Mit zwei einprägsamen Plakatmotiven informieren das Hessische Verkehrsministerium und der Landesjagdverband Hessen zur Wildunfallgefahr im Herbst.

Wildunfall-Schwerpunkte in Hessen sollen durch Aufklärung entschärft werden

Plötzlich und unvermittelt steht ein Reh auf der Fahrbahn oder ein großes Wildschwein springt aus dem Dickicht direkt vor das eigene Fahrzeug: Eine Situation, die Pendlern auf dem Land oft mit Schrecken in Erinnerung bleibt.

Schon bei Tempo 60 liegt das Aufprallgewicht bei einer Kollision mit einem Rothirsch bei rund 5,0 t. Quelle: DJV

Umstellung auf Winterzeit: Wildunfallgefahr steigt

In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober 2024 werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Nach der Umstellung auf die Winterzeit wird es morgens eine Stunde früher hell und abends früher dunkler. Damit fällt die Dämmerungszeit, in der sich die Wildtiere auf Nahrungssuche begeben, wieder in die Hauptverkehrszeit.

Das HMLU lässt entlang der B 45 zwischen Groß-Umstadt und dem Neckar einen festen Zaun als "Fernriegel" im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest errichten. Quelle: HMLU

„Bau eines festen Zauns ist eine wichtige Maßnahme zur ASP-Seuchenbekämpfung“

Nachdem in der vergangenen Woche ein erster mobiler Bauzaun entlang eines Teilbereiches der A 60 errichtet worden ist, arbeitet das Land Hessen an einem weiteren 50 km langen Festzaun an der B 45 zwischen Groß-Umstadt und dem Neckar. Der Zaun reicht über die hessische Landesgrenze bis nach Baden-Württemberg, und soll die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in südöstliche Richtung zu verhindern.

Ein Jährlingsbock treibt eine Ricke. Foto: Markus Stifter

Achtung Autofahrer: Liebestolle Rehe unterwegs – Paarungszeit erhöht Wildunfallgefahr

Nach der alten Jägerweisheit „Den Bock verwirrt der Sonne Glut“ ist das Rehwild an heißen Tagen während der Brunft (Paarungszeit), die von Mitte Juli bis etwa Mitte August andauert, besonders aktiv. Autofahrer sollten daher auch tagsüber mit überraschenden Wildwechseln rechnen. Es gilt die Geschwindigkeit zu reduzieren und einen ausreichenden Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu halten.

Bei dem diesjährigen Pressegespräch anlässlich des Landesjägertages informierte der LJV die Medienvertreter zum Thema Bau und Pflege von Grünbrücken (von links: David Nüchter von HessenForst, Dr. Rudolf Leinweber, Vizepräsident des LJV, Prof. Dr. Jürgen Ellenberger, Präsident des LJV sowie LJV-Pressesprecher Markus Stifter, Foto: privat)

Grünbrücken bauen und pflegen

Autobahnen und Bundesstraßen zerschneiden vielerorts in Hessen die Lebensräume unserer heimischen Wildtiere. Hohe Schutzzäune und Mittelleitplanken machen einen Wechsel und somit auch den genetischen Austausch innerhalb der Tierpopulationen unmöglich. Deshalb fordert der Landesjagdverband Hessen schon seit vielen Jahren den Bau weiterer Grünbrücken, um die Lebensräume wieder zu vernetzen und Wechselbewegungen der Tiere zu ermöglichen.

Der Hessische Landtag in Wiesbaden. Foto: Markus Stifter

Hessischer Landtag debattiert zum Gesetzentwurf „Aufnahme des Wolfes in das Hessische Jagdgesetz“

Der Hessische Landtag debattierte am Mittwoch, 15. Mai 2024, in Erster Lesung mit Aussprache über den Gesetzentwurf für die Aufnahme des Wolfes in das Hessische Jagdgesetz. Der Gesetzentwurf wurde von der Fraktion der CDU und der Fraktion der SPD eingebracht und stand auf der Tagesordnung der 9. Plenarsitzung.

Rehkitze ducken sich instinktiv bei Gefahr tief ins Gras. Dies kann den Tieren zum Verhängnis werden. Foto (nachgestellt): Markus Stifter/LJV Hessen

Sommerliche Temperaturen und Regen: Mähsaison beginnt früher – Kitzrettungsteams einsatzbereit

Hohe Temperaturen und aktuelle Niederschläge sorgen für ein schnelles Wachstum der Wiesengräser. Landwirte werden voraussichtlich schon Anfang Mai mit dem Mähen beginnen. Die ersten Rehkitze sind bereits gesetzt und müssen vor der Mahd gesichert werden.

Alle Jägerinnen und Jäger sowie Bürger sind aufgerufen sich an mit Meldungen am Tierfund-Kataster zu beteiligen. (Quelle: MRoss/DJV)

Achtung: Wildunfallgefahr steigt nach Zeitumstellung rapide

Nach der Umstellung auf die Sommerzeit in der Nacht auf den Ostersonntag verschiebt sich die Morgendämmerung in die Hauptverkehrszeit. Besonders risikoreich für Mensch und Tier sind die Morgenstunden zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr. Aber auch am Abend zwischen 21.00 Uhr und 23.00 Uhr besteht ein erhöhtes Wildunfallrisiko.

Der mittlere Zuwachs bei den Feldhasen in den hessischen WILD-Referenzgebieten lag im Jahr 2023 bei erfreulichen 26 Prozent. Foto: Rolfes/DJV

Zu Ostern sind die Hasen los – 26 Prozent Zuwachs bei den Feldhasen in WILD-Referenzgebieten

Seit mittlerweile über dreißig Jahren sind in vielen hessischen Revieren um diese Jahreszeit die Jäger auf der Pirsch – allerdings nicht mit der Flinte, sondern mit großen Suchscheinwerfern, Fernglas, Papier und Bleistift. In den Abendstunden, rund zwei Stunden nach Beginn der Dunkelheit, werden auf Hessens Feldflächen Hasen gezählt.