Vorwort Januar 2024

Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Liebe Jägerinnen und Jäger,

bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe des Hessenjägers waren die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD noch nicht veröffentlicht. Der Landesjagdverband Hessen hat seine Forderungen aus den Wahlprüfsteinen weiterhin an die handelnden Personen adressiert. Wir sehen dem Koalitionsvertrag weiter mit Spannung entgegen. Die neue Landesregierung wird am 18. Januar 2024 ihre Arbeit aufnehmen. Am 30.11.2023 haben sich Vertreter des Aktionsbündnisses Ländlicher Raum (ALR) in Friedrichdorf getroffen, um auch in Zukunft abgestimmt vorzugehen.

„Bunte Biomasse – Ressource für Artenschutz und Landwirtschaft“ ist ein Kooperationsprojekt der Veolia Stiftung, der Deutschen Wildtierstiftung und des Deutschen Jagdverbandes. Das Projekt dient der Förderung von Wildpflanzenkulturen als Alternative zum Anbau von Mais und ist ein Vorzeigeprojekt der Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Jägern und Biogasanlagenbetreibern. Im November 2020 wurde es als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung des Projektes zur Förderung der Biodiversität in der Agrarlandschaft. Auch wenn das ursprüngliche Ziel von 500 ha Maßnahmenfläche längst erreicht worden ist, geht das Projekt in die Verlängerung und sucht bis Ende 2024 weitere Projektflächen zur Etablierung von mehrjährigen Blühpflanzen-Mischungen zur Biomasseproduktion. Mit einer Verdoppelung des Deckungsbeitragsverlustes wird zudem auf die Preissteigerung im Saatgutmarkt sowie auf die gestiegenen Honorierungssätze für mehrjährige Blühflächen in den öffentlichen Förderprogrammen reagiert. Je ha und Jahr erhalten die neuen Vertragspartner nun einen Ausgleich von 500 €. Als Kofinanzierer beteiligt sich der LJV Hessen auch an diesem Projekt und übernimmt einen Teil des gezahlten Ausgleichs für die hessischen Projektflächen. Um das Thema „Wildpflanzenkulturen zur Bioenergiegewinnung“ in Hessen weiter voranzubringen, suchen wir interessierte Landwirte, die einen Teil ihrer Maisanbaufläche durch mehrjährige Blühpflanzenmischungen für die Bioenergiegewinnung ersetzen und sich an dem Projekt „bunte Biomasse“ beteiligen möchten. Wenn Sie als Landwirt Interesse daran haben, einen Teil Ihrer Maisanbaufläche durch mehrjährige Blühpflanzenmischungen für die Bioenergiegewinnung zu ersetzen und sich an dem Projekt bunte Biomasse zu beteiligen, dann melden Sie sich gerne in der Geschäftsstelle des Landesjagdverbandes Hessen (Tel.: 06032/93610, E-Mail: info@ljv-hessen.de). Nähere Informationen zum Projekt „Bunte Biomasse“ erhalten Sie auch auf der Webseite: www.BunteBiomasse.de.

Von Kassel bis Lampertheim: Gemeinsam mit der Polizei Hessen wurden 26 Wildunfall-Hotspots im ganzen Land identifiziert. Eine erhöhte Gefahr von Wildunfällen besteht jedoch auch an zahlreichen anderen Örtlichkeiten. Rund 44 Wildunfälle pro Tag – knapp 16.000 im Jahr – ereignen sich auf Hessens Landstraßen. In der Herbstzeit sowie im Frühjahr ist die Gefahr, in einen Wildunfall verwickelt zu werden, am höchsten. Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen startete im November 2023 gemeinsam mit dem Landesjagdverband Hessen eine Aufklärungskampagne, um Wildunfälle zu reduzieren und Autofahrerinnen und Autofahrer zu sensibilisieren.

Auf Landstraßen passieren die meisten Wildunfälle. Denn selten rechnen Autofahrerinnen und Autofahrer, die um diese Jahreszeit in der Dunkelheit zur Arbeit und in der Dämmerung wieder nach Hause fahren, mit einem plötzlichen Wildwechsel. Mit Großplakaten (3,5 Meter x 2,5 Meter) an insgesamt 71 Standorten in Hessen entlang der gefährdeten Strecken sowie in den umgebenden Ortschaften wird nun vor der steigenden Unfallgefahr gewarnt. In den hessischen Kfz-Zulassungsstellen kann zusätzlich die Ratgeberbroschüre „Wildunfall verhindern“ kostenlos mitgenommen werden.

Ein Wildunfall passiert immer dann, wenn man nicht damit rechnet. Es gilt jedoch, sich die Gefahrensituation immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, um dann richtig reagieren zu können. So lässt sich Leid für Mensch und Tier ersparen. Verletzte Tiere flüchten vom Unfallort und müssen dann mit speziell ausgebildeten und geprüften Hunden nachgesucht werden, um sie von ihrem Leid zu erlösen. Der Mensch kann durch eine umsichtige Fahrweise und das richtige Verhalten dazu beitragen, das persönliche Wildunfallrisiko stark zu reduzieren.

Liebe Jägerinnen und Jäger, ich hoffe, Sie hatten segensreiche Weihnachtstage und sind gut ins Jahr 2024 gekommen. Ich wünsche Ihnen für das Jahr 2024 viel Waidmannsheil und hoffentlich eine jagdfreundliche neue Landesregierung.

Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Präsident des Landesjagdverbandes