Eingangs begrüßten LJV-Schatzmeister Christof Wehrum, Geschäftsführer Alexander Michel und Pressesprecher Markus Stifter sowie Dr. Wolfgang Fröhlich, Leiter des Naturzentrums Wildpark Knüll, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die teilweise weit angereist waren. Im vergangenen Jahr musste das Seminar, das auf Initiative von Christof Wehrum geplant wurde, wegen der Corona-Einschränkungen leider verschoben werden. Alle Beteiligten freuten sich, dass es nun mit entsprechenden Hygienemaßnahmen stattfinden konnte.
Im theoretischen Teil lernten die Teilnehmer unter dem Motto des amerikanischen Star-Fotografen Sam Abell
„Das Equipment, welches wir gebrauchen, spielt nur eine kleine Rolle. Vielmehr kommt es darauf an, es zu beherrschen“
wichtige Grundlagen über Brennweiten, ISO-Zahl, Blende, Verschlusszeit, Auflösung, Histogramm und Weißabgleich kennen.
Leihkameras aus dem Hause Leica
Seminarleiter Brück hatte einige Kameragehäuse und Objektive aus dem Hause Leica, wie z. B. SL-2, SL-2S sowie V-Lux5 mitgebracht, die von den Teilnehmern am Seminartag ausgeliehen werden konnten. Der Einstieg in die Leica-Welt ist über die Bridgekamera V-LUX5 mit fest eingebautem Objektiv (25-400 mm Kleinbild äquivalent) durchaus erschwinglich (rund € 1.200). „Bridgekamera“ steht für eine Kameraklasse zwischen Kompakt- und Systemkameras bzw. spiegellosen Kameras.
Viele Teilnehmer hatten ihre Kameras und Objektive mitgebracht, um das Gelernte sowie die entsprechenden Einstellungen direkt am eigenen Gerät erproben zu können. In den Seminarpausen bestand außerdem die Möglichkeit, sich von LEICA-Mitarbeiter Patrick Rauber verschiedene Ferngläser der LEICA-Sportoptik-Serie vorstellen zu lassen und diese auszuprobieren.
Praktischer Teil: Wildtierfotografie im Wildpark
Nach einem leckeren Rotwildburger zum Mittagessen ging es unter fachkundiger Anleitung von Stefan Preis vom KJV Fritzlar-Homberg zum praktischen Teil in den Wildpark. Der erfahrene Jäger führt ehrenamtlich durch den Wildpark. Mit verschiedenen Futtermitteln gelang es ihm, viele Tiere bis auf wenige Meter vor die Kamera zu locken. Die moderaten Temperaturen sorgten zudem dafür, dass die Wildtiere sehr aktiv waren und somit ideal digital eingefangen werden konnten.
Ganz nah dran an den Wildtieren
Besonders beeindruckend war die Fütterung der Luchse, die für sie vorbereitete Futtertiere im Sprung erbeuteten und diese dann vor den Augen der Fotografen fraßen. Ebenso munter zeigten sich die Waschbären, die beim Aufsammeln und Vertilgen des Futters mit ihren schnellen Bewegungsmustern für die Fotografen gar nicht so einfach einzufangen waren. Auch das Schwarzwild wurde mit Futtereinsatz auf die Läufe gebracht und einigen Fotografen gelang es, den Sprint der Schwarzkittel durch das Gehege festzuhalten.
Schließlich konnten auch einige Stücke Rotwild mit etwas „Bestechung“ in die Nähe der Gruppe gelockt werden, um die majestätischen Tiere aus nächster Nähe fotografieren zu können.
Praktischer Teil: Bearbeitung der entstandenen Aufnahmen
Am Nachmittag standen die Auswahl und Bearbeitung der Fotos auf dem Programm. Brück demonstrierte den Teilnehmern, wie mit entsprechenden Bildbearbeitungstechniken aus guten Aufnahmen nahezu kalenderreife Fotos entstehen können.
Exklusiver Zugang zum Bären- und Wolfsgehege
Um 17.00 Uhr hatten die Teilnehmer des LJV-Seminars exklusiv die Möglichkeit, die Fütterung im Bären- und Wolfsgehege zu begleiten und so die größten Bewohner des Wildparks hautnah zu erleben und zu fotografieren. Die Brücke im Gehege war währenddessen für andere Besucher gesperrt, so dass die Fotografen Stative aufbauen, Kamerapositionen ändern und so die besten Bilder einfangen konnten. Während das Wolfsrudel artgemäß wenig Interesse an der vegetarisch ausgerichteten Fütterung der Braunbären hatte und sich im hinteren Teil des Geheges aufhielt, gab das Bärenpaar buchstäblich alles für den Einsatz vor den Fotografen.
Ausgewählte Fotografien der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Ausklang eines spannenden Seminartages beim Grillen
Nachdem die Bären ihre Ration verdrückt hatten, kehrten die Fotografen in den Biergarten der Jagdbaude zurück, wo Karsten Hepe und seine Familie bereits den Grill angeheizt und ein schmackhaftes Buffet vorbereitet hatten. Neben Rehwildrückensteaks in Ei-Marinade, Bärlauchsteaks vom Rotwild wurden Bratwürste aus 100 % Wild serviert. Abgerundet wurde das Grill-Erlebnis von verschiedenen Salaten, Nudel-, Gemüse- und Kartoffelbeilagen sowie erfrischenden Getränken.
Alle Teilnehmer genossen den kulinarischen Ausklang dieses spannenden Fototages und tauschten sich rege untereinander über ihre neuen Erfahrungen und Einblicke aus.
Seminar wird künftig jährlich stattfinden
In den nächsten Ausgaben des Hessenjägers zeigt der LJV die besten Fotos der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und freut sich auf eine Wiederholung des Seminars im kommenden Frühjahr.
Aufgrund der großen Nachfrage wird das Seminar künftig jährlich geplant. Sobald die Termine feststehen, werden diese auf der Webseite des LJV Hessen unter ljv-hessen.de oder über den Newsletter veröffentlicht.