Liebe Jägerinnen und Jäger!
Die Stimmen zur Landtagswahl vom 28. Oktober 2018 mussten wegen Versäumnissen in einigen Wahllokalen in Frankfurt am Main nochmal nachgezählt werden. An der Sitzverteilung im Hessischen Landtag hat sich dadurch aber nichts geändert. Von den zu vergebenden Sitzen entfallen 40 auf die CDU, jeweils 29 auf die SPD und Bündnis 90/Die Grünen, 19 auf die AfD, 11 auf die FDP und 9 auf Die Linke. Rechnerisch möglich ist danach weiterhin die Fortsetzung der bisherigen Regierung aus CDU und Bündnis 90/Die Grünen, sie verfügt über genau 69 Mandate und könnte mit einer Stimme Mehrheit regieren. Dasselbe würde für ein Bündnis aus CDU und SPD gelten. Rechnerisch möglich ist auch eine sogenannte Ampel-Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP, sie würde ebenfalls über 69 Sitze verfügen und könnte mit einer Stimme Mehrheit regieren.
Die Nachzählung hat ergeben, dass die SPD und Bündnis 90/Die Grünen zwar mit jeweils 19,8% der Zweitstimmen nahezu gleichauf liegen. Die SPD hat aber immer noch 66 Stimmen (statt ursprünglich über 90) weniger als Bündnis 90/Die Grünen, so dass sie nur drittstärkste Kraft im Hessischen Landtag ist. Das bedeutet, dass es im Falle einer Ampel-Koalition einen grünen Ministerpräsidenten gäbe. Das hat die FDP jedoch ausgeschlossen, so dass zurzeit die Fortsetzung der schwarz/grünen Koalition ein wahrscheinliches Szenario ist.
Liebe Jägerinnen und Jäger, wie ich bereits in meinem letzten Vorwort schrieb, ist es nun ganz wichtig, dass jede und jeder von Ihnen die Abgeordnete und den Abgeordneten vor Ort, die das Direktmandat erzielt haben, kontaktiert, um sie dazu aufzufordern, bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen die Interessen der Jagd und der Jägerschaft in Hessen zu beachten. Der Landesjagdverband Hessen hatte bereits am 15. November 2018 Vertreter der hessischen CDU in Bad Nauheim zu Gast und hat dort unsere Wahlprüfsteine und die Antworten der CDU-Hessen nochmals eindringlich in Erinnerung gebracht sowie Kernforderungen für zukünftiges Regierungshandeln formuliert.
Am 13., 14. und 15. November 2018 haben die Bezirksversammlungen der Bezirke Kassel, Wiesbaden und Darmstadt stattgefunden. Dort wurden das Wahlergebnis der Landtagswahl und das weitere Vorgehen auch und gerade im örtlichen Umfeld der Vereine angesprochen, sowie Kernforderungen diskutiert. Weiter wurden die solide Haushaltsführung des Landesjagdverbandes und die Aktivitäten hinsichtlich der Jagdabgabe eingehend vorgestellt. Hinsichtlich der Projektförderung befindet sich die vom Landesjagdverband angeregte und erarbeitete Förderrichtlinie beim HMUKLV noch in Bearbeitung, soll aber in diesem Jahr noch verabschiedet werden. Hinsichtlich der Frage, ob der Landesjagdverband das Verhandlungsangebot von HMUKLV und HMdF zu einer stark vereinfachten Form der institutionellen Förderung, die die Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit des Landesjagdverbandes wahrt, aufgreifen soll, erteilten alle drei Bezirke (zwei einstimmig, einer bei einer Gegenstimme) dem Vorstand einen Verhandlungsauftrag. Ob diese Verhandlungen zum gewünschten Erfolg führen, wird sich zeigen.
Hinsichtlich der Rücktritte von zwei Vorstandsmitgliedern, kurz vor der auf den 25. Oktober 2018 terminierten Vorstandssitzung, nahmen die Bezirke Kassel und Darmstadt diese zur Kenntnis. Im Bezirk Darmstadt wird auf der nächsten Bezirksversammlung Anfang 2019 eine Ergänzungswahl stattfinden. Im Bezirk Wiesbaden wurde beschlossen, die beiden ehemaligen Vorstandsmitglieder zur nächsten Bezirksversammlung Anfang 2019, auf der eine Ergänzungswahl stattfinden wird, zur Erläuterung zu laden.
Wie ich bereits in meinem letzten Vorwort schrieb, hat der Vorstand einstimmig die Rücktritte bedauernd zur Kenntnis genommen. Die Uhrzeit, zu der wir die Rücktrittserklärung des Vorstandsmitglieds des Bezirks Wiesbaden erhalten haben, hat mich insbesondere wegen der Nennung persönlicher Daten unserer fleißigen, engagierten und hoch motivierten Bediensteten, die darüber erschüttert und verletzt waren, sehr schockiert. Es lag nicht in meiner Absicht, das ehemalige Vorstandsmitglied Schäfer persönlich in Beziehung zu dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte zu setzen oder seine Rücktrittserklärung als Kakophonie zu bezeichnen. Mein Appell, dass wir geschlossen auftreten und mit einer Stimme sprechen müssen, denn nur wenn wir alle gemeinsam an einem Strick in die gleiche Richtung ziehen, werden wir beachtet und ernst genommen, richtet sich unverändert an die gesamte im Landesjagdverband organisierte Jägerschaft, nicht an namentlich genannte Einzelne. Denn gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Großwetterlage in Hessen immer noch ungewiss ist, brauchen wir eine gemeinsame starke Stimme gegenüber der Politik und keinen Missklang (Synonym: Kakophonie).
Liebe Jägerinnen und Jäger, der Landesjagdverband Hessen informiert die hessischen Jägerinnen und Jäger ständig über die Vereinsvorsitzenden zu Neuem im Lande Hessen. Wenn Sie unmittelbar, zeitnah und den Tatsachen entsprechend informiert werden wollen, melden Sie sich auf der Homepage (unter www.ljv-hessen.de/newsletter) als Bezieher unseres Newsletters an. Die Anmeldung ist kinderleicht. Sie müssen nur Ihre E-Mail-Adresse eingeben und auf „bestellen“ klicken, schon werden Sie direkt von ihrem Landesjagdverband Hessen informiert.
Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2019.
Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Präsident des Landesjagdverbandes