Vorwort August 2018

Bild: Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Prof. Dr. Jürgen Ellenberger (Präsident LJV Hessen)

Liebe Jägerinnen und Jäger,

die Zeit der sogenannten Erntejagden hat bereits begonnen. Es ist extrem wichtig, diese Art der Bejagung gut zu organisieren und als oberste Priorität auf Sicherheit zu achten. Wie wichtig das ist, zeigen zwei aktuelle Fälle aus Thüringen. Der Deutsche Jagdverband teilt hierzu mit: „In einem Fall waren mehrere Jäger im Einsatz gewesen, um Wildtiere vor der Ernte aus dem Feld zu treiben. Dabei sei plötzlich ein Schuss gefallen und einer der Jäger zusammengebrochen. Der 56-Jährige starb noch am Ort. Die Ermittler gehen von einem Jagdunfall aus. In einem anderen Fall war es ebenfalls in Thüringen zu einem Unglück gekommen – offenbar auch im Zusammenhang mit einer sogenannten Erntejagd – war ein sechs Jahre altes Mädchen in einer Kleingartenanlage von einem Schuss getroffen und verletzt worden.“

Solche Vorfälle machen – auch wenn Sie glücklicherweise selten vorkommen – tief betroffen. Den Angehörigen des Toten und dem verletzten Kind gehört unser aufrichtiges Mitgefühl. Auch wenn bei Redaktionsschluss die konkreten Umstände noch nicht bekannt waren, so gilt allgemein: Jeder Unfall ist einer zu viel, auch wenn es nur sehr selten dazu kommt. Nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes gab es 2016 neun Verletzte durch Schusswaffen bei der Jagd, 2017 seien zwei Menschen verletzt worden und bedauerlicherweise zwei Tote. Der deutsche Jagdverband ruft dazu auf: „Sicherheit hat höchste Priorität bei der Jagd. Beispielsweise darf nicht parallel zum Boden geschossen werden, sondern immer nur Richtung Boden. Dieser soll die Kugel „schlucken“, dient also als Kugelfang. Deshalb schießen Jäger vom Hochsitz aus oder im hügeligen Gelände Richtung Hang. Zudem muss ein Jäger Hintergrundgefährdung vermeiden: Er darf nicht in Richtung Straßen oder Häuser schießen. Und er darf nur auf ein Tier schießen, dass er eindeutig identifiziert hat.“

Liebe Jägerinnen und Jäger, nachdem die Hasenzählungen des Jahres 2017 überwiegend stabile Besätze und bejagbare Zuwächse ergeben haben. hoffen wir auch im Jahr 2018 auf ähnlich erfreuliche Ergebnisse. Allen, die sich an der Frühjahrszählung 2018 beteiligt haben, sei an dieser Stelle mein herzlicher Dank im Interesse der Jagd und der Jägerschaft in Hessen ausgesprochen. Nun stehen die Herbstzählungen bevor. Der Landesjagdverband Hessen bittet Sie, sich wiederrum zahlreich an den Herbstzählungen zu beteiligen und neben der Meldung der Zahlen an die Behörden auch den WILD-Bogen des Wildtierinformationssystems der Länder Deutschlands (WILD) auszufüllen und direkt an den Landesjagdverband zu senden. Das von den Landesjagdverbänden und dem Deutschen Jagdverband betriebene WILD-System ist weiterhin sehr wichtig, weil es uns eigene Daten liefert, die wir in der politischen Diskussion einbringen können.

Der Landesjagdverband Hessen und die Oberste Jagdbehörde laden alle Jägerinnen und Jäger herzlich zu den folgenden Schulungen zur Hasentaxation für Herbst 2018 ein: Am 19. September 2018 um 19.00 Uhr im Landhaus Klosterwald, Am Klosterwald 1, 35423 Lich-Arnsburg; am 26. September 2018 um 19.00 Uhr in der Jagdbibliothek des Verlages Neumann-Neudamm, Schwalbenweg 1, 34212 Melsungen und am 27. September 2018 um 19.00 Uhr im Umweltbildungszentrum „Schatzinsel Kühkopf“, Hofgut Guntershausen, Außerhalb 27, 64589 Stockstadt am Rhein. Mitglieder des Arbeitskreises Wildbiologie der Justus-Liebig-Universität Gießen präsentieren die Ergebnisse der Frühjahrstaxation und informieren Sie zu den anstehenden Herbstzählungen. In einem weiteren Vortrag möchten wir Ihnen außerdem das WILD-Monitoring Programm des Landesjagdverbandes Hessen vorstellen. Bei allen Veranstaltungen werden Ihnen Vertreter des Landesjagdverbandes oder der Obersten Jagdbehörde für Ihre Fragen zur Verfügung stehen. Kommen Sie bitte zahlreich. Auch diejenigen, die bisher noch keine Hasen gezählt haben, sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, sich fachgerecht informieren zu lassen.

Bereits im August finden Schulungen zum Stockentenmonitoring statt, das ausreichende Stockentenbesätze wissenschaftlich belegen soll. Anders als die Hasenzählungen sind Stockenten nicht einfach zu zählen, es sollen daher Aussagen zur Alters- und Geschlechterbestimmung der Streckenergebnisse wissenschaftlich fundierte Rückschlüsse auf den abschöpfbaren Zuwachs erbringen.

Der Landesjagdverband Hessen und die Oberste Jagdbehörde laden alle Jägerinnen und Jäger herzlich zu den folgenden Schulungen zum Stockentenmonitoring ein: Am 21. August 2018 um 19.00 Uhr im Informationszentrum der Borkener Volksbank, Kasseler Str. 6, 34596 Bad Zwesten (Seiteneingang benutzen!). Am 22. August 2018 um 19.00 Uhr im Landhaus Klosterwald, Am Klosterwald 1, 35423 Lich-Arnsburg  und am 23. August 2018 um 19.00 Uhr im Umweltbildungszentrum „Schatzinsel Kühkopf“, Hofgut Guntershausen, Außerhalb 27, 64589 Stockstadt am Rhein. Auch hier werden Mitglieder des Arbeitskreises Wildbiologie der Justus-Liebig-Universität Gießen in einem kurzen Vortrag auf die Situation der Stockenten eingehen und Sie über das geplante Monitoringverfahren informieren. An einigen Exemplaren soll zudem das fachgerechte Abschärfen der Schwingen vor Ort demonstriert werden.

Liebe Jägerinnen und Jäger, denken Sie daran, gerade jetzt in der Ferienzeit, in der Politiker gern in ihren Wahlkreisen unterwegs sind, Wahlkampf für die Jagd und die Jägerschaft zu machen. Bringen Sie unsere Themen und unsere Wünsche zu Gehör. Sie können dazu gern auch die vom Landesjagdverband erarbeiteten Wahlprüfsteine, die wir nochmal um das Thema Waschbärenmanagement erweitert haben und die sie auf unserer Startseite (www.ljv-hessen.de) finden, verwenden.

Abschließend darf ich auch noch dem neuen Hessischen Landesmeister im Jagdlichen Schießen, Herrn Christian Janka, zu seinem Erfolg herzlichst gratulieren.

Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche ich Ihnen für die Blattzeit Anblick und Waidmannsheil!

Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Präsident des Landesjagdverbandes