Liebe Jägerinnen und Jäger,
am 8. Oktober 2023 wird in Hessen der Landtag neu gewählt. Nutzen Sie die Wahlprüfsteine des Landesjagdverbandes Hessen und die Antworten der Parteien (abrufbar unter www.ljv-hessen.de), um die zur Wahl stehenden Direktkandidaten für Ihren Wohnort auf die wichtigen Themen der Jägerschaft anzusprechen. In den Monaten vor der Wahl werden sich dazu viele Gelegenheiten ergeben: Ob an Wahlständen in der Innenstadt, vor Einkaufszentren, in politischen Diskussions- oder Fragerunden oder bei einem persönlichen Gespräch mit den Kandidaten aus Ihrem Wahlkreis. Nutzen Sie bitte alle Kommunikationswege, sei es per Brief oder Telefon oder diskutieren Sie mit den Kandidaten, z. B. auf Facebook und Instagram. Informieren Sie alle Familienmitglieder, Freunde und Bekannte über die wichtigen Anliegen der Jagd und des Natur- und Artenschutzes in Hessen! Gemeinsam mit der Bevölkerung des ländlichen Raums haben wir eine starke Stimme: Diese rund 2,5 Millionen Menschen müssen künftig deutlicher wahrgenommen werden. Das geht nur, wenn wir eine Partei wählen, die sich absolut positiv zur Jagd bekennt und die eine realistische Chance hat, der nächsten Landesregierung anzugehören!
Deshalb: Fordern Sie frühzeitig die Briefwahlunterlagen an, falls Sie am 8. Oktober 2023 nicht persönlich zur Wahl gehen können und kümmern Sie sich darum, dass vielleicht ältere Verwandte, Bekannte und Freunde auch die Wahlunterlagen erhalten. Die Briefwahlunterlagen sollen bereits ab dem 30. August 2023 verschickt werden. Nur wer wählen geht, kann mit seiner Stimme darüber mitentscheiden, wie die Jagd in Hessen zukünftig gestaltet wird! Treffen Sie bitte Ihre Wahlentscheidung sorgfältig und mit Bedacht. Geben Sie den Parteien Ihre Stimme, die der Jagd positiv gegenüberstehen, die bereit und in der Lage sind, Regierungsverantwortung zu übernehmen.
Die wichtigsten Forderungen des Landesjagdverbandes sind ein eigenständiges Ministerium für die Jagd und den ländlichen Raum, eine eigenverantwortliche Jagdausübung im Rahmen des bewährten Reviersystems, eine Besatzerfassung und ein Wildmonitoring, das ausschließlich durch die Jägerschaft durchgeführt wird, eine Entbürokratisierung des Förderwesens, die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht sowie eine agrarpolitische Weichenstellung, die bedrohte Arten der Feldflur besser schützt.
Wie wichtig die richtige Wahlentscheidung am 08.10.2023 ist, zeigt ganz aktuell die Lage in Rheinland-Pfalz, wo die Koalition aus SPD, GRÜNE und FDP ein extrem jagdfeindliches Gesetz auf den Weg gebracht hat. Am 18.08.2023 fand eine Sonderdelegiertentagung in Neuwied statt, an der der Schulterschluss von DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke und Vertretern aller 15 Landesjagdverbände geübt wurde. Für Hessen war Vizepräsident Dr. Bretschneider-Herrmann anwesend.
Die Delegierten verabschiedeten auf der Versammlung in Neuwied eine Resolution gegen den Regierungsentwurf einstimmig. Darin bekennt sich der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz ausdrücklich zur Verantwortung für einen ökologischen Waldumbau. Statt Verstaatlichung und behördlichen Sanktionen soll es allerdings einen partnerschaftlichen Waldpakt mit Anreizsystemen geben. Aufgerufen dazu sind Grundeigentum, Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Gesellschaft. Der Landesjagdverband warnte vor den großen Gefahren für Grundstückseigentümer durch den vorliegenden Gesetzentwurf: Es drohen vermehrt staatliche Eingriffe statt gelebter Privatautonomie der Beteiligten vor Ort.
Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz zeigte sich in Neuwied enttäuscht über das Ergebnis einer 2-jährigen Vorbereitungsphase mit Verbänden und Jagdbehörden. Die schweren fachlichen und juristischen Mängel des Entwurfs werden jetzt detailliert aufgearbeitet. Die Jägerschaft fordert das zuständige, von einer grünen Ministerin geführt, Staatsministerium mit der Resolution auf, bis Mitte November 2023 Stellung zu beziehen. Sollte die Politik keine Einsicht zeigen, sind weitere Proteste geplant – bis hin zu einer Großdemonstration in Mainz.
Der Landesjagdverband Hessen unterstützt den Landesjagdverband Rheinland-Pfalz bei seinem berechtigten Protest gegen ein Landesjagdgesetz, das die Axt an die Wurzeln des seit 150 Jahren gewachsenen und bewährten Jagdsystems legt, um grüne Verbots- und Gängelungsphantasien umzusetzen.
Der Landesjagdverband Hessen veranstaltet am 9. September 2023 um 9.30 Uhr in der Hessenhalle Alsfeld ein Wolfssymposium unter dem Titel „Der Wolf – Artenschutz oder Artenschwund?“ Als hochkarätige Referenten konnten gewonnen werden Prof. Dr. Dr. Sven Herzog (TU Dresden), FD Ulrich Maushake (Bundesforstamt Grafenwöhr), Dr. Michael Weiler (Tierarzt), Raoul Reding (LJV Niedersachsen), Jos Hornung (Wolfszentrum Hessen).
Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen alles Gute und vor allem viel Waidmannsheil.
Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Präsident des Landesjagdverbandes