Vorwort April 2018

Bild: Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Prof. Dr. Jürgen Ellenberger (Präsident LJV Hessen)

Liebe Jägerinnen und Jäger,

CDU, CSU und SPD haben nun in Berlin eine „Große Koalition“ geschlossen. Der Koalitionsvertrag enthält den wichtigen Satz: „Wir erkennen die Jagd als nachhaltige Nutzungsform an und wollen sie weiterhin stärken.“ Das klare Bekenntnis von CDU und SPD zur Jagd ist zu begrüßen.

Die Jagdmesse in Alsfeld vom 2. – 4. März 2018 war gut besucht. Der Stand des Landesjagdverbandes war stark frequentiert; die Mitarbeiter der Geschäftsstelle und Vorstandsmitglieder haben zahlreiche gute Gespräche geführt. Zur Eröffnung der Messe sprachen neben mir auch der Präsident der Hessischen Fischer Däschler sowie Landrat Görig und Bürgermeister Paule Grußworte. Vertreten waren neben zahlreichen örtlichen Politikern auch die Landtagsabgeordneten Knell und Wiegel. In meinem Grußwort habe ich eindringlich auf die Landtagswahl in Hessen am 28. Oktober 2018 hingewiesen. Liebe Jägerinnen und Jäger, jeder ist gefordert, die Sache der Jagd und die Interessen der Jägerschaft in den Wahlkampf zu tragen. Wichtig ist es, dass Sie vor Ort bei sich zuhause die Kandidaten persönlich ansprechen, die sich um das Direktmandat im Bereich Ihres Wohnortes bewerben. Sie können dazu gerne die Wahlprüfsteine des Landesjagdverbandes benutzen. Dokumentieren Sie die Antworten der Politiker auf der Internetseite Ihres örtlichen Jagdvereins und auch in Vereinsrundbriefen. Auf diese Art und Weise werden die Wahlkreisbewerber dazu angehalten, sich mit dem Thema Jagd zu befassen und sich eine Meinung zu bilden. Das ist wichtig, damit sie sich bei späteren Koalitionsverhandlungen darin erinnern, was sie ihren Wählern versprochen haben.

Der Landesjagdverband Hessen ist frühzeitig vor der Landtagswahl aktiv geworden. Bereits in den letzten Wochen hatten wir in der Geschäftsstelle in Bad Nauheim Dr. Arnold von der CDU, Herrn Lotz von der SPD, Frau Knell von der FDP, Frau Schott von den LINKEN und Herrn Herrmann von der AfD zu Besuch und haben ihnen unsere Forderungen vorgestellt. Frau Hamann von den GRÜNEN besuchen wir zu einem späteren Termin in Wiesbaden. Auch mit Ministerin Hinz ist ein Gesprächstermin vereinbart. Zum diesjährigen Landesjägertag in Fulda, zu dem ich Sie alle herzlich einlade, werden wir am Freitag, den 25. Mai 2018, eine politische Podiumsdiskussion veranstalten, die professionell moderiert werden wird.

Der Landesjagdverband Hessen hat Wahlprüfsteine erarbeitet, die Sie im Inneren dieses Heftes und auf unserer Homepage finden. Beispielhaft nenne ich Fragen zum Jagdrecht an die Politiker und Parteien, die die Stimmen der Jägerinnen und Jäger nebst ihren Angehörigen und Freunden haben wollen:

  • Werden Sie sich dafür einsetzen, dass das bewährte hessische Jagdgesetz auch in der nächsten Legislaturperiode nicht zu Lasten der Jägerschaft und der Jagd verändert wird?
  • Werden Sie die Beschränkungen der Jagdausübung durch die hessische Jagdverordnung vom 10.12.2015 rückgängig machen?
  • Werden Sie sich im Besonderen (unter Beachtung des Elterntierschutzes) einsetzen

          • für die ganzjährige Bejagung der Füchse?

          • ganzjährige Bejagung der Waschbären sowie von Marderhunden  und Nutria, die als invasive Arten nach EU-Recht einzudämmen sind?

          • Wiedereinführung von Jagdzeiten für alle Marder und Wiesel?

          • Bestimmung der Besatzdichten und des Zuwachses von Hasen und Stockenten ausschließlich durch die örtlichen   Jagdausübungsberechtigten?

          • Bestimmung der ausreichenden Besätze von Rebhuhn, Türkentauben,           Blässhühner und Lach-, Sturm-, Silber-, Mantel- und Heringsmöwen           ausschließlich durch die örtlichen Jagdausübungsberechtigten?

          • Bejagung der Graugänse auf der gesamten Fläche Hessens?

  • Halten Sie die Jagd, insbesondere die Fallenjagd auf Prädatoren wie beispielsweise Fuchs, Waschbär, Marderhund, Mink und Marder, für unverzichtbar?

 

Der abschließende Wahlaufruf lautet wie folgt: Warum sollen Jägerinnen und Jäger nebst ihren Angehörigen und Freunden und die Menschen des ländlichen Raumes Sie wählen?

Zum Thema Afrikanische Schweinepest (ASP) haben Ende März erfreulicherweise drei vom Umweltministerium ausgerichtete und vom Landesjagdverband Hessen begleitete Informationsveranstaltungen stattgefunden, in Wettenberg, in Baunatal und in Idstein. Die Veranstaltungen waren aufgrund der Öffentlichkeitsarbeit des Landesjagdverbandes Hessen gut besucht; Vertreter des Landesjagverbandes waren auf allen drei Veranstaltungen anwesend und begleiteten die Diskussion.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die Verordnung über die Jagdzeiten geändert, so dass bundesweit ganzjährig auch Keiler und nichtführende Bachen geschossen werden können. Auch die Schweinepestverordnung, die behördliche Maßnahmen für den Seuchenfall bereits ab einhundert Kilometer vor der deutschen Grenze vorsieht, ist geändert worden. Der Landesjagdverband hat die Vereinsvorsitzenden und über den Newsletter entsprechend informiert. Wenn auch Sie zeitnah über aktuelle Themen informiert werden wollen, melden Sie sich auf der Homepage des Landesjagdverbandes (www.ljv-hessen.de) als Bezieher des Newsletters an.

Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest.

Mit den besten Grüßen und Waidmannsheil

Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Präsident des Landesjagdverbandes