Vorwort Dezember 2017

Bild: Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Prof. Dr. Jürgen Ellenberger (Präsident LJV Hessen)

Liebe Jägerinnen und Jäger,

die Sondierungen zu einer so genannten „Jamaika-Koalition“ sind gescheitert. Zuvor war in den Medien kolportiert worden, in einem gemeinsamen Papier zur Landwirtschaft würden sich die vier Parteien zu einer „vielfältigen Agrarstruktur“ bekennen. Mit den Bauern solle ein „gemeinsamer Weg“ gefunden werden, der auch „Klima-, Boden- und Gewässerschutz“ sowie eine „vielfältige Flora und Fauna“ gewährleiste. Wie die insbesondere von den Grünen verlangten zusätzlichen Maßnahmen für Umweltschutz und Tierwohl finanziert werden sollten, sei noch offen. Im Gespräch sei eine Umverteilung der bisherigen Agrarfördergelder, denkbar sei aber auch Mittel aus dem allgemeinen Haushalt zu verwenden. Es wurde berichtet, in den Verhandlungskreisen habe es geheißen, man habe sich darauf verständigt, zwischen 900 Millionen Euro und einer Milliarde Euro pro Jahr auf die EU-Subventionen draufzusatteln, um die Maßnahmen zu finanzieren. Zum Thema Jagd wurden keine Äußerungen berichtet.

Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses dieses Heftes werden die Chancen einer erneuten großen Koalition aus Union und SPD ausgelotet. In diesem Zusammenhang lohnt es sich, in die taufrische Koalitionsvereinbarung von SPD und CDU in Niedersachsen zu schauen, in der es lautet: „SPD und CDU verständigen sich auf eine Novelle des Niedersächsischen Jagdgesetzes. Im Zentrum sollen die Punkte Schallminderer, leistungsunabhängiger Schießnachweis und der Ausstieg aus der Verwendung bleihaltiger Büchsenmunition stehen. Eine Blei-Minimierungsstrategie soll dazu beitragen, dass spätestens ab dem Jahr 2025 nur bleifreie Büchsenmunition verwendet wird.“ Also auch hier droht Ungemach, was das Bleiverbot angeht. Deutlich positiver sind die Aussagen zu invasiven Arten, dazu heißt es: „Niedersachsen ist durch europäische Vorgaben und bundesgesetzliche Regelungen angehalten, das Vordringen invasiver Arten über Managementmaßnahmen zu unterbinden. Dies betrifft in der Fauna insbesondere fischerei- und jagdrechtliche Zuständigkeiten. Die Managementmaßnahmen sind in Bezug auf die Effektivität ständig in Abstimmung mit den jeweiligen Verbänden fortzuschreiben. Ein Schwerpunkt liegt aufgrund der besonderen Bedeutung des Küstenschutzes und der Deichsicherheit auf der Bekämpfung der Nutria.“

In Hessen hat uns am 14.11.2017 völlig überraschend die Nachricht über eine personelle Veränderung erreicht. Der bisherige Landesjagdreferent im Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ltd. Ministerialrat Karl Apel, ist mit Ablauf des 14.11.2017 nicht mehr Landesjagdreferent. Wir haben Herrn Apel gedankt und gleichzeitig seinen Nachfolger, Herrn Dr. Marius Baum, zur Übernahme seiner Tätigkeit beglückwünscht und ihn zu einem ersten Kennenlernen eingeladen.

Zur „Kundigen“ Person haben die Bemühungen des Landesjagdverbandes Hessen Erfolg gehabt. Das Schulungskonzept des LJV zur „Kundigen Person“ gemäß der neuen hessischen Jagdverordnung wurde durch das zuständige Veterinäramt des Wetteraukreises anerkannt. Im kommenden Frühjahr sollen erste Multiplikatoren- schulungen stattfinden. Es bleibt bei dem bisherigen Procedere: Der LJV vergibt die Schulungskonzepte in Form einer PowerPoint Präsentation. Die Schulungen können dann wie gewohnt  von den Multiplikatoren vor Ort durchgeführt werden. Bitte melden Sie Ihren Bedarf frühzeitig per E-Mail an info@ljv-hessen.de, damit wir die Termine und Veranstaltungsorte planen können.

Der Landesjagdverband hat sich mit Nachdruck, u.a. auch auf dem Landesjägertag in Lorsch, für eine kostenfreie Schießerlaubnis eingesetzt, damit in befriedeten Bezirken gefangene Waschbären während der Schonzeit dort erlegt werden können. Nach einer Verfügung des hessischen Innenministers Peter Beuth wird eine Schießerlaubnis für Beutegreifer in befriedeten Bezirken ab sofort gebührenfrei erteilt. Wichtiger Hinweis: Bitte prüfen Sie vorab, ob Ihre Jagdhaftpflichtversicherung auch in befriedeten Bezirken gilt!

Unser Pressesprecher Markus Stifter hat am 27.10.2017 in Mücke ein Presseseminar für die Presseobleute der hessischen Jagdvereine abgehalten. Dieses Seminar war der Auftakt für unsere geplanten Presse-Workshops im Frühjahr 2018, um die Öffentlichkeitsarbeit insgesamt zu verbessern.

Liebe Jägerinnen und Jäger, der Landesjagdverband Hessen informiert die hessischen Jägerinnen und Jäger ständig über die Vereinsvorsitzenden zu Neuem im Lande Hessen. Wenn Sie unmittelbar und zeitnah informiert werden wollen, melden Sie sich auf der Homepage www.ljv-hessen.de als Bezieher unseres News-Letters an. Die Anmeldung ist kinderleicht. Sie müssen nur Ihre E-Mail-Adresse eingeben und auf bestellen klicken, schon werden sie direkt von ihrem Landesjagdverband Hessen informiert.

Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2018.

Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Präsident des Landesjagdverbandes