politik – auch mit Bezug auf die Jagd. Der Deutsche Jagdverband e. V. (DJV) hat kürzlich die Wahlprüfsteine zur Europawahl veröffentlicht. Sie finden die Antworten der Parteien auf die wichtigen Fragen rund um die Jagd unter www.ljv-hessen.de.

Bitte gehen Sie am 9. Juni 2024 zur Europawahl und geben Sie Ihre Stimme ab!

Wählen Sie die Partei, die sich für die Jagd sowie die Jägerinnen und Jäger einsetzt und die eine realistische Chance hat, die Politik der EU mitzubestimmen.

Falls Sie per Brief wählen, denken Sie bitte daran, die Wahlunterlagen rechtzeitig abzuschicken.

Autor und Fotograf: Markus Stifter/LJV-Pressesprecher (mit Auszügen aus Pressemeldungen)