Vorwort Juli 2017

Bild: Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Prof. Dr. Jürgen Ellenberger (Präsident LJV Hessen)

Liebe Jägerinnen und Jäger!

Am 23. und 24. Juni 2017 wird der Bundesjägertag in Warnemünde stattgefunden haben. Auf den beiden Workshops werden die Themen Wildtierinformationssystem der Länder Deutschlands (WILD) und die Fellverwertung behandelt, beides für die Jägerschaft zukunftsweisende Themen.

Auch die Wildbretvermarktung ist Thema auf dem Bundesjägertag. Hochsaison hat Wild aus der Region traditionell im Winter. Mit der Kampagne “Wild auf Wild”, die auf dem Bundesjägertag offiziell vorgestellt wurde, will der DJV zeigen, dass Fleisch von Wildschwein, Fasan oder Hase auch ideal für die Grillsaison geeignet ist. Dazu hat der Verband eine Broschüre mit Wild-Rezepten herausgebracht – vom Burger über Würstchen und Spareribs bis zu Pulled Pork. Auf der Internetseite wild-auf-wild.de gibt es weitere Rezepte für die moderne Küche rund ums Jahr, darunter zwei Dutzend in den Rubriken “Wilde Sommerküche” und “Grill-Spezial”. Über eine Postleitzahlensuche können Verbraucher zudem unter bundesweit 3.000 Anbietern Wild-Restaurants oder Anbieter in der Nähe finden.

Die Sozialwahl zu der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SLVFG) ist am 20.06.2017 in Berlin in öffentlicher Sitzung ausgezählt worden. Auf die Liste der Jagd entfielen 10.056 von 117.788 Stimmen. Das entspricht 8,5% der abgegebenen Stimmen. Mit diesem Ergebnis ist von der Liste als einziger Dr. Jordan, Präsidiumsmitglied des Deutschen Jagdverbandes, gewählt worden. Die Beteiligung der Jägerschaft hätte deutlich besser sein können. Gleichwohl ist es gut, dass die Jagd jetzt mit einer Person vertreten ist, die die Interessen der Jagdpächterinnen und Jagdpächter vertritt und gut zu Gehör bringen wird.

Der Landesjagdverband setzt seine in 2016 begonnenen landesweiten Fortbildungsschulungen zur Feldhasenzählung im Herbst 2017 fort. In Erweiterung der bisherigen Schulungen wird bei den diesjährigen Herbstschulungen auch das vorgesehene Stockentenmonitoring behandelt. Der Landesjagdverband hat in bewährter Weise drei Termine angesetzt: Am 16. August in Lich (Lokal Klosterwald), am 17. August in Melsungen (Deutsche Jagdbibliothek) und am 21. August in Friedberg-Ockstadt (Bürgerhaus Ockstadt). Die Veranstaltungen finden jeweils von 18.00 bis 20.00 Uhr statt. Die Vertreter des AKW Gießen haben ihre Teilnahme an allen drei Terminen zugesagt. Das Umweltministerium ist angefragt worden, eine Zusage wurde bisher nicht gemacht.

Am 8. Juni 2017 wurde in Wiesbaden-Erbenheim das Niederwild-Lebensraumkonzept der Hegegemeinschaft Wiesbaden-Ost der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben mir sprachen für die Stadt Wiesbaden Bürgermeister Großmann und für das Umweltministerium Dr. Kuprian. Für die Hegegemeinschaft sprachen die Herren Deußer und Heeser, das Konzept wurde vorgestellt vom Naturschutzreferenten des Landesjagverbandes Becker. Dieses Konzept basiert auf den Erfahrungen, die der Landesjagdverband Hessen mit seinen Rotwildlebensraumkonzepten bisher gemacht hat und überträgt die dort bewährte Methodik auf das Niederwild. Es ist einzigartig in Hessen und sollte noch mehr Nachahmer finden. Hervorzuheben ist die gute Zusammenarbeit aller Akteure des ländlichen Raumes, den es auch um die Landeshauptstadt Wiesbaden gibt. Besonders erwähnenswert ist auch die finanzielle und ideelle Unterstützung durch die Stadt Wiesbaden. Auch Mittel aus der Jagdabgabe wurden hier zweckentsprechend zur Förderung des Jagdwesens eingesetzt. Das Konzept muss nun gelebt und kontinuierlich weiterentwickelt werden, was nicht unerhebliche Anforderungen an alle Beteiligten stellt. Aber es lohnt sich, da es der Akzeptanz der Jagd sowie dem Artenschutz und der Niederwildhege dient.

Am 10. und 11. Juni 2017 fanden die Landes- und Bundesbläserwettbewerbe im Jagdhornblasen in Kranichstein statt. 47 Gruppen und etwa 800 Jagdhornbläsern nahmen teil. Die Qualität der Stücke und die hohe Leistungsdichte waren bemerkenswert. Ein Höhepunkt war das Abschlussblasen vor der Siegerehrung, bei dem alle Gruppen unter der Leitung des DJV-Bundesbläserobmanns Jürgen Keller gemeinsam jagdliche Signale erklingen ließen. Den Bundeswettbewerb im Jagdhornblasen richtet der DJV alle zwei Jahre aus. Der nächste Wettbewerb findet 2019 erneut im Jagdschloss Kranichstein statt.

Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen für die aufgehende Blattjagd guten Anblick und Waidmannsheil!

Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Präsident des Landesjagdverbandes