Grund hierfür war der starke Rückgang von Arten wie Rebhuhn, Feldlerche, Hase, Grauammer und Wachtel. Im Ballungsraum einer Großstadt wie Wiesbaden fehlt es zunehmend an Blüh- und Rückzugsflächen. Blühflächen fördern den Bestand zum Beispiel von Insekten, wie Schmetterlingen und Heuschrecken und bieten Rückzugsflächen für viele Niederwildarten.
Zielsetzung dieses Konzeptes war eine deutliche Verbesserung des Lebensraumes für alle wildlebenden Tiere und Pflanzen durch geeignete Maßnahmen.
In akribischer Kleinarbeit über fast zwei Jahre hat die Arbeitsgruppe des Vorstands der HGO Informationen zur Situation in ihren Revieren gesammelt und so aussagekräftige Daten erfasst. Die Arbeitsgruppe setzt sich zusammen aus Jägern, Landwirten, Förster und Imker. Maßgeblich unterstützt wurden sie dabei vom Landesjagdverband Hessen e.V., als anerkannter Naturschutzverband sowie der Unteren Naturschutzbehörde der Landeshauptstadt Wiesbaden.
Im Anschluss an zwei Feldfahrten im August und Dezember letzten Jahres wurden als erstes Maßnahmenpaket 7,5 Hektar Flächen gefunden, auf denen in diesem Frühjahr Saatgut für „Blüh- und Äsungsflächen“ ausgebracht wurde. Finanziert wurden diese Maßnahmen von der Landeshauptstadt Wiesbaden. Weitere Flächen sollen im Herbst 2017 in die zukünftige Planung genommen werden.
Durch viele Präsentationen in Ausschüssen und nicht zuletzt bei der Naturschutzakademie Hessen in Wetzlar ist das Konzept inzwischen weit über die Grenzen von Wiesbaden hinaus bekannt.
Seine Konzeption und Umsetzung ist ein Modellprojekt für weitere ca. 220 Hegegemeinschaften in Hessen.
Die nun fertiggestellte Broschüre zum Gebiets-Lebensraum-Konzept mit ihrer Fülle an fundiertem und belegbarem Datenmaterial eröffnet Chancen für eine nachhaltige Verbesserung des Naturraumes im Osten der Landeshauptstadt Wiesbaden. Aufgezeigt werden darin auch konkrete Handlungsempfehlungen und Forderungen an die Politik, die Landwirtschaft und andere erfolgskritische Akteure.
Download: Gebiets-Lebensraum-Konzept der HGO 2017