Der Präsident des LJV Hessen, Prof. Dr. Jürgen Ellenberger, betonte wie wichtig die schnellstmögliche Aufhebung der Rotwildbezirke für den Fortbestand des Rotwildes ist.

Videos und Bildergalerie zum “Tag des Rotwildes” in Bad Orb

Der Landesjagdverband Hessen und der Bayerische Jagdverband, verbunden durch die großen Rotwildgebiete Spessart und Rhön, schlagen Alarm: Die Gefährdung des “Königs der Wälder” hat in einigen Regionen Hessens stark zugenommen. Auf dem “Tag des Rotwildes” am 15. Juli 2023 in Bad Orb referierten renommierte Experten aus Wissenschaft, Forst und Jagdpraxis und zeigten Lösungswege auf, um die fortschreitende genetische Verarmung aufzuhalten. Fotos: Markus Stifter

Junge Rothirsche müssen zwischen den gesetzlich festgelegten Rotwildgebieten wieder wandern dürfen.
Foto: Piotr Krzeslak/Adobe Stock

Pressemeldung: Rothirsche müssen wieder wandern dürfen!

Der Biodiversitätsgedanke ist derzeit in aller Munde. Doch ausgerechnet für unser größtes heimisches Säugetier, das Rotwild, scheint dieser nicht zu gelten. Durch Gesetze und Verordnungen ist der Lebensraum des Rotwilds in Hessen auf 20 Rotwildbezirke beschränkt. Verlässt ein Hirsch den ausgewiesenen Bezirk, fordern die Verordnungen den konsequenten Abschuss solcher Tiere.

Verkürzter Unterkiefer einer Rotwildkalbs. Quelle: Screenshot Film "Hessens Wälder ohne Hirsche"

Hirsche wegen Inzucht in Gefahr – Filmvorstellung „Hessens Wälder ohne Hirsche“

Hirsche gelten für viele Menschen als die „Könige der Wälder“. Dass dieser Mythos nichts mit den realen Lebensbedingungen dieser Tiere zu tun hat, zeigt ein Film des Wiesbadener Filmautors Markus Stifter. Naturschutzorganisationen und der Arbeitskreis Wildbiologie der Uni Gießen zeichnen darin eine für die Tierart düstere Prognose: Ganze Populationen könnten bereits in 10 Jahren nicht mehr überlebensfähig sein.

Darstellung der einzelnen Rotwildgebiete in Hessen. Quelle: Becker/LJV

Rotwild-Genetik: Untersuchungen des Arbeitskreises Wildbiologie bestätigen die erhobenen Daten des LJV

Das Rotwild ist die größte heimische Wildart und lebt im Rudel in großen Waldgebieten. Diese Rotwildgebiete sind häufig durch Bundesstraßen oder Autobahnen voneinander getrennt, ein genetischer Austausch ist somit unmöglich. Die Folge: Eine immer kleiner werdende genetische Basis und hohe Inzuchtgrade gefährden die Vielfalt des größten einheimischen Säugetieres und bringen einen Verlust von Gesundheit und Fitness mit sich.