Vorwort Mai 2017

Bild: Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Prof. Dr. Jürgen Ellenberger (Präsident LJV Hessen)

Liebe Jägerinnen und Jäger!

Auf den Bezirkstagungen wurden Ende März für die drei Bezirke des Landesjagdverbandes Hessen gemäß seiner Satzung jeweils ein Vizepräsident und zwei weitere Vorstandsmitglieder für die nächsten vier Jahre gewählt. Für den Bezirk Kassel wurde Dr. Rudolf Leinweber als Vizepräsident und Wolfgang Grau als Vorstandsmitglied wiedergewählt. Neu in den Vorstand gewählt wurde Astrid Schneider-Heil. Für den Bezirk Wiesbaden wurden Dr. Nikolaus Bretschneider-Herrmann als Vizepräsident sowie Ulrike Steuer und Thomas Schäfer als Vorstandsmitglieder wiedergewählt. Für den Bezirk Darmstadt wurde Dieter Mackenrodt als Nachfolger von Hans Schindl, der sich nicht mehr zur Wahl stellte, zum Vizepräsidenten gewählt. Als Vorstandsmitglied wiedergewählt wurde Bernd Widmaier, neu in den Vorstand gewählt wurde Helmut Nickel. Die Amtsübergabe vom alten an den neuen Vorstand erfolgt auf dem Landesjägertag in Lorsch. Dort wird von den Delegierten nach der Satzung des Landesjagdverbandes Hessen auch der Präsident und der Schatzmeister für vier Jahre gewählt.
Auf allen drei Bezirkstagungen war der Präsident des Deutschen Jagdverbandes, Hartwig Fischer, anwesend und hat die umfangreichen Aktivitäten des Deutschen Jagdverbandes sowie die Zusammenarbeit mit dem Landesjagdverband Hessen erläutert und im einzelnen dargelegt. Gegenstand seiner Ausführungen war unter anderem die neue Aktion “Wild auf Wild” zur Unterstützung der Wildbretvermarktung, die wir bereits auf der Messe in Alsfeld den hessischen Jägerinnen und Jägern vorstellen konnten. Auch auf die “Fellwechsel GmbH” hat er hingewiesen, durch die die Verwertung von Pelzen aus der heimischen Jagd angeschoben werden soll. Insbesondere hat Hartwig Fischer die Notwendigkeit der Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit angesprochen und in diesem Zusammenhang erläutert, warum eine verbesserte Finanzausstattung der Jagdverbände auf Bundes- und Landesebene zwingend erforderlich ist, um gegen unsere finanzstarken Gegner, die die Jagd aus ideologischen Gründen bekämpfen, und die zum Teil jagdfeindlichen Ministerien im Bund und in den Ländern auf Dauer bestehen zu können. Auf den Bezirkstagungen wurde daher nochmals eingehend über die Beitragsanpassung auf Bundes- und Landesebene informiert, die auf dem Landesjägertag in Lorsch zur Abstimmung steht.
Liebe Jägerinnen und Jäger sowohl die hauptamtlichen Mitarbeiter der Geschäftstelle als auch der ehrenamtlich tätige Vorstand des Landesjagdverbandes Hessen arbeiten permanent daran, die Jagd in Hessen vor ideologischen Angriffen zu schützen und das nach Lage der Dinge Mögliche zu erreichen. Ich verweise an dieser Stelle ausdrücklich auf den ausführlichen und beeindruckenden Tätigkeitsbericht in der Ausgabe 04/2017 des Hessenjägers. Nehmen Sie sich die Zeit und lesen Sie, was Ihr Landesjagdverband Hessen im vergangenen Jahr an Aktivitäten entfaltet hat. Der Soziologe und Nationalökonom Max Weber hat einmal gesagt, Politik bedeute ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich. Das gilt auch für die Verbandspolitik. Die ständigen Bemühungen des Landesjagdverbands zeigen peu a peu auch Wirkungen. So wird der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier auf meine persönliche Einladung hin zum Landesjägertag nach Lorsch kommen. Zur Biodiversitätsstrategie der hessischen Landesregierung finden Gespräche unter maßgeblicher Beteiligung von Vizepräsident Dr. Bretschneider-Herrmann statt. Bei diesen Gesprächen wird vom Landesjagdverband forciert, bei Blühstreifen und Bejagungsschneisen das für das heimische Wild Erforderliche zu erreichen und dabei unbürokratische aber effektive Wege einzuschlagen. Auf Anregung des Landesjagdverbandes hin hat das Umweltministerium in einem neuen Erlass zur Hasenzählung angekündigt, dass die Hegegemeinschaften, die sich an den Zählungen beteiligen, aus der Jagdabgabe mit 200 Euro pro Jahr gefördert werden. Auf meine persönliche Einladung hin wird die hessische Umweltministerin Hinz den Landesjagdverband in Bad Nauheim besuchen, um konkrete Probleme zu bereden. Auf Antrag des Birkwildhegerings Hessische Rhön hat das Umweltministerium mit einer Ausnahmegenehmigung die Schonzeit für Fuchs, Waschbär, Marderhund und Mink für den Jagdbezirk Tann-Heide bis zum 31.8.2017 aufgehoben. Seit Veröffentlichung der neuen hessischen Jagdverordnung hatte der Landesjagdverband Hessen auf die Erteilung dieser Ausnahmegenehmigung gedrungen, auch wenn vorrangiges Ziel ist, die Schonzeit für Fuchs und Waschbär unter Beachtung des Elterntierschutzes in ganz Hessen wieder aufzuheben.
Der Jagdclub St. Hubertus Kreis Bergstraße als Ausrichter des diesjährigen Landesjägertages hat ein sehr interessantes Programm zusammengestellt. Es lohnt sich daher nicht nur den Landesjägertag am Samstag zu besuchen, sondern auch das sonstige Programm im Rahmen eines Familienausflugs in Augenschein zu nehmen. Kommen Sie daher zahlreich nach Lorsch. Nutzen wir Gelegenheiten wie diese, uns der nichtjagenden Bevölkerung freundlich und weltoffen, zugleich aber naturverbunden und traditionsbewusst zu präsentieren. Nach einer vom Deutschen Jagdverband in Auftrag gegebenen Studie steigt der Beliebtheitswert der Jagd in der Bevölkerung in dem Ausmaß an, in dem die befragten Menschen persönlichen Kontakt zu Jägerinnen und Jägern haben. Wir müssen daher diesen persönlichen Kontakt herstellen und auf die Menschen aktiv zugehen, die bisher noch keinen Kontakt zu uns haben.
Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen zur aufgehenden Bockjagd guten Anblick und Waidmannsheil!
Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Präsident des Landesjagdverbandes