Vorwort Oktober 2019

Bild: Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Prof. Dr. Jürgen Ellenberger (Präsident LJV Hessen)

Liebe Jägerinnen und Jäger,

der Landesjagdverband Hessen und die Oberste Jagdbehörde haben die hessischen Jägerinnen und Jäger an den Informationsabenden zum Niederwildmonitoring am Dienstag, 17.09.2019 im Umweltbildungszentrum „Schatzinsel Kühkopf“, am Mittwoch, 18.09.2019 im Landhaus Klosterwald und am 19.09.2019 in der Jagdbibliothek des Verlages Neumann-Neudamm informiert. Die Veranstaltungen waren insgesamt gut besucht. Bitte nehmen Sie zahlreich an den Verfahren des Wildtierinformationssystems der Länder Deutschlands (WILD) oder den hessischen Zählverfahren teil. Sollten Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich an die Geschäftsstelle des Landesjagdverbandes Hessen.

Durch den stetigen Einsatz des Landesjagdverbandes besteht nun in Hessen endlich wieder einheitlich Rechtssicherheit für die Jägerinnen und Jäger beim Einsatz von Schalldämpfern mit schalenwildtauglichen Langwaffen. Das hessische Innenministerium hat seine Waffenbehörden per Erlass angewiesen, im Vorgriff auf das neue Gesetz bis zum Inkrafttreten des 3. WaffRÄndG (voraussichtlich im Dezember 2019) Anträge auf jagdliche Nutzung eines Schalldämpfers zu genehmigen. Wegen eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts hatten einzelne Waffenbehörden in Hessen keine Erlaubnisse mehr erteilt. Das gehört jetzt der Vergangenheit an.

Am 4. September 2019 überreichten Vertreter des „Aktionsbündnisses Ländlicher Raum“, in dem auch der Landesjagdverband Hessen Mitglied ist, anlässlich des Parlamentarischen Abends im Hessischen Landtag, ein gemeinsam erarbeitetes Positionspapier an Ministerpräsident Volker Bouffier. Mit insgesamt 27 Partnern, deren Mitglieder, Angehörige und Familien vertritt das Aktionsbündnis ein breites Spektrum der hessischen Bevölkerung. Im ländlichen Raum leben auf rund 80 Prozent der Landesfläche rund 2,5 Millionen Menschen. Besonders erfreulich ist, dass “die Ermöglichung effektiver Jagd” in einem separaten Forderungspunkt hervorgehoben und von den Bündnispartnern unterstützt wird. So heißt es in dem Papier: “Durch eine dem Hessischen Jagdgesetz entsprechende, eigenverantwortliche Jagdausübung durch die hessischen Jägerinnen und Jäger zum Schutz von Natur, Kulturlandschaft, der Wildtiere sowie der forst- und landwirtschaftlichen Nutzung. Im besonderen Maße gilt dies für die Schadensabwehr von Prädatoren, im Rahmen der Prävention zur Afrikanischen Schweinepest oder zur Wildschadensminimierung.”

Der Landesjagdverband Hessen hat federführend durch Vizepräsident Dr. Bretschneider-Herrmann ein Positionspapier erarbeitet, um einseitigen Abschussforderungen wegen der Schäden des Dürresommers 2018 entgegen zu treten. Unter dem Titel „Das Negative ins Positive wenden – Wald und Wild ist möglich und eine Chance für die Biodiversität!“, werden kluge und ausdifferenzierte Maßnahmen angeregt. Das pauschale Postulat von flächendeckend überhöhten Wildbeständen ist weder zutreffend noch sachgemäß. Hoher Jagddruck wirkt im ökologischen Zusammenhang eher kontraproduktiv. Grundsätzlich muss es das Ziel gemeinsamer Anstrengungen von Naturschutz, Forstwirtschaft und Jagd sein, neben einer sachgemäßen „Hege mit der Büchse“ auch das Potential an Lebensraumkapazität für die einzelnen Arten unter Beachtung der landeskulturellen Ansprüche des Menschen möglichst optimal zu gestalten. Nur so können an wildbiologische und landeskulturelle Anforderungen angepasste Populationsstärken pflanzenfressender Arten nachhaltig gesichert werden. Das Positionspapier finden Sie hier.

Der Landesjagdverband Hessen hat eine Veranstaltung zum Thema Wolf am 24. August 2019 im Naturzentrum Wildpark Knüll abgehalten. Neben den Wolfsbeauftragten des Landesjagdverbandes Hessen Dr. Fröhlich und Sellemann war auch der Wolfsbeauftragte des Landesjagdverbandes Niedersachsen, Raoul Reding, anwesend, der im Rahmen eines Vortrages über das Wolfsmonitoring in Niedersachsen informierte. Von Seiten des Landesjagdverbandes Hessen wurde die Veranstaltung von Vizepräsident Dr. Bretschneider-Herrmann und Frau Dr. Stöveken betreut.

Ebenfalls am 24. August 2019 fand in Alsfeld-Eudorf der 12. Tag des Rotwildes in Hessen statt.  Zu hören waren zwei wissenschaftliche Vorträge zu den Themen „Isolation und Inzucht beim Rotwild“ von Prof. Dr. Dr. Gerald Reiner und zum „Nachhaltigen Rotwildmanagement“ von Prof. Dr. Dr. Herzog. Außerdem referierte der Landesbetrieb Hessen Forst zum aktuellen Thema „Hessens Wald im Klimastress – nur Katastrophe oder auch Chance?““. Vizepräsident Dr. Leinweber und Markus Stifter betreuten die Veranstaltung für den Landesjagdverband Hessen.

Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche ich Ihnen in der Brunftzeit Anblick und Waidmannsheil!

Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Präsident des Landesjagdverbandes