Bei dem noch niedrigen Bewuchs können die Hasen auf bis zu 170 Meter sicher erkannt und gezählt werden. Ihre Augen leuchten hell rot wenn sie angestrahlt werden, so sind sie gut von anderen Wildtieren wie Füchsen oder Rehen zu unterscheiden.
Die ersten Ergebnisse der Frühjahrszählung liegen bereits vor und bestätigen einen langjährigen Trend:
Jahrzehnten bekannt guten Niederwildbereiche (Waberner Senke, Gießener Becken, Wetterau, Reinheimer Becken, Main-Ebene und das Hessische Ried) weisen in der Rückschau zu den hohen Besätzen der siebziger Jahre immer noch einen vergleichsweise hohen Besatz auf – in anderen Landesteilen hingegen bleiben die örtlichen Besätze auf geringerem Niveau.
In den traditionell guten Hasenrevieren in Mittel- und Südhessen wurden im Herbst 2016 wieder Dichten von 15 bis über 50 Hasen pro 100 ha Revierfläche festgestellt. In Spitzenregionen sogar bis zu 75 Hasen auf 100 Hektar Feldfläche.
Knapp die Hälfte aller Taxationsreviere weisen eine stabile Dichte von rund 10 bis 25 Feldhasen auf 100 Hektar Feldfläche auf.
Die ermittelten Zuwachsrate vom Frühjahr bis zum Herbst bestätigen überwiegend, dass das Jahr 2016 ein gutes Jahr für den Hasen gewesen ist, da in den meisten Revieren mehr Nachwuchs als Verluste zu verzeichnen waren.
Die Hasenzählung wurde erstmal 1989 vom Landesjagdverband Hessen e. V. initiiert. Seit 25 Jahren zählen die Jägerinnen und Jäger auf freiwilliger Basis zweimal jährlich – im Frühjahr und Herbst die Hasenbestände. Das nun in der Jagdverordnung von 2015 landesweit festgeschriebene „Monitoring“ ist bei den Jägern traditionell gelebte Praxis und bestärkt die Grünröcke darin diesen Weg fortzuführen.
Der Landesjagdverband hat in den vergangenen Wochen Jägerinnen und Jäger in Hessen geschult. Die Hegegemeinschaften sind vom HMUKLV mit Suchschweinwerfern ausgestattet worden. Die Hasentaxation in Hessen wird von der Universität Gießen wissenschaftlich begleitet.
Hintergrundinformationen:
Schwankungen in Wildtierbesätzen sind normal und werden durch viele Faktoren beeinflusst (Beutegreifer, Witterung, Krankheiten, etc.). Solche Schwankungen zeigen aber auch Veränderungen in der Landschaftsstruktur und in der Landnutzung unserer Kulturlandschaft auf.
Weder auf Landesebene noch regional kann weder von einer generellen Gefährdung, noch von einer pauschal guten Situation für Feldhasen gesprochen werden – das „Gesetz des Örtlichen“, die lokalen Bedingungen, entscheiden über den jeweiligen Hasenbesatz.
Seit 1989 führt der LJV Hessen in Eigenregie landesweit repräsentative Feldhasen-Taxationen durch. Die Eckpunkte des Hess. Feldhasen-Monitoring sind:
- Repräsentativität der Probeflächen
- Sicherheit der Methodik (Methode der „Scheinwerfer-Taxation“)
- Offenheit und Transparenz nach außen – Nachvollziehbarkeit
- Seriosität und Nachhaltigkeit der Arbeit