Vorwort Februar 2021

Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Liebe Jägerinnen und Jäger,

im Großraum Frankfurt ist es wieder zu Angriffen auf Reviereinrichtungen der örtlichen Jagdpächter gekommen. Der Landesjagdverband rät allen Jägerinnen und Jägern:

  1. Nehmen Sie Kontakt zu Ihrer Jagdgenossenschaft und den örtlichen Landwirten auf und bitten darum, auffällige Personen oder Fahrzeuge, die sich am späten Abend, in der Nacht oder am frühen Morgen im Revier aufhalten, sofort unter der Notrufnummer 110 bei der Polizei zu melden. Auch andere Ihnen bekannte Freizeitsuchende oder zum Beispiel Inhaber von Gartengrundstücken sollten Sie darum bitten, auffällige Beobachtungen direkt bei der Polizei zu melden. Im Idealfall sollten Fahrzeuge und Kennzeichen notiert oder fotografiert werden. Auch eine möglichst genaue Personenbeschreibung (Anzahl der Personen, handelte es sich um Männer oder Frauen, ungefähre Größe, Haarfarbe, Kleidung, usw.) kann der Polizei bei der Täteridentifizierung helfen.
  2. Untersuchen Sie Ansitzeinrichtungen, Leitern, Holme und Ständer vor jedem Ansitz auf mögliche Beschädigungen (z. B. angesägte Leitersprossen), um der Absturzgefahr vorzubeugen.
  3. Wenn Sie auffällige Personen beobachten, rufen Sie direkt unter der Notrufnummer 110 oder über die zuständige örtliche Dienststelle die Polizei. Warten Sie immer bis die Beamten eintreffen und vermeiden Sie eine direkte Konfrontation mit möglicherweise gewaltbereiten Tätern.
  4. Die Mitteilung von Rettungspunkten oder anderen markanten Punkten im Revier z. B. Strommasten, Wasserbassins, Wegekreuzungen oder auch mögliche Zufahrtswege können der Polizei das Auffinden der entsprechenden Stelle im Revier erleichtern. Gibt es in Ihrem Revier geschlossene Schranken, sollten Sie mit den zuständigen Stellen (Gemeindevertreter, Forstamt, Waldbesitzer) abstimmen, dass die Polizei einen Schlüssel dafür erhält und im Notfall auch ins Revier fahren kann.
  5. Installieren Sie auf Ihrem Smartphone kostenfrei die offizielle Warn-App “hessenWARN” des Landes Hessen. Über diese App können Sie einen Notruf an die 110 oder 112 absetzen und dabei Ihre Standortdaten (Geo-Koordinaten) direkt an die Leitstelle übermitteln. So kann die Polizei z. B. verdächtige Personen im Revier schneller lokalisieren. Die App bietet noch weitere nützliche Funktionen, z. B. auch einen “Wildwarner”, der bei Autofahrten vor Wildunfallschwerpunkten warnt. Weiterhin können Sie in der App auswählen, ob Sie polizeiliche Informationen, Informationen zu vermissten Personen, Betrugsdelikten, Wetterwarnungen, Produktrückrufen, Schulmeldungen, usw. erhalten möchten.

Wenn im eigenen Revier Hochsitze beschädigt wurden, rät der Landesjagverband:

  1. Rufen Sie die Polizei und erstatten unbedingt sofort Strafanzeige beim zuständigen Polizeirevier oder auch über die Online-Wache. Nur so kann es gelingen, mögliche Tatzusammenhänge herzustellen.
  2. Warten Sie unbedingt bis die Polizei eintrifft, bevor Sie sich der zerstörten Ansitzeinrichtung nähern und ggf. wichtige Spuren unbrauchbar gemacht werden.
  3. Informieren Sie auch den Landesjagdverband, falls in Ihrem Revier Ansitzeinrichtungen beschädigt oder zerstört wurden.

An dieser Stelle erinnere ich nochmal alle Revierpächterinnen und Revierpächter daran, sich an der “Flächendeckenden Erfassung” (FE) im Rahmen des Wildtierinformationssystems der Länder Deutschlands (kurz WILD), zu beteiligen. Diese regelmäßig stattfindenden Erfassungen sind ein elementarer Grundpfeiler des WILD-Monitoringprogramms, das nicht nur wertvolle wildbiologische Erkenntnisse zum Vorkommen und zur Verbreitung von Wildtieren, Wildkrankheiten und Neozoen liefert, sondern auch eine wichtige Säule der Öffentlichkeitsarbeit darstellt. Der Landesjagdverband konnte Frankonia Hessen als starken Partner für das Wildtiermonitoring gewinnen. Frankonia wird uns bei der FE-2021 unterstützen und unter den Einsendern der FE-Bögen attraktive Preise verlosen. Näheres erfahren Sie auf der Startseite des Landesjagdverbandes „www.ljv-hessen.de“ oder von der Geschäftsstelle in Bad Nauheim.

Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen Gesundheit und Waidmannsheil!

Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger

Präsident des Landesjagdverbandes