Letzte Chance auf Förderung: Landwirte zum Anbau von „Bunter Biomasse“ gesucht

„Bunte Biomasse – Ressource für Artenschutz und Landwirtschaft“ ist ein Kooperationsprojekt der Veolia Stiftung, der Deutschen Wildtierstiftung und des Deutschen Jagdverbandes. Das Projekt dient der Förderung von Wildpflanzenkulturen als Alternative zum Anbau von Mais. Ein letztes Mal suchen wir nun Landwirte in Hessen, die bereit sind, einen kleinen Teil ihrer Maisanbaufläche durch mehrjährige Wildpflanzenkulturen zu ersetzen, bevor das Projekt im kommenden Jahr ausläuft.

Der LJV Hessen sucht interessierte Landwirte, die einen Teil ihrer Maisanbaufläche für Blühpflanzenmischungen für die Bioenergiegewinnung zur Verfügung stellen möchten. Foto: Werner Kuhn

Bis zum Jahr 2025 sollen im Rahmen des Projektes bundesweit mindestens 500 Hektar Mais durch ertragreiche, mehrjährige Wildpflanzenkulturen ersetzt werden. Dafür erhalten die Landwirte einen Ausgleich für Deckungsbeitragsverluste in Höhe von 250 € pro Hektar und Jahr. Der Landesjagdverband Hessen unterstützt das Projekt als lokaler Kofinanzierer und übernimmt für die hessischen Projektteilnehmer die Hälfte des gezahlten Ausgleichs für den Deckungsbeitragsverlust. Das Projekt „Bunte Biomasse“ ist ein Vorzeigeprojekt der Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Jägern und Biogasanlagenbetreibern. Im November 2020 wurde es als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung des Projektes zur Förderung der Biodiversität in der Agrarlandschaft.

Wir freuen uns, dass wir als Landesjagdverband Hessen das Projekt bunte Biomasse unterstützen können und hoffen, das Thema „Wildpflanzenkulturen zur Bioenergiegewinnung“ damit auch in Hessen weiter voranzubringen. Unser Bundesland gehört zwar nicht zu den Hochburgen der Bioenergiegewinnung. Dennoch wird auch hier der Anbau von Blühpflanzen als Alternative zu Mais einen positiven Beitrag zur Erhöhung der Vielfalt an Kulturen und Strukturen in den Anbaugebieten leisten und sich entsprechend positiv auf die Biodiversität auswirken. Die Nutzung von Blühpflanzen zur Gewinnung von Bioenergie zeigt auch in sehr anschaubarer Weise, dass landwirtschaftliche Produktion und Natur und Artenschutz auch gemeinsam gedacht werden können und nicht immer in einem Konkurrenzverhältnis zueinanderstehen müssen. Zwar erreicht die Energieausbeute von Blühpflanzen gerade in landwirtschaftlichen Gunstgebieten nicht die Methanausbeute, die durch Mais erreicht werden kann, aber die ökosystemaren Leistungen dieser Flächen für den Natur- und Artenschutz, den Boden- und Grundwasserschutz und sogar das Landschaftsbild sind nicht zu unterschätzen. Sie sollten daher bei einer Bewertung stets in gleicher Weise berücksichtigt werden, wie der reine Methanertrag.

Letzte Chance bevor das Projekt im kommenden Jahr ausläuft:

Anbaulandwirte für bunte Biomasse in Hessen gesucht!

Wenn Sie als Landwirt Interesse daran haben, einen Teil Ihrer Maisanbaufläche durch mehrjährige Blühpflanzenmischungen für die Bioenergiegewinnung zu ersetzen und sich an dem Projekt bunte Biomasse zu beteiligen, dann melden Sie sich gerne in der Geschäftsstelle des Landesjagdverbandes Hessen (Tel.: 06032 93610, E-Mail: info@ljv-hessen.de). Beteiligte Landwirte erhalten einen Ausgleich für den Deckungsbeitragsverlust und werden kostenlos beim Anbau der Bestände und bei der Ernte des Aufwuchses beraten.