Liebe Jägerinnen und Jäger,
die Bezirkstagungen haben wie angekündigt und reibungslos stattgefunden. Wir hatten einen coronakonformen Raum der Messe Alsfeld angemietet. Wichtigster Tagessordnungspunkt war jeweils die Neuwahl der Vizepräsidenten und Vorstandsmitglieder der Bezirke für die nächsten vier Jahre. Am 12. Juli 2021 tagte der Bezirk Wiesbaden. Der bisherige Vizepräsident Dr. Klaus Bretschneider-Herrmann und die bisherigen Vorstandsmitglieder Ulrike Steuer und Andrea Wahl wurden einstimmig wiedergewählt. Am 14. Juli 2021 fanden nacheinander die Bezirkstagungen der Bezirke Darmstadt und Kassel statt. Im Bezirk Darmstadt wurden Vizepräsident Dieter Mackenrodt sowie die Vorstandsmitglieder Maarten Fijnaut und Bernd Widmaier ohne Gegenstimmen wiedergewählt. Im Bezirk Kassel erfolgte die Wiederwahl von Vizepräsident Dr. Rudolf Leinweber sowie der Vorstandsmitglieder Astrid Schneider-Heil und Wolfgang Grau einstimmig. Alle Gewählten nahmen die Wahl an und freuen sich darauf, sich weiterhin für die Interessen der Jägerinnen und Jäger in Hessen einsetzen zu können.
Der Hessische Landtag hat die Verlängerung des Hessischen Jagdgesetzes (HJagdG) bis 2024 beschlossen. Mit dieser Verlängerung hat der Landesjagdverband gemeinsam mit den Jagdvereinen ein wichtiges Ziel für die Jägerinnen und Jäger in Hessen erreicht. Das bewährte Hessische Jagdgesetz mit seiner Kernaussage „Wald mit Wild“ hat damit weiterhin fast unverändert Bestand und gibt die Leitlinien für die Jagd in Hessen vor. Die Änderung des Bundesjagdgesetzes mit seiner dem Schalenwild feindlichen Ausrichtung ist demgegenüber nicht zustande gekommen. Allerdings ist im Rahmen der beschlossenen Änderung entsprechend dem Koalitionsvertrag von CDU und Bündnis 90/Die Grünen der Einsatz von Totschlagfallen in Hessen zukünftig verboten. Das Gesetz ist am 15. Juli 2021 in Kraft getreten. Der Landesjagdverband Hessen, der rund 80% der hessischen Jägerinnen und Jäger vertritt, hatte im Gesetzgebungsverfahren darauf hingewiesen, dass es keine Notwendigkeit für dieses Verbot gäbe, ihm insbesondere keine Fehlfänge bekannt geworden seien. Der Landesjagdverband Hessen hat sich ausdrücklich gegen die in der Pressemeldung des Umweltministeriums enthaltene Behauptung verwahrt, dass in Totschlagfallen unnötiges Tierleid entstanden sei und weite Teile der Jägerschaft dieses bei der Verbändeanhörung bestätigt hätten. Auch den pauschalen Vorwurf hinsichtlich Fehlfängen von anderen Tieren, die nicht bejagt werden dürfen, sowie das Töten von Elterntieren in den Totfangfallen, hat der Landesjagdverband Hessen entschieden zurückgewiesen.
Die Fangjagd mit modernen Lebendfanggeräten bleibt selbstverständlich weiterhin erlaubt und ist ein unverzichtbares und effektives Mittel bei der Bejagung von nachtaktivem Raubwild, insbesondere auch des invasiven Waschbären. Die Prädatorenbejagung ist eine wichtige Säule der Niederwildhege im Dreiklang mit der Gestaltung von Lebensräumen (Nahrung) und Deckung. Die Ausübung der Fangjagd ist nur durch einen zusätzlichen Sachkundenachweis möglich. Jägerinnen und Jäger in Hessen setzen dieses wichtige Artenschutzinstrument tierschutzgerecht und nach guter jagdlicher Praxis ein.
Am 25. August 2021 wird die Delegiertenversammlung des Landesjagdverbandes Hessen ebenfalls in dem angemieteten Raum der Messe Alsfeld stattfinden. Der Termin ist vorsorglich noch in den August gelegt worden, weil nach wie vor die Gefahr besteht, dass das Ende der Ferienzeit Corona-Mutationen nach Deutschland bringt und es wieder zu Einschränkungen für Versammlungen kommt. Es handelt sich in erster Linie um eine Arbeitstagung, um die dringend notwendigen Beschlüsse fassen zu können. Gleichwohl wird es Ehrungen wie die Übergabe des Staatsehrenpreises und der Hegemedaillen Sonderstufe Gold geben. Frau Staatsministerin Hinz hat angekündigt, zur Übergabe des Staatsehrenpreises erscheinen zu wollen und auch ein Grußwort an die Jägerschaft richten zu wollen. Die Einladungen an die Mitgliedsvereine sind verschickt. Weitere Einzelheiten finden Sie im Inneren dieses Heftes.
Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen zur ausgehenden Blattjagd guten Anblick und Waidmannsheil.
Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Präsident des Landesjagdverbandes