Sommerliche Temperaturen und Regen: Mähsaison beginnt früher – Kitzrettungsteams einsatzbereit

Hohe Temperaturen und aktuelle Niederschläge sorgen für ein schnelles Wachstum der Wiesengräser. Landwirte werden voraussichtlich schon Anfang Mai mit dem Mähen beginnen. Die ersten Rehkitze sind bereits gesetzt und müssen vor der Mahd gesichert werden.

Rehkitze ducken sich instinktiv bei Gefahr tief ins Gras. Dies kann den Tieren zum Verhängnis werden. Foto (nachgestellt): Markus Stifter/LJV Hessen
Rehkitze ducken sich instinktiv bei Gefahr tief ins Gras. Dies kann den Tieren zum Verhängnis werden. Foto (nachgestellt): Markus Stifter/LJV Hessen

Die Kitzretter der hessischen Jagdvereine sind auf die Saison gut vorbereitet und einsatzbereit. Eine aktuelle Umfrage ergab: In über 80 Prozent der hessischen Reviere sind Maßnahmen zur Jungwildrettung erforderlich.

Nach einer aktuellen Erhebung im Rahmen der „Flächendeckenden Erfassung“ haben über 80 Prozent der Jagdpächter aus Hessen angegeben, in ihren Revieren Maßnahmen zur Jungwildrettung umzusetzen*. Eine Ausnahme bilden sehr waldreiche Regionen oder Reviere ohne Feld-/Wiesenanteil.

Pressegrafik: Dr. Nadine Stöveken/LJV Hessen
Pressegrafik: Dr. Nadine Stöveken/LJV Hessen

“In den meisten Jagdbezirken werden zudem mindestens zwei Maßnahmen zur Jungwildrettung kombiniert: Zum Beispiel das Aufstellen von Scheuchen am Abend vor dem Mähen und die Absuche mittels Wärmebilddrohne”,

so Markus Stifter, Pressesprecher des Landesjagdverbandes Hessen.

Diese Kombination hat sich bewährt, da die Ricken (weibliche Tiere), ihren Nachwuchs dann gar nicht erst in den Flächen ablegen. „In einigen Revieren werden zum Vergrämen der Muttertiere optische Blinkleuchten mit zusätzlichen akustischen Signalen oder spezielle Duftstoffe eingesetzt, die den Tieren signalisieren: Hier lauert Gefahr. Die Muttertiere suchen dann meist einen anderen Ablageort für ihre Jungtiere und die Drohnenteams müssen am frühen Morgen weniger Kitze oder anderes Jungwild sichern und können so größere Flächen in kürzerer Zeit abfliegen“, so Stifter weiter.

Am wichtigsten ist die frühzeitige Kommunikation zwischen Landwirten und Jägern. Wenn die entsprechenden Flächen und die ungefähren Mähtermine bereits jetzt bekannt werden, können sich die Rettungsteams entsprechend vorbereiten und dann die wetterabhängigen kurzfristigen Einsätze besser planen.

“Wir sind dankbar für jegliche sinnvolle Unterstützung der zahlreichen Kitzretter in Hessen und den kurzen Draht zu den Jagdpächtern. So können die Kitze rechtzeitig vor der Mahd in Sicherheit gebracht werden“,

lobt Volker Lein, Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes, die Zusammenarbeit.

Landwirte werden deshalb gebeten, schon jetzt mit den Jagdpächtern Kontakt aufzunehmen und die Kitzrettungseinsätze grob zu planen.
 
Eine Checkliste zur Jungwildrettung können Landwirte und Jäger unter folgender Adresse kostenfrei herunterladen: https://ljv-hessen.de/kitzrettung/
 
*An der „Flächendeckenden Erfassung 2023“ haben in Hessen insgesamt 747 Jagdausübungsberechtigte (Jagdpächter) teilgenommen. Gefragt wurde: „Welche Maßnahmen setzen Sie zum Schutz von Wildtieren vor der Mahd ein?“