Liebe Jägerinnen und Jäger,
am Samstag, den 13. April 2019, fand in Wetzlar eine gemeinsame Veranstaltung der Naturschutz Akademie Hessen, der hessischen Landjugend und des Landesjagdverbandes zum Thema Jungwildrettung statt. Jetzt, vor den beginnenden Frühmahden, ist es sehr wichtig, dass Jäger und Landwirte sich rechtzeitig absprechen, um das Ausmähen von Jungtieren und Gelegen zu verhindern. Das Hervorheben des gemeinsamen Vorgehens und des gemeinsamen Willens zum Handeln ist die wichtige Botschaft dieser Veranstaltung.
Auf dem Niederwildsymposium in Mainz am 11. April 2019 hat u.a. der Deutsche Jagdverband konkrete Maßnahmen gefordert, von denen Artenvielfalt langfristig profitiert. Dies sind unter anderem mehrjährige Brachen mit heimischen Wildkräutern und Gräsern, Blühstreifen in großen Mais- oder Rapsfeldern sowie Wildpflanzenanbau statt Mais zur Biogasproduktion. Eine der Hauptursachen des Rückgangs u.a. des Rebhuhns ist die drastische Veränderung der Kulturlandschaft. Besonders einschneidend war der Wegfall der EU-Stilllegungsverpflichtung 2007. In der Folge schrumpfte die Fläche wertvoller Brachen von 8.500 auf 3.100 Quadratkilometer. Durch den Biogas-Boom Anfang der 2000er Jahre bauten Landwirte immer mehr stark subventionierte nachwachsende Rohstoffe an. Heute wachsen auf etwa einem Viertel der Fläche Deutschlands nur noch Raps, Weizen und Mais. Da Felder zusammengelegt werden, schwinden zudem wertvolle Randstreifen mit Kräutern und Gräsern. Dem muss auch nach Ansicht des Landesjagdverbandes Hessen durch eine einfache und rechtssichere Förderpolitik für mehrjährige Brachflächen entgegen getreten werden.
Die Hasenzählungen 2018 haben bundesweit im Rahmen des Wildtier-Informationssystems der Länder Deutschlands (WILD) erfreuliche Ergebnisse erbracht. Von Frühjahr bis Herbst 2018 haben die Besätze bundesweit durchschnittlich um 18 Prozent zugenommen – der beste Wert seit 2007. In Hessen lag der Wert noch darüber, hier betrug der Zuwachs 22 Prozent. Im Frühjahr 2018 gab es bundesweit auf Feldern und Wiesen durchschnittlich 12 Feldhasen pro Quadratkilometer, in Hessen waren es rund 14 Feldhasen pro Quadratkilometer. Maßgeblich für den Feldhasen ist neben Witterung und Lebensraum vor allem die Zahl der Fressfeinde. Um diese im Rahmen des Artenschutzes regulieren zu können, sind insbesondere Fallen notwendig.
In diesem Zusammenhang erinnere ich nochmal an die Flächendeckende Erfassung des Wildtierinformationssystems der Länder Deutschlands (WILD). Es haben sich erfreulicherweise schon viele Jagdpächter daran beteiligt. Wer es noch nicht getran hat, möge den Erfassungsbogen bitte noch ausfüllen und an die Geschäftsstelle des Landesjagdverbandes senden.
Bereits an dieser Stelle darf ich auf zwei wichtige Termine im Juni 2019 hinweisen. Am 15. und 16. Juni 2019 findet in Kranichstein der Bundeswettbewerb im Jagdhornblasen statt. Am 28. bis 30. Juni 2019 findet die Landesmeisterschaft im jagdlichen Schießen in Hünfeld statt. Zu beiden Veranstaltungen bitten wir um zahlreiche Teilnahme.
Liebe Jägerinnen und Jäger kommen Sie zahlreich zum diesjährigen Landesjägertag nach Reinheim. Bereits am Freitag, dem 10. Mai 2019, findet um 19.00 Uhr der festliche Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Reinheim-Ueberau statt. Am Samstag, dem 11. Mai 2019, beginnt um 9.30 Uhr die Repräsentative Hauptversammlung im Kulturzentrum Hofgut Reinheim. Das hessische Umweltministerium wird durch Staatssekretärin Dr. Tappeser vertreten sein. Zeigen Sie durch Ihr zahlreiches Erscheinen, welchen Stellenwert die Jägerinnen und Jäger in unserer Gesellschaft haben. Anschließend findet wieder die Trophäenschau statt, zu der ich Sie bitte, gute Trophäen aus Ihren Revieren beizusteuern. Die traditionelle Trophäenschau und ihre wildbiologische Bedeutung ist wichtig, gerade vor dem Hintergrund der neuen, von den hessischen Jägerinnen und Jägern abgelehnten gnadenlosen Wald vor Wild Schalenwildrichtlinie des hessischen Umweltministeriums. Um 14.00 Uhr findet dann die Delegiertenversammlung des Landesjagdverbandes Hessen statt. Auch hierzu bitte ich Sie um zahlreiches Erscheinen.
Mit den besten Grüßen und Waidmannsheil zur aufgehenden Bockjagd
Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Präsident des Landesjagdverbandes