Vorwort Juni 2018

Bild: Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Prof. Dr. Jürgen Ellenberger (Präsident LJV Hessen)

Liebe Jägerinnen und Jäger,

der Landesjägertag in Fulda war eine gelungene Veranstaltung. Herzlichen Dank an den JGV Rhön-Vogelsberg um seinen Vorsitzenden Dr. Rudolf Leinweber, Vizepräsident des Landesjagdverbandes Hessen.

Das Pressegespräch fand am Vormittag des 25. Mai 2018 zum Thema Grünbrücken im Stadtschloss Fulda statt. Anschließend besuchten wir mit den Journalisten und weiteren Interessierten die Grünbrücke über die Autobahn A 7 bei Michelsrombach. Die Resonanz war gut. Die spätere Berichterstattung fand überregional statt, unter anderem durch einen fundierten Bericht von dpa, der in zahlreichen Zeitungen abgedruckt wurde, und durch einen Filmbeitrag des Hessischen Rundfunks in der Hessenschau. Auch das HR-Radio war vertreten. Da das Thema Grünbrücken vom Landesjagdverband Hessen seit Jahrzehnten bearbeitet wird und auch eine zentrale Rolle bei den zur Zeit stattfindenden Untersuchungen zur Rotwildgenetik durch Professor Reiner von der Universität Gießen spielt, ist das durch uns geweckte öffentliche Interesse an diesem Thema als Erfolg zu verbuchen.

Am späten Nachmittag startete dann wieder im Stadtschloss Fulda die von uns veranstaltete, mehr als zweieinhalb Stunden dauernde politische Podiumsdiskussion. Die jagdpolitischen Sprecherinnen und Sprecher von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP sowie ein Vertreter der AfD diskutierten über jagdpoltische Fragen. Professionell moderiert wurde die Diskussionsrunde durch Heiko Hornung, Chefredakteur der Zeitschrift Wild und Hund. Er hakte immer wieder nach und forderte dadurch klare Bekenntnisse von den Diskutanten ein. Anschließend fand noch eine rege Befragung der Politiker durch Stimmen aus dem Publikum statt. Der Informationsgehalt der Diskussion war, ob der professionellen Begleitung durch Heiko Hornung, gewinnbringend für alle Jägerinnen und Jäger, die am 28. Oktober 2018 zur Wahl eines neuen Hessischen Landtages aufgerufen sind.

Anschließend fanden sich zahlreich Besucher in der Stadtkirche in Fulda zur Hubertusmesse ein. Diese wurde vom Parforcehorncorps Hoher Vogelsberg und von der Bläsergruppe des JGV Rhön-Vogelsberg musikalisch begleitet. Die sehr gut gefüllte Kirche erlebte eine beindruckende Messe mit Gänsehauterlebnis, vor allem bei den „Glocken von Dampierre“ und bei „Amazing Grace“.

Zur repräsentativen Hauptversammlung am 26. Mai 2018 war neben zahlreichen Ehrengästen auch Staatsministerin Hinz erschienen. Frau Hinz brachte als Neuigkeit mit, dass nunmehr auch an der A 45 bei Haiger eine Grünbrücke eingeplant werden soll. Diese Forderung hat der Landesjagdverband Hessen schon seit längerem gestellt und er ist dabei auch von Umweltverbänden aus Nordrhein-Westfalen unterstützt worden. Der Vorstand des Landesjagdverbandes hatte Frau Hinz dieses Anliegen bei ihrem Besuch in der Geschäftsstelle in Bad Nauheim geschildert und um Unterstützung gebeten, weil die Straßenverkehrsbehörden aus Hessen und Nordrhein-Westfalen mauerten. Das Gespräch hat Erfolg gehabt. An diesem Beispiel zeigt sich, wie wichtig es ist, auf allen verfügbaren Kanälen das Gespräch mit den örtlichen und überörtlichen politischen Entscheidungsträgern zu suchen und konsequent am Ball zu bleiben.

Nach ihrer Ansprache überreichte Frau Hinz den Staatsehrenpreis an Frank Heeser und Claus Deußer, stellvertretend für die HG Wiesbaden/Ost für das erstellte Lebensraumkonzept im Osten der Landeshauptstadt.

Die Hegemedaille Sonderstufe Gold des LJV Hessen erhielten Maximilian und Fabian Best für die hervorragende Bewirtschaftung und Lebensraumgestaltung des von ihnen betreuten Revieres.

Darüber hinaus wurde auch Vizepräsident a. D. und Ehrenmitglied des LJV, Hans Schindl, mit der goldenen Verdienstnadel geehrt.

Grußworte der Fuldaer Entscheidungsträger wurden von Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld und Landrat Woide gehalten, die ihr Wohlwollen gegenüber der Jagd und den Jägern vor Ort betonten. Aus dem Landtag kamen politische Grußworte auch mit Blick auf die Landtagswahl 2018 von Dr. Walter Arnold für die CDU-Fraktion, Ursula Hammann für die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Heinz Lotz für die SPD-Fraktion und Wiebke Knell für die FDP-Fraktion.

Einen Überblick über die aktuelle Lage auf Bundesebene gab uns der Vizepräsident des Deutschen Jagdverbandes Dr. Hermann Hallermann. Nach der Bekanntgabe der Gewinner unserer von Sponsoren bestückten Verlosung rundete die Landestrophäenschau die repräsentative Hauptversammlung ab.

Die Delegiertenversammlung am Nachmittag nahm den Geschäftsbericht, der im Hessenjäger Nr. 4 auf den Seiten 10 bis 20 veröffentlich ist, entgegen. Wegen bei Redaktionsschluss des Hessenjägers noch nicht vollständig vorhandener Zahlen konnten die Mitgliederzahlen nicht mitveröffentlicht werden, sie wurden per E-Mail mit der Stimmberechtigung an die Vereinsvorsitzenden versandt. Dem Landesjagdverband sind insgesamt 19.153 Mitglieder gemeldet worden. Zum letztjährigen Landesjägertag in Lorsch, auf dem wir die Beitragserhöhung mit einer fast vierfüntel Mehrheit beschlossen haben, waren uns 19.017 Mitglieder gemeldet worden. Das heißt, trotz der Beitragserhöhung haben wir nicht weniger, sondern mehr Mitglieder. Anschließend wurde der Jahresabschluss 2017 genehmigt, der Vorstand entlastet und der Haushalt 2019 beschlossen. An dieser Stelle ausdrücklich Dank an unseren neuen Schatzmeister Wehrum, der die Überleitung der Zahlen in die neue, einfachere Methodik, die uns nach der Verabschiedung aus der institutionellen Förderung nunmehr möglich ist, sachkundig und verständlich erläutert hat. Schließlich wurden vorab eingereichte und in der Versammlung gestellte Anträge eines Mitgliedsvereins nach Aussprache mit überdeutlicher Mehrheit abgelehnt.

Einstimmig wurde sodann die Aufnahme des Vereins Jagd und Natur Südhessen e.V. als neuen Mitgliedsverein des Landesjagdverbandes Hessen beschlossen, nachdem dessen Vorsitzender Dieter Göbel den Verein und seine Aktivitäten vorgestellt hatte. Dieser Verein wird auch sogleich den Landesjägertag 2019 ausrichten. Datum und Ort stehen noch nicht fest, werden aber nach Feststellung unverzüglich publiziert.

Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen weiterhin Anblick und Waidmannsheil!

Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Präsident des Landesjagdverbandes