Liebe Jägerinnen und Jäger,
nach der Bundestagswahl vom 23. Februar 2025 haben CDU und SPD einen Koalitionsvertrag ausgehandelt. In diesem Zusammenhang begrüßt der Deutsche Jagdverband (DJV), dass seine zentralen Forderungen Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden haben: Das Waffenrecht soll praxisorientierter und gemeinsam mit allen Betroffenen bis 2026 überarbeitet werden. Außerdem soll auf EU-Ebene der Schutzstatus des Wolfs unverzüglich herabgestuft werden, sowie eine Aufnahme des Wolfs ins Bundesjagdgesetz erfolgen. Der Bundeskanzler soll am 6. Mai 2025 vom Deutschen Bundestag gewählt werden. Dann werden auch endgültig die Namen der Bundesminister bekannt gegeben. Nach bisherigem Sachstand soll das Bundsinnenministerium und das Bundeslandwirtschaftsministerium durch die CSU und das Bundesumweltministerium durch die SPD besetzt werden. Gerüchteweise kursieren die Namen von Alexander Dobrinth (CSU), Michaela Kaniber (CSU) und Svenja Schulze (SPD) durch die Gazetten.
Die Auswertung der Feldhasenzählung hat ergeben, dass es den Feldhasen in Hessen und Deutschland gut geht. Die beteiligten hessischen Hegegemeinschaften meldeten nach der Zählung im Herbst 2024 eine Dichte von über 28 Hasen pro Quadratkilometer Offenlandfläche, wissenschaftlich bestätigt durch den Arbeitskreis Wildbiologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Der Zuwachs betrug im Mittel 12 Prozent und fiel aufgrund des nassen Frühjahrs 2024 etwas niedriger aus als in den Vorjahren. Besonders erfreulich ist die aktuelle Zählung aus dem Revier Wiesbaden-Kloppenheim, das zur Hegegemeinschaft Wiesbaden/Ost gehört. Dort wurden auf einem Quadratkilometer Offenland ganze 241 Feldhasen gezählt – ein herausragender Wert, der deutschlandweit seinesgleichen sucht. Die Entwicklung zeigt, dass die intensive Hege, eine konsequente Beutegreiferbejagung sowie die enge Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft Früchte trägt. Im hessischen Koalitionsvertrag von CDU und SPD ist festgehalten, dass das Wildtiermonitoring in den Händen der Jägerschaft liegt. Das ist bei der kommenden Novellierung der hessischen Jagdvorschriften zu beachten, um eine Fremdbestimmung der Jäger auszuschließen. Für das eigenverantwortliche Monitoring steht das vom Deutschen Jagdverband und den Landesjagdverbänden betriebene und wissenschaftlich von zwei Instituten begleitete Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD). Nach dessen Auswertung gibt es in Deutschland durchschnittlich 19 Hasen pro Quadratkilometer Offenland, also auf Feldern und Wiesen. Gezählt haben Jägerinnen und Jäger bundesweit in rund 400 Referenzgebieten. Der Wert ist einer der höchsten seit Beginn des Monitorings vor mehr als zwei Jahrzehnten.
Auf den Bezirkstagungen des Landesjagdverbandes Hessen sind die Vizepräsidenten und Vorstandsmitglieder für die nächsten vier Jahre gewählt worden. Ich gratuliere herzlich für den Bezirk Kassel Vizepräsident Dr. Rudolf Leinweber sowie den Vorstandsmitgliedern Wolfgang Grau und Christian Ranft, für den Bezirk Wiesbaden Vizepräsident Dr. Nikolaus Bretschneider-Herrmann sowie den Vorstandsmitgliedern Dr. Andrea Wahl und Thomas Kaltwasser und für den Bezirk Darmstadt Vizepräsident Dieter Mackenrodt sowie den Vorstandsmitgliedern Bernd Widmaier und Maarten Fijnaut. Der Präsident und der Schatzmeister stellen sich auf dem Landesjägertag zur Wahl.
Der diesjährige Landesjägertag findet am 24. Mai 2025 in Limburg statt. Wir werden dort eine bemerkenswerte Konstellation haben. Zur repräsentativen Hauptversammlung haben der hessische Ministerpräsident Boris Rhein und der hessische Jagdminister Ingmar Jung ihr Kommen angekündigt. Das hat es in der mehr als siebzigjährigen Geschichte des Landesjagdverbandes Hessen noch nie gegeben, dass sowohl der Regierungschef als auch der Fachminister den hessischen Jägerinnen und Jägern durch ihr Kommen ihre Wertschätzung ausdrücken. Liebe Jägerinnen und Jäger, kommen Sie daher zahlreich zur repräsentativen Hauptversammlung nach Limburg, um Ihrerseits den beiden Repräsentanten des Landes Hessen Ihre Wertschätzung zu zeigen.
Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute und zur aufgehenden Bockjagd Waidmansheil.
Ihr Jürgen Ellenberger
Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Präsident des Landesjagdverbandes