Vorwort November 2018

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Prof. Dr. Jürgen Ellenberger (Präsident LJV Hessen)

Liebe Jägerinnen und Jäger!

Die Landtagswahl vom 28. Oktober 2018 ist gelaufen. Die Ergebnisse entsprechen dem Trend aus der Wahl in Bayern zwei Wochen zuvor. Die Parteien, die in Berlin regieren, haben hohe Verluste erlitten, wohingegen die Grünen und die AfD hohe Gewinne eingefahren haben. Nach dem veröffentlichten amtlichen Endergebnis hat die CDU 27% der Stimmen erringen können, auf SPD und Bündnis 90/Die Grünen entfallen jeweils 19,8%, wobei die Grünen 94 Stimmen mehr bekommen haben als die SPD. Die AfD erzielte 13,1% und zieht erstmals in den Hessischen Landtag ein. Die FDP hat 7,5% der Stimmen errungen, auf die Linke entfallen 6,3% der Stimmen.

Da die CDU 40 der 55 Direktmandate errungen hat, was mehr ist als die 27% der Zweitstimmen entspricht, führt das zu Ausgleichsmandaten für die anderen Parteien. Deshalb hat der neuen Hessische Landtag statt 110 Sitze nunmehr 137 Sitze. Um eine Mehrheit zu bekommen, braucht man daher 69 Sitze.

Von den zu vergebenden Sitzen entfallen 40 auf die CDU, jeweils 29 auf die SPD und Bündnis 90/Die Grünen, 19 auf die AfD, 11 auf die FDP und 9 auf die Linke. Rechnerisch möglich ist danach die Fortsetzung der bisherigen Regierung aus CDU und Bündnis 90/Die Grünen, sie verfügt über genau 69 Mandate und könnte mit einer Stimme Mehrheit regieren. Dasselbe würde für ein Bündnis aus CDU und SPD gelten. Rechnerisch möglich ist auch eine sogenannte Ampel-Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP, sie würde ebenfalls über 69 Sitze verfügen und könnte mit einer Stimme Mehrheit regieren.

Liebe Jägerinnen und Jäger, wie wichtig es ist, die direkt gewählten Abgeordneten in den einzelnen Wahlkreisen für die Jagd einzunehmen, hatte ich bereits lange vor der Wahl immer wieder betont. Gerade bei einer Mehrheit von nur einer Stimme kommt es auf jeden Abgeordneten bei Abstimmungen im Landtag an. Deshalb ist es nun besonders wichtig und mit Hochdruck geboten, dass jede und jeder von Ihnen, liebe Jägerinnen und Jäger, die Abgeordnete und den Abgeordneten vor Ort, die das Direktmandat erzielt haben, anspricht, anschreibt oder per E-Mail, SMS oder sonst wie kontaktiert, um sie dazu aufzufordern, bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen die Interessen der Jagd und der Jägerschaft in Hessen zu beachten. Übersenden Sie dazu auch die Antworten der jeweiligen Partei, der der direkt gewählte Abgeordnete angehört. Die Antworten und die Wahlprogramme finden Sie hier. Der Landesjagdverband wird ebenso tätig werden. Zusätzlich wird das Aktionsbündnis ländlicher Raum aktiv werden, um die Interessen der Menschen des ländlichen Raumes in die Koalitionsverhandlungen einzubringen.

Besonders wichtig ist es, dass wir geschlossen auftreten und mit einer Stimme sprechen. Nur wenn wir alle gemeinsam an einem Strick in die gleiche Richtung ziehen, werden wir beachtet und ernst genommen.

Zum Schluss noch etwas sehr Ärgerliches und Unerfreuliches. Vor der auf den 25. Oktober 2018 terminierten regulären Vorstandssitzung des Vorstandes des Landesjagdverbandes Hessen erreichte uns am 24. Oktober 2018 um 21.28 Uhr die Rücktrittserklärung des Vorstandsmitglieds des Bezirks Darmstadt Helmut Nickel. Am 25. Oktober 2018 um 5.45 Uhr (Menschen, die Geschichtsunterricht hatten, zucken bei dieser Uhrzeit zusammen) erreichte uns die Rücktrittserklärung des Vorstandsmitglieds des Bezirks Wiesbaden Thomas Schäfer. Der Vorstand hat auf der Vorstandssitzung die Rücktritte bedauernd zur Kenntnis genommen. Die dazu einstimmig gefasste Erklärung des Vorstandes finden Sie im Inneren des Hessenjägers. Auf den bevorstehenden Bezirkstagungen werden die Bezirke Darmstadt und Wiesbaden die erforderlichen Schritte zur Ergänzungswahl jeweils eines Vorstandsmitglieds einleiten. Ich kann allen Jägerinnen und Jägern nur zurufen: Seid einig, einig, einig. Wer das nicht beherzigt, schwächt den Verband und die Interessen der Jagd und der Jägerschaft in Hessen. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Großwetterlage in Hessen ungewiss ist, brauchen wir eine gemeinsame starke Stimme und keine Kakophonie.

Zu den bevorstehenden Hubertusmessen haben wir eine Pressemittelung versandt und mit den Terminen von Hubertusmessen in Hessen verlinkt. Besuchen Sie diese stimmungsvollen Veranstaltungen, die jagdliches Brauchtum in bestem Sinne darstellen.

Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen für die Drückjagdsaison guten Anblick und Waidmannsheil!

 

 

Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Präsident des Landesjagdverbandes Hessen