Vorwort Juni 2017

Bild: Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Prof. Dr. Jürgen Ellenberger (Präsident LJV Hessen)

Liebe Jägerinnen und Jäger!

Auf der Delegiertenversammlung des Landesjägertages in Lorsch am 13. Mai 2017 haben mich die Delegierten einstimmig für weitere vier Jahre zum Präsidenten des Landesjagdverbandes Hessen gewählt. Für diesen großen Vertrauensbeweis bedanke ich mich herzlich. Dieser Vertrauensbeweis ist mir Ansporn, mich auch in den kommenden vier Jahren für die Jägerinnen und Jäger in Hessen einzusetzen.

Ebenfalls einstimmig haben die Delegierten Christof Wehrum zum neuen Schatzmeister des Landesjagdverbandes Hessen gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Peter Werner an, der sich nicht mehr zur Wahl stellte. Christof Wehrum war Mitglied der Schatzmeisterkommission, die wertvolle Vorschläge zur Finanzausstattung und Organisation des Landesjagdverbandes gemacht hat.

Damit ist der Vorstand des Landesjagdverbandes nunmehr komplett neu gewählt. Auf den Bezirkstagungen waren Ende März bereits für den Bezirk Kassel Dr. Rudolf Leinweber als Vizepräsident sowie Wolfgang Grau und Astrid Schneider-Heil als Vorstandsmitglieder, für den Bezirk Wiesbaden Dr. Nikolaus Bretschneider-Herrmann als Vizepräsident sowie Ulrike Steuer und Thomas Schäfer als Vorstandsmitglieder und für den Bezirk Darmstadt Dieter Mackenrodt als Vizepräsidenten sowie Bernd Widmaier und Helmut Nickel als Vorstandsmitglieder gewählt worden. Die Amtsübergabe vom alten an den neuen Vorstand erfolgte nun auf dem Landesjägertag in Lorsch.

Die Delegierten votierten auch mit einer dreiviertel der Stimmen noch deutlich übersteigenden Mehrheit für die Erhöhung der Beiträge um 16,50 Euro für jedes Erstmitglied pro Jahr ab dem 1.1.2018. Die Beitragserhöhung war auf den drei Bezirkstagungen im Herbst 2016 und im März 2017 vorgestellt und eingehend erläutert worden. Die meisten Mitgliedsvereine des Landesjagdverbandes Hessen haben auf ihren Jahreshauptversammlungen diese Erhöhung schon beschlossen. Damit fallen ab dem 1.1.2018 insgesamt 51,50 Euro pro Erstmitglied für den DJV- und LJV-Beitrag an. Ab dem 1.1.2019 gehen davon statt wie bisher 12,00 Euro dann 17,00 Euro an den Deutschen Jagdverband nach Berlin. Das Vorziehen dieser DJV-Erhöhung von 5,00 Euro um ein Jahr ermöglicht es dem Landesjagdverband, eine dringend benötigte Rücklage aufzubauen. Die 11,50 Euro, die der Landesjagdverband künftig mehr erhält, ermöglichen es dem Landesjagdverband – so wie es die Schatzmeisterkommission empfohlen hat – sich aus der institutionellen Förderung durch die Jagdabgabe und damit der Bevormundung durch das Umweltministerium ab dem 1.1.2018 zu befreien. Es handelt sich um eine epochale Entscheidung der Delegierten, die diese anlässlich des 70jährigen Bestehens des Landesjagdverbandes Hessen gefällt haben. Ein unabhängiger, selbstbestimmter und selbstbewusster Interessenverband ist in Zeiten wie diesen wichtiger denn je. Auf allen Jahreshauptversammlungen unserer Mitgliedsvereine, auf denen ich persönlich war, ist das nahezu einstimmig von den Mitgliedern auch so gesehen worden. Von den meisten anderen Mitgliedsvereinen ist mir das gleiche berichtet worden. Die Verabschiedung aus der institutionellen Förderung bedeutet nicht, dass der Landesjagdverband auf die Gelder aus der Jagdabgabe verzichtet. Vielmehr werden auch zukünftig einzelne Projektförderungsanträge gestellt. Diese Möglichkeit steht auch den Mitgliedsvereinen zu, die davon vermehrt Gebrauch machen sollten. So haben beispielsweise einige Vereine Förderungen aus der Jagdabgabe für die Ertüchtigung ihrer Schießstände erhalten. Die Beitragserhöhung ermöglicht es uns auch unsere Öffentlichkeitsarbeit zu intensivieren. Das ist in dem Umfeld, in dem wir uns bewegen müssen auf Bundes- und Landesebene dringend geboten, um für die Jagd und die Jägerinnen und Jäger bei der nichtjagenden Bevölkerung zu werben.

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier war auf meine persönliche Einladung hin zum Landesjägertag nach Lorsch gekommen. Es war das erste Mal in der 70jährigen Geschichte des Landesjagdverbandes Hessen, dass der Ministerpräsident auf einem Landesjägertag zugegen war. Der Ministerpräsident hat den anwesenden Jägerinnen und Jägern versichert, dass er an ihrer Seite steht und seine Wertschätzung für das ehrenamtliche Engagement von uns Jägern ausgedrückt. Bei den die Jägerschaft drückenden Problemen mit dem Waschbären hat er Gesprächsbereitschaft signalisiert. Neben der Ausnahmegenehmigung, mit der die Schonzeit für Fuchs, Waschbär, Marderhund und Mink für den Jagdbezirk Tann-Heide bis zum 31.8.2017 aufgehoben worden ist, hat er eine solche für das Hamsterprojekt in der Wetterau angekündigt. Ebenfalls hat er verkündet, dass Schalldämpfer nun auch in Hessen von den Jägerinnen und Jägern erworben werden dürfen. Die ständigen Bemühungen des Landesjagdverbandes Hessen haben damit schrittweise Erfolg gehabt. Gehen wir beharrlich und zielstrebig diesen Weg weiter.

Der Jagdklub St. Hubertus Kreis Bergstraße als Ausrichter des diesjährigen Landesjägertages hatte ein sehr interessantes Programm von Freitag bis zum Sonntag gemeinsam mit der Stadt Lorsch zusammengestellt. Meinen herzlichen Dank habe ich stellvertretend für alle fleißigen Helfer dem Vorsitzenden Udo Pfeil ausgesprochen. Durch dieses abwechslungsreiche Programm konnte sich die Jägerschaft auch der nichtjagenden Bevölkerung in der region vorstellen und für die Sache der Jagd Werbung machen.

 

Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen weiterhin guten Anblick und Waidmannsheil!

Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Präsident des Landesjagdverbandes