Zahlung verdoppelt: Weitere Projektflächen für „Bunte Biomasse“ in Hessen gesucht!

Projekt bis Ende 2024 verlängert und Deckungsbeitragsverlust auf 500 € pro Hektar und Jahr verdoppelt!

Der Anbau von mehrjährigen, ertragreichen Wildpflanzenmischungen anstelle von Mais ermöglicht eine Vielzahl an positiven Effekten für den Natur- und Artenschutz im Offenland. Foto Stöveken/LJV Hessen
Der Anbau von mehrjährigen, ertragreichen Wildpflanzenmischungen anstelle von Mais ermöglicht eine Vielzahl an positiven Effekten für den Natur- und Artenschutz im Offenland. Foto Stöveken/LJV Hessen

„Bunte Biomasse – Ressource für Artenschutz und Landwirtschaft“ ist ein Kooperationsprojekt der Veolia Stiftung, der Deutschen Wildtierstiftung und des Deutschen Jagdverbandes. Das Projekt dient der Förderung von Wildpflanzenkulturen als Alternative zum Anbau von Mais und ist ein Vorzeigeprojekt der Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Jägern und Biogasanlagenbetreibern. Im November 2020 wurde es als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung des Projektes zur Förderung der Biodiversität in der Agrarlandschaft.

Auch wenn das ursprüngliche Ziel von 500 ha Maßnahmenfläche längst erreicht worden ist, geht das Projekt in die Verlängerung und sucht bis Ende 2024 weitere Projektflächen zur Etablierung von mehrjährigen Blühpflanzen-Mischungen zur Biomasseproduktion. Mit einer Verdoppelung des Deckungsbeitragsverlustes wird zudem auf die Preissteigerung im Saatgutmarkt sowie auf die gestiegenen Honorierungssätze für mehrjährige Blühflächen in den öffentlichen Förderprogrammen reagiert. Je ha und Jahr erhalten die neuen Vertragspartner nun einen Ausgleich von 500 €. Als Kofinanzierer beteiligt sich der LJV Hessen auch an diesem Projekt und übernimmt einen Teil des gezahlten Ausgleichs für die hessischen Projektflächen.

Um das Thema „Wildpflanzenkulturen zur Bioenergiegewinnung“ in Hessen weiter voranzubringen, suchen wir interessierte Landwirtinnen und Landwirte, die einen Teil Ihrer Maisanbaufläche durch mehrjährige Blühpflanzenmischungen für die Bioenergiegewinnung ersetzen und sich an dem Projekt „bunte Biomasse“ beteiligen möchten. Unser Bundesland gehört zwar nicht zu den Hochburgen der Bioenergiegewinnung, dennoch wird auch hier der Anbau von Blühpflanzen als Alternative zu Mais einen positiven Beitrag zur Erhöhung der Vielfalt an Kulturen und Strukturen in den Anbaugebieten leisten und sich entsprechend positiv auf die Biodiversität auswirken. Die Nutzung von Blühpflanzen zur Gewinnung von Bioenergie zeigt auch in sehr anschaubarer Weise, dass landwirtschaftliche Produktion und Natur und Artenschutz auch gemeinsam gedacht werden können und nicht immer in einem Konkurrenzverhältnis zueinanderstehen müssen.  Zwar erreicht die Energieausbeute von Blühpflanzen gerade in landwirtschaftlichen Gunstgebieten nicht die Methanausbeute, die durch Mais erreicht werden kann, aber die ökosystemaren Leistungen dieser Flächen für den Natur- und Artenschutz, den Boden- und Grundwasserschutz und sogar das Landschaftsbild sind nicht zu unterschätzen. Sie sollten daher bei einer Bewertung stets in gleicher Weise berücksichtigt werden, wie der reine Methanertrag.

Anbaulandwirte für „bunte Biomasse“ in Hessen gesucht!

Wenn Sie als Landwirt Interesse daran haben, einen Teil Ihrer Maisanbaufläche durch mehrjährige Blühpflanzenmischungen für die Bioenergiegewinnung zu ersetzen und sich an dem Projekt bunte Biomasse zu beteiligen, dann melden Sie sich gerne in der Geschäftsstelle des Landesjagdverbandes Hessen (Tel.: 06032 93610, E-Mail: info@ljv-hessen.de). Beteiligte Landwirte erhalten einen Ausgleich für den Deckungsbeitragsverlust in Höhe von 500 € pro ha und Jahr und werden kostenlos beim Anbau der Bestände und bei der Ernte des Aufwuchses beraten.

Nähere Informationen zum Projekt „Bunte Biomasse“ erhalten Sie auch auf der Webseite: www.BunteBiomasse.de

Einen Bericht über eine Exkursion des LJV Hessen zu zwei hessischen Projektflächen können Sie hier einsehen.