Ab 1. Juli 2019: Keine neuen Wildwarnreflektoren an Leitpfosten – aktuelle Wildwarner bleiben

Nachdem mehrere Untersuchungen, insbesondere die Studie des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), veröffentlicht im Oktober 2018, keine unfallvermeidende Wirkung von Reflektoren nachweisen konnte, einigten sich das hessische Verkehrsministerium, Hessen Mobil sowie der Landesjagdverband Hessen auf eine Übergangsfrist zur Genehmigung und Anbringung von „Restbeständen“.

Quelle: Markus Stifter/LJV

Sollten Sie noch Wildwarnreflektoren vorrätig haben, beantragen Sie bitte umgehend – spätestens jedoch bis 30.06.2019 eine Genehmigung zur Anbringung bei Ihrer Straßenverkehrsbehörde (Hessen Mobil). Nach dem 30. Juni 2019 bleiben bereits angebrachte Wildwarnreflektoren an den Leitpfosten, werden jedoch nicht mehr ersetzt oder neu befestigt.

Wichtig: Diese Regelung gilt für alle bisherigen Wildwarnreflektoren, unabhängig davon, welche Farbe sie haben. Nach dem 1. Juli 2019 werden in Hessen keine Wildwarnreflektoren mehr genehmigt oder angebracht!

Dies ist jedoch keine finale Entscheidung. Sowohl das hessische Verkehrsministerium als auch Hessen Mobil beobachten und bewerten weiterhin neue praktische und wissenschaftliche Erkenntnisse von Wildwarnreflektoren. Das Ergebnis einer aktuell laufenden Studie in Sachsen-Anhalt über optisch-akustische Wildwarner wird mit Spannung erwartet. Der LJV Hessen führt aktuell Gespräche zum „Animot-Wildwarnsystem“. Dieses registriert Wildbewegungen am Straßenrand und warnt die Autofahrer durch blinkende Leuchten, dass sich Wild in der Nähe der Fahrbahn befindet.

Nun sind insbesondere auch die Hersteller gefragt, Studien zur Wirksamkeit der angebotenen Wildwarner vorzulegen. Unabhängig davon setzt Hessen Mobil kontinuierlich weitere Maßnahmen um, um Wildunfälle zu reduzieren. Dazu zählen Wildschutzzäune an Autobahnen oder auch Duftzäune. Zudem achtet Hessen Mobil darauf, dass der Bewuchs am Straßenrand für das Reh- und Schwarzwild unattraktiv ist. Grünbrücken und andere Querungshilfen sollen dem Wild ein gefahrloses Überqueren ermöglichen.

Der LJV Hessen bittet die hessischen Jägerinnen und Jäger um Unterstützung: Bitte melden Sie jeden Wildunfall über das „Tierfund-Kataster“ des Deutschen Jagdverbandes (DJV). Die App können Sie kostenlos mit ihrem iPhone oder Android-Smartphone herunterladen. Geben Sie dazu einfach im Suchfeld des App-Stores bzw. des Google Play Stores das Stichwort „Tierfund-Kataster“.

Über die gemeldeten Daten in dieser App können Unfallschwerpunkte identifiziert werden und an sogenannten „Hot-Spots“ entsprechende Warnbeschilderungen erfolgen. Auf die Anbringung von selbst gebastelten Reflektoren oder auch alten CDs oder DVDs sollten Sie unbedingt verzichten. Diese können Autofahrer stark blenden und zu Unfällen führen. Es gilt weiterhin: In der Nähe von Unfallschwerpunkten sollte verstärkt gejagt werden, einerseits um den Wildbestand in Straßennähe zu reduzieren und weiterhin eine abschreckende Wirkung in diesen Bereichen zu erreichen.