Ehrenamtliches Engagement der hessischen Jägerschaft – Eine unverzichtbare Säule für Natur, Tierwelt und Gesellschaft

Am internationalen Tag des Ehrenamtes würdigen wir das vielfältige und unermüdliche Engagement der hessischen Jägerschaft. Ob bei der Rettung von Wildtieren, der Förderung von Artenvielfalt, der Umweltbildung oder im ASP-Kriseneinsatz – die Jägerinnen und Jäger Hessens leisten unverzichtbare Dienste für Natur, Gesellschaft und den Staat.

Der LJV Hessen dankt den zahlreich ehrenamtlich engagierten Jägerinnen und Jägern für ihren Einsatz z. B. im "Lernort Natur". Foto: privat
Der LJV Hessen dankt den zahlreich ehrenamtlich engagierten Jägerinnen und Jägern für ihren Einsatz z. B. im "Lernort Natur". Foto: privat

Ehrenamtliche Aufgaben der hessischen Jägerschaft

Das ehrenamtliche Engagement der hessischen Jägerschaft ist breit gefächert und umfasst eine Vielzahl wichtiger Tätigkeiten:

  1. Kitz- und Wildtierrettung vor der Wiesenmahd
    Jährlich retten tausende Jägerinnen und Jäger bundesweit unzählige Rehkitze, Junghasen und Gelege von Bodenbrütern vor dem grausamen Tod unter den Kreiselmähern. Mit Wärmebilddrohnen, Hunden oder durch manuelle Suche sichern sie vor der Wiesenmahd die Flächen – ein unverzichtbarer Beitrag zum Tier- und Artenschutz.
  2. Erhaltung von Lebensräumen und Förderung der Artenvielfalt
    Die Jägerschaft legt Blühflächen an, die Insekten, Rebhühnern, Feldhasen und anderen Arten als Nahrungsquelle und Unterschlupf dienen. Diese Maßnahmen fördern die Biodiversität und bieten Schutz für heimische Tiere – vom kleinsten Insekt bis zum Rothirsch.
  3. Wildbestandsregulierung und Artenschutz
    Durch die Regulierung von Raubwild wie Füchsen und Waschbären schützt die Jägerschaft gefährdete Arten wie Rebhühner, Feldhasen oder Feldhamster. „Die praktische Jagd ist eine enorm wichtige und unverzichtbare Hegemaßnahme“, so Markus Stifter, Pressesprecher des Landesjagdverbandes Hessen.
  4. Bildung und Umweltpädagogik
    Mit der Initiative „Lernort Natur“ bringen Jägerinnen und Jäger Kindern und Jugendlichen die heimische Tier- und Pflanzenwelt näher. Ob in Schulen, Kindergärten oder auf Stadtfesten – durch die „rollende Waldschule“ mit Präparaten, Fellen und Spuren schaffen sie ein Bewusstsein für die Natur.
  5. Mitwirkung in Beiräten und lokalen Fachgruppen
    Jägerinnen und Jäger nehmen regelmäßig an Sitzungen der Naturschutzbeiräte teil oder engagieren sich in Fachgruppen auf Gemeindeebene zum Thema Natur- und Umweltschutz.
  6. Naturschutzrechtliche Stellungnahmen
    Als anerkannte Naturschützer nehmen Jägerinnen und Jäger ihr Anhörungsrecht wahr und verfassen im Ehrenamt Stellungnahmen zu umweltbezogenen Planungs- und Zulassungsverfahren. Mit Ihrem Fachwissen und den Ortskenntnissen können sie so dazu beitragen, dass die geplanten Eingriffe möglichst geringe negative Auswirkungen auf die Umwelt haben.
  7. Forschung und Wildtiermonitoring
    Ehrenamtlich führen Jägerinnen und Jäger jährliche Zählungen von Feldhasen und Rebhühnern durch. Diese Daten helfen, die Erfolge von Hegemaßnahmen zu bewerten und gezielt Artenvielfalt zu fördern.
  8. Ausbildung und Einsatz von Jagdhunden
    Die Jägerschaft bildet Jagdhunde aus, die z. B. verletzte Wildtiere schnell finden. Diese Hunde leisten auch im Straßenverkehr einen wichtigen Dienst, wenn Tiere bei Wildunfällen verletzt werden.
  9. Einsatz gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP)
    Seit dem Ausbruch der ASP im Juni 2024 sind Jägerinnen und Jäger mit Wärmebilddrohnen und speziell ausgebildeten Kadaversuchhunden im Einsatz. Sie unterstützen die Behörden bei der Eindämmung der Seuche und schützen damit Wild- und Hausschweine sowie die Existenzgrundlage vieler Landwirte.

Internationale Anerkennung des Ehrenamts

Der Internationale Tag des Ehrenamtes wurde 1985 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und erstmals 1986 begangen. Seit 2004 ersetzt er in Deutschland den bisherigen Aktionstag am 2. Dezember. Der 5. Dezember ist ein Tag des Dankes und der Würdigung für alle, die ehrenamtlich einen Beitrag zu einer funktionierenden Gesellschaft leisten.

Nach aktuellen Studien engagieren sich etwa 29 Millionen Menschen in Deutschland ehrenamtlich. Würde man diese ehrenamtliche Arbeit in bezahlte Arbeitsstunden umrechnen, entspräche dies einem Gegenwert von ca. 90 Milliarden Euro jährlich oder der Arbeit von etwa 2,5 Millionen Vollzeitbeschäftigten.

„Ehrenamtliche Arbeit ist das Rückgrat unserer Gesellschaft – auch die hessische Jägerschaft leistet täglich ihren Beitrag, um Natur und Tierwelt zu schützen und den Menschen eine lebenswerte Umwelt mit einer gesunden Flora und Fauna zu erhalten. Wir danken allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz, der uns als Gesellschaft bereichert und eint“,

so Markus Stifter, LJV-Pressesprecher.