Liebe Jägerinnen und Jäger,
im Februar haben wieder drei Informationsveranstaltungen des Landesjagdverbandes Hessen für die Hegegemeinschaften stattgefunden. Die Veranstaltungen waren gut besucht und führten zu einem regen Austausch.
Auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin haben der neue hessische Landwirtschaftsminister Ingmar Jung (CDU) und Staatssekretär Michael Ruhl (ebenfalls CDU) den Stand des Deutschen Jagdverbandes besucht. Dort trafen sie auch LJV-Geschäftsführer Alexander Michel zu einem ersten Gedankenaustausch nach dem Regierungsantritt. Weitere Treffen müssen nun folgen, um die positiven Aussagen des Koalitionsvertrages mit Leben zu füllen.
Der neue hessische Innenminister, Professor Dr. Roman Poseck, hat bereits einen Gesprächstermin mit dem Landesjagdverband Hessen vereinbart.
Wildunfälle und damit das Tierleid zu reduzieren, ist dem Landesjagdverband Hessen (LJV) ein wichtiges Anliegen. Neben öffentlichkeitswirksamen Kampagnen wie dem Aktionstag „Wildunfall vermeiden – Tierleid verhindern“ im Jahr 2019 in Gießen und der Plakatkampagne „Wildunfall verhindern“ möchte der LJV nun gemeinsam mit der Deutschen Bahn (DB Fernverkehr) dazu beitragen, Wildunfälle entlang der ICE-Strecke Frankfurt-Köln zu reduzieren. Ein Unfallschwerpunkt liegt in Höhe der Gemeinde Niedernhausen. Dort hat nun ein erster Ortstermin stattgefunden.
Mit bis zu 300 Stundenkilometern ist der ICE auf der Überlandstrecke in Höhe von Niedernhausen unterwegs. Die Wildtiere können die Gefahr und vor allem die Geschwindigkeit des herannahenden Zuges nicht einschätzen, so kommt es immer wieder zu Zusammenstößen. Der Hochgeschwindigkeitszug, der eine Länge von rund 300 Metern aufweist, benötigt mehrere Kilometer, um zum völligen Stillstand zu kommen. Ein Abbremsen wie mit einem PKW ist daher so gut wie unmöglich. Die Wildunfälle ereignen sich bei diesen hohen Geschwindigkeiten in Sekundenbruchteilen, besonders in der Dunkelheit ist oft nur ein dumpfer Schlag zu hören. Bei jedem unbekannten Ereignis stoppt der ICE und die Streckenkontrolle überprüft die Bahngleise und den Zug auf mögliche Beschädigungen. An dem entsprechenden Streckenabschnitt ist häufig Schwarz- und Rehwild, seltener auch Rotwild, in Kollisionen mit dem ICE verwickelt.
Gemeinsam mit den Jagdpächtern Andreas Roy und Günther Seher hatte sich LJV-Pressesprecher Markus Stifter am 7. Februar 2024 mit einem Vertreter der DB Fernverkehr – zuständig für die ICE-Strecken – in Niedernhausen verabredet. An dem entsprechenden Streckenabschnitt wurden statistisch die meisten Wildunfälle registriert. Zwischen Streckenmarkierungen, die in einem Abstand von 200 Metern angebracht sind, konnten die wildunfallträchtigsten Stellen genau identifiziert und in Augenschein genommen werden. Teilweise waren dort ausgeprägte Wechsel des Schwarzwildes zu sehen, an einigen Stellen hatten die Schwarzkittel den Zaun hochgedrückt.
Im Sommer 2023 hat die DB Fernverkehr an dem betreffenden Streckenabschnitt bereits optisch-akustische Wildwarner angebracht. Registrieren diese ein Geräusch, wie den herannahenden ICE, senden die Geräte ein Funksignal an weiter entfernte Wildwarner. Beim Rehwild scheinen die Wildwarner eine abschreckende Wirkung zu entfalten.
Die anwesenden Jagdausübungsberechtigten informieren nun weitere Revierpächter und beraten in Abstimmung mit dem LJV und der DB Fernverkehr über weitere Maßnahmen, die zur Reduzierung von Wildunfällen beitragen können. Zunächst setzen die Jäger auf Vergrämungsmaßnahmen. Mit zusätzlichen Ansitzeinrichtungen könne dem Schwarzwild signalisiert werden „hier ist es gefährlich!“ betonen Andreas Roy und Günther Seher. Der LJV wird sich weiterhin mit der Deutschen Bahn eng abstimmen, um heimische Wildtiere vor unnötigem Leid zu bewahren und natürlich den Verkehr insgesamt sicherer zu gestalten. Zu diesem Treffen hat der LJV auch ein Video auf TikTok hochgeladen, dort können Sie es abrufen.
Vom 8. bis 10. März 2024 findet die Jagdmesse in Alsfeld statt. Der Landesjagdverband hat dort wieder seinen Stand, an dem Sie sich über aktuelle Fragen rund um die Jagd in Hessen informieren können. Am 9. März 2024 finden in der Hessenhalle in Alsfeld auch die Tagungen aller drei Bezirke des Landesjagdverbandes Hessen statt.
Liebe Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute.
Ihr Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Präsident des Landesjagdverbandes