Vorwort Februar 2023

Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Liebe Jägerinnen und Jäger,

die Landtagswahl in Hessen findet am Sonntag, dem 08. Oktober 2023, statt. Der Landesjagdverband Hessen ist mit weiteren 25 Bündnispartnern bereits im Wahlkampf aktiv und veröffentlicht das gemeinsame Positionspapier mit dem “Aktionsbündnis Ländlicher Raum”, denn gemeinsam sind wir stark! Im “Aktionsbündnis Ländlicher Raum Hessen” hat sich ein breites Spektrum verschiedenster Organisationen zusammengefunden, welches die Interessen von rund 2,5 Millionen Menschen, die im ländlichen Raum leben und arbeiten, repräsentiert. Wir alle lieben unsere Heimat in den Dörfern und kleinen Städten in den ländlich geprägten Gebieten unseres Landes.

In dem veröffentlichten Positionspapier fordern die 26 Bündnispartner u. a. ein eigenständiges Ministerium für Landwirtschaft, Wald- und Forstwirtschaft, Jagd und ländlichen Raum. Schwerpunktmäßig erwarten die Mitglieder des Aktionsbündnisses:

  • Die Wertschätzung der Leistungen der ländlichen Räume für die Gesamtgesellschaft.
  • Den Ausbau und die Entwicklung von Wirtschaftskreisläufen und die Erhaltung der Wertschöpfung im ländlichen Raum.
  • Die Respektierung und den Schutz des Eigentums als Grundlage erfolgreichen unternehmerischen Wirtschaftens.
  • Den Erhalt einer zeitgemäßen, an den Bedürfnissen des ländlichen Raums orientieren, öffentlichen Daseinsvorsorge.
  • Den unverzüglichen Aufbau einer zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur.
  • Den Schutz der natürlichen Ressourcen und die Eindämmung des Flächenverbrauchs.
  • Rechtsnormen und Verwaltungsvorschriften mit weniger Bürokratie, die es denn Unternehmen ermöglichen, wettbewerbsfähig zu bleiben und eigenverantwortlich zu entscheiden.
  • Die Ermöglichung effektiver Jagd, durch eine dem bewährten Hessischen Jagdgesetz entsprechende, eigenverantwortliche Jagdausübung durch die hessischen Jägerinnen und Jäger zum Schutz von Natur, Kulturlandschaft, der Wildtiere sowie der forst und landwirtschaftlichen Nutzung im Rahmen der bewährten Reviersysteme. Im besonderen Maße gilt dies für die Schadensabwehr von Prädatoren, im Rahmen der Prävention bezüglich der Afrikanischen Schweinepest oder zur Wildschadensminimierung.
  • Die Honorierung der Leistungen des Waldes.
  • Die gezielte Unterstützung der Wertschätzung der Angelfischerei und Fischzucht.

Der Landesjagdverband Hessen wird zusätzlich mit eigenen Wahlprüfsteinen und detaillierten Forderungen an die Parteien herantreten, die sich im Oktober zur Wahl stellen und den Willen und die Chance haben, Regierungsverantwortung zu übernehmen. Liebe Jägerinnen und Jäger, treten auch Sie an die Wahlkreiskandidaten vor Ort heran und fordern Sie diese auf, zu den Jagdthemen Stellung zu beziehen sowie sich aktiv für die Belange der Jagd einzusetzen. Verwenden Sie dazu auch das über die Startseite des Landesjagdverbandes (ljv-hessen.de) abrufbare Positionspapier des „Aktionsbündnisses Ländlicher Raum“. Sie können dieses Papier auch bei der Geschäftsstelle des Landesjagdverband Hessen anfordern.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat am 18.01.2023 ein Pressestatement zu per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) in Wildschweinlebern wie folgt abgegeben: „Seit 1. Januar 2023 gilt europaweit ein Grenzwert für per- und polyflourierte Alkylsubstanzen (PFAS) in Lebensmitteln. Für Schlachtnebenprodukte liegt er bei 50 Mikrogramm pro Kilogramm. Das Inverkehrbringen von Innereien, die den Grenzwert überschreiten, ist untersagt. Einzelstudien weißen darauf hin, dass sich PFAS in Wildschweinleber anreichern. Die Datengrundlage ist allerdings bisher unzureichend und die Handlungsempfehlungen des Bundeumweltministeriums sind nicht aktualisiert. Wir empfehlen daher, rohe Wildschweinleber nicht in Verkehr zu bringen, solange keine weiteren Erkenntnisse vorliegen. Rohleber von Hirsch, Reh und sonstigen Arten ist weiterhin uneingeschränkt zu empfehlen. Der DJV ist in engem Austausch mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung, um Leitlinien für Jäger festzulegen.“

Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen im neuen Jahr alles Gute und vor allem viel Waidmannsheil.

Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Präsident des Landesjagdverbandes