Vorwort Juli 2023

Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Liebe Jägerinnen und Jäger,

der Bundesjägertag in Fulda am 15. und 16. Juni 2023 war aus Sicht des gastgebenden Landesjagdverbandes Hessen ein voller Erfolg. Die Hubertusmesse im Dom zu Fulda mit dem Jagdhornbläsercorps Rhön-Vogelsberg und dem Parforcehornbläsercorps Hoher Vogelsberg sowie Ehrendomkapitular Stadtpfarrer Buß hat Maßstäbe gesetzt. Die kraftvollen Klänge der Hörner, verstärkt durch die wunderbare Akustik des Doms, trafen auf ein vollbesetztes Mittelschiff. Mein herzlicher Dank gilt Vizepräsident Dr. Rudolf Leinweber und der Jägervereinigung Rhön-Vogelsberg für die Organisation und das Schmücken des Doms. Auf der Delegiertenversammlung wurden wir vom Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld und dem hessischen Justizminister Professor Poseck herzlich begrüßt. Spannend und informativ war am Nachmittag die Podiumsdiskussion zum Waffenrecht, zu der auch die Oberste Forstbehörde des Landes Hessen in Person von Herrn Wilke und Frau Vakalopoulos angereist war.

Die Delegierten auf dem Bundesjägertag in Fulda haben Helmut Dammann-Tamke zum neuen Präsidenten des Deutschen Jagdverbands (DJV) gewählt. Der 61-jährige ist seit 2008 Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen und seit 2019 DJV-Vizepräsident. Dem Niedersächsischen Landtag gehörte Dammann-Tamke von 2003 bis 2022 an, war dort Mitglied des Agrarausschusses, Sprecher der CDU für Agrarpolitik und Landwirtschaft sowie stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. „Geschlossenheit leben, Kampagnenfähigkeit ausbauen und Kommunikation optimieren – das sind meine zentralen Ziele“, sagte Helmut Dammann-Tamke. Den scheidenden Präsidenten Dr. Volker Böhning haben die Delegierten einstimmig zum Ehrenpräsidenten gewählt. Die Delegierten haben mit überwältigender Mehrheit vier Vizepräsidenten gewählt: Professor Jürgen Ellenberger (Hessen), Wolfgang Heins (Schleswig-Holstein), Nicole Heitzig (Nordrhein-Westfalen) und Dr. Carsten Scholz (Sachsen-Anhalt). Als neuen DJV-Schatzmeister bestimmten die Delegierten mit ebenfalls überwältigender Mehrheit Klaus Nieding (Rheinland-Pfalz).

Knapp 1.000 Jagdhornbläserinnen und Bläser aus ganz Deutschland begeisterten mit ihrer Leistung auf dem Landes- und Bundesbläserwettbewerb des DJV. Dieser hat am 3. und 4. Juni 2023 erstmals im Park des Barockschlosses Fasanerie in Eichenzell bei Fulda stattgefunden. „Ein voller Erfolg! Tolle Ergebnisse mit hoch motivierten und fröhlichen Jagdhornbläsern“, so Landes- und Bundesbläserobmann Jürgen Keller. Besonders freute er sich über das positive Feedback von Bläsern und Gästen zum neuen Austragungsorts Eichenzell.

Die Bläsergruppe Alsdorf Hachenburg aus Rheinland-Pfalz gewann die Klasse Es. In Klasse A überzeugte die Bläsergruppe des Hegerings Kronsberg, Niedersachsen. Die Gruppe der Kreisjägerschaft Krefeld aus Nordrhein-Westfalen schaffte es auf Platz 1 in Klasse G. Auch aus hessischer Sicht war der Bundeswettbewerb sehr erfolgreich. Den zweiten Platz belegte in der Klasse A die Gruppe des Kreisjagdvereins Gelnhausen, gefolgt von den Bläsern des Jagdvereins Hubertus Gießen. In der Klasse G, gemeinsam mit Fürst-Pless Hörnern und Parforcehörnern geblasen, belegte die Jagdhornbläsergruppe des Kreisjagdvereins Groß-Gerau den zweiten Platz.

Auf dem hessischen Landeswettbewerb belegte jeweils den ersten Platz: Kreisjagdverein Fritzlar-Homberg (Klasse C), Kreisjagdverein Gelnhausen (Klasse B und A) und Kreisjägerverein Groß-Gerau (Klasse G).

Ein besonderer Höhepunkt war das Abschlussblasen vor der Siegerehrung, bei dem alle Gruppen unter Leitung von Jürgen Keller gemeinsam die Signale erklingen ließen. Ludwig Gunstheimer, zuständiges DJV-Präsidiumsmitglied und ich vergaben gemeinsam mit Jürgen Keller die Preise.

Der Deutsche Jagdverband hat am 21. Juni 2023 die aktuellen Monitoringdaten von 18 Tierarten im Jahresbericht des Wildtier-Informationssystems der Länder Deutschlands (WILD) veröffentlicht. Jägerinnen und Jäger haben auf 11,3 Millionen Hektar Daten erhoben – das entspricht etwa 38 Prozent aller Felder, Wiesen und Wälder Deutschlands. Wissenschaftler werten die Daten aus. Der Fokus liegt auf den Niederwildarten Feldhase, Wildkaninchen, Rebhuhn und Fasan sowie auf invasiven Arten wie Waschbär und Nutria. Zusätzlich wurde das Vorkommen von Marderartigen wie Fischotter, Baummarder und Iltis eingeschätzt. Erstmals mit dabei: Rot-, Dam- und Rehwild. Der bislang umfangreichste WILD-Bericht enthält auf 84 Seiten Verbreitungskarten, Diagramme und Kurzinfos für alle untersuchten Arten. Allen, die sich an der Erhebung beteiligt haben, sei herzlich gedankt. Im politischen Meinungskampf helfen uns die Daten, unsinnige jagdfeindliche Tendenzen abzuwehren.

Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute und vor allem viel Waidmannsheil.

Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Präsident des Landesjagdverbandes