Vorwort März 2019

Bild: Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Prof. Dr. Jürgen Ellenberger (Präsident LJV Hessen)

Liebe Jägerinnen und Jäger,

die Tinte unter dem Koalitionsvertrag zwischen CDU und Bündnis 90/Die Grünen war kaum trocken, da mussten wir beide Vertragspartner energisch an ihre Aussage zur beabsichtigten engen Zusammenarbeit mit der Jägerschaft in Hessen erinnern. Der Erlass der Richtlinie für die Hege und Bejagung des Schalenwildes in Hessen des Umweltministeriums vom 29. Januar 2019 kam ohne jede Vorwarnung und entgegen anderslautender Zusicherungen per E-Mail in der Geschäftsstelle des Landesjagdverbandes an. Zum ursprünglichen Entwurf der Richtlinie hatte der Landesjagdverband Hessen eine fundierte und in zentralen Punkten ablehnende Stellungnahme abgegeben, die Sie, liebe Jägerinnen und Jäger, auch auf der Internetseite des Landesjagdverbandes und im inneren dieses Heftes nachlesen können. Im Rahmen der Landesjagdbeiratssitzung am 20. Dezember 2018, an der neben mir für den Landesjagdverband auch die Vizepräsidenten Dr. Bretschneider-Herrmann und Mackenrodt sowie Geschäftsführer Michel teilgenommen haben, hatten wir uns mit dem dort vorgestellten Entwurf der Richtlinie nicht einverstanden erklärt und konstruktive Vorschläge zu Änderungen vorgetragen. Zum Schluss der Sitzung wurde uns mitgeteilt, dass der Entwurf nochmals überarbeitet werde und uns neben dem Protokoll vor Veröffentlichung zur Durchsicht und ggfs. Stellungnahme übermittelt werde. Mit großer Verwunderung mussten wir dann zur Kenntnis nehmen, dass uns weder das Protokoll noch eine Vorabversion übermittelt wurde, sondern mit E-Mail vom 29. Januar 2019 die fertige Richtlinie, die sogar noch Verschlechterungen zum Entwurf enthält, mit dem lapidaren Hinweis, dass die der E-Mail beigefügte Richtlinie mit ihrer Veröffentlichung im Staatsanzeiger in Kraft treten werde. Wir haben umgehend den hessischen Ministerpräsidenten Bouffier und Umweltministerin Hinz persönlich angeschrieben und gegen dieses unmögliche Vorgehen protestiert. Wir werden auch weiterhin diese Richtlinie so nicht akzeptieren und werden versuchen, noch Änderungen zu erreichen. Liebe Jägerinnen und Jäger, sprechen auch Sie vor Ort bei sich zuhause die für Sie zuständigen Landtagsabgeordneten an und weisen Sie diese darauf hin, dass allein der kostenoptimierte Waldbau nicht den gnadenlosen Abschuss des heimischen Rot- und Rehwildes rechtfertigt. Wald mit Wild und nicht Wald ohne Wild heißt es im hessischen Jagdgesetz und im Koalitionsvertrag. Daran hat sich auch das Umweltministerium zu halten. Und lassen Sie sich bitte nicht mit der unsinnigen Behauptung abspeisen, es gehe ja nicht nur um Bäume, sondern auch die Krautschicht im Wald, insbesondere das Weidenröschen, müsse vor Rehen und Hirschen geschützt werden und die Biodiversitätsstrategie erfordere einen erhöhten Abschuss. Das ist schlicht Blödsinn oder neudeutsch „Fake News“.

Die Schalenwildrichtlinie und die Reaktionsmöglichkeiten der privaten Jägerinnen und Jäger in den Hegegemeinschaften sowie die Jagd im hessischen Staatswald war auch Gegenstand der diesjährigen Informationsveranstaltungen zum Niederwildmonitoring am 13.02.2019 um 19.00 Uhr in der Jagdbibliothek des Verlages Neumann-Neudamm, Schwalbenweg 1, 34212 Melsungen, am 25.02.2019 um 19.00 Uhr im Landhaus Klosterwald, Am Klosterwald 1, 35423 Lich-Arnsburg und am 27.02.2019 um 19.00 Uhr im Umweltbildungszentrum „Schatzinsel Kühkopf“, Hofgut Guntershausen, Außerhalb 27, 64589 Stockstadt am Rhein. Frau Dr. Stöveken bittet ganz besonders, dass Sie, liebe Jägerinnen und Jäger, sich an der Flächendeckenden Erfassung (FE) beteiligen, die 2019 im Rahmen des WILD-Monitorings des Deutschen Jagdverbandes (DJV) und der Landesjagdverbände durchgeführt wird. Der „Abgabetermin“ für die FE-Bögen 2019 ist auf Juli 2019 vorverlegt. Die Bögen und Erläuterungen finden Sie im inneren dieses Heftes, auf der Internetseite www. ljv-hessen.de und Sie können diese auch bei der Geschäftsstelle anfordern.

 Am Samstag, den 13. April 2019, findet in Wetzlar eine gemeinsame Veranstaltung der Naturschutz Akademie Hessen, der hessischen Landjugend und des Landesjagdverbandes zum Thema Jungwildrettung statt. Wir würden uns freuen, Sie zahlreich begrüßen zu dürfen. Das Programm und weitere Informationen zur dieser Veranstaltung werden wir im März 2019 versenden.

Die Arbeitstagung für musikalische Leiter der Jagdhornbläsergruppen und interessierte Bläser am 16. März 2019, 10.00 Uhr, findet in der LandesJAGDschule Kranichstein im Zeughaus unter der Leitung unseres Landesbläserobmannes Jürgen Keller statt. Jagdhörner und Noten bitte mitbringen. Aus organisatorischen Gründen ist eine formlose Anmeldung mit Angabe des Jagdvereins und der Anzahl der Teilnehmer bis zum 11. März 2019 erforderlich. Per E-Mail: kellerjagdhorn@web.de oder per Tel. (AB, Fax): 06209/1482.

 Liebe Jägerinnen und Jäger, besuchen Sie die Jagdmesse in Alsfeld vom 22. – 24. März 2019. Am Stand des Landesjagdverbandes freuen sich die Mitarbeiter der Geschäftsstelle und Vorstandsmitglieder auf Ihr Erscheinen.

Mit den besten Grüßen und Waidmannsheil

Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

 Präsident des Landesjagdverbandes