Der ICE erreicht auf der Strecke Frankfurt-Köln Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h. Wildtiere unterschätzen oft die Gefahr der Schnnellzüge. Die DB Fernverkehr AG und der Landesjagdverband Hessen setzen sich für eine Reduzierung der Wildunfallzahlen ein. Foto: Markus Stifter

Weniger Wildunfälle auf der ICE-Strecke: Jägerschaft und Bahn setzen auf Wildwarner und Vergrämung

Der Streckenabschnitt der ICE-Strecke Frankfurt–Köln zwischen Medenbach und Niederselters (Bahn-Kilometer 116,0 bis 145,4) zählt bundesweit zu den Hotspots für Wildunfälle auf Bahntrassen. Jährlich kommt es dort zu knapp 30 Kollisionen – überwiegend mit Rehwild (80 %), seltener mit Wildschweinen (20 %).

Das erste Motiv signalisiert: Achtung, hier in der Nähe gibt es einen Wildunfall-Hotspot.

Wildunfall-Hotspots in Hessen sollen durch Aufklärung entschärft werden

Von Kassel bis Lampertheim: Gemeinsam mit der Polizei Hessen wurden 26 Wildunfall-Hotspots im ganzen Land identifiziert. Eine erhöhte Gefahr von Wildunfällen besteht jedoch auch an zahlreichen anderen Örtlichkeiten. Rund 44 Wildunfälle pro Tag – knapp 16.000 im Jahr – ereignen sich auf Hessens Landstraßen.

Das Risiko für einen Wildunfall steigt nach der Zeitumstellung.
In der Zeit von 6.00 Uhr bis 9.00 Uhr ist die Unfallgefahr im Herbst besonders hoch. Foto: Thorsten Mohr

Pressemitteilung: Risiko von Wildunfällen steigt nach der Zeitumstellung

Am kommenden Wochenende werden die Uhren auf Winterzeit umgestellt. Nach der Zeitumstellung wird es morgens früher hell und abends eine Stunde früher dunkler. Damit fällt die Dämmerungszeit, in der sich die heimischen Wildtiere auf Nahrungssuche begeben, wieder in die Hauptverkehrszeit. Deshalb ist auf den Straßen besondere Vorsicht geboten.

Statistisch passiert alle 2,5 Minuten auf Deutschlands Straßen ein Wildunfall. Foto: Thorsten Mohr, Polizei Mittelhessen

Achtung: Wildunfallgefahr steigt nach Zeitumstellung rapide an

Eine aktuelle Auswertung des Tierfundkatasters zeigt: Die Hälfte aller Wildunfälle ereignet sich mit Rehen. Besonders risikoreich für Mensch und Tier sind die Morgen- und Abendstunden in den Monaten April und Mai. Der Landesjagdverband Hessen e. V. gibt Tipps, wie Autofahrer das Wildunfallrisiko reduzieren können und was zu tun ist, falls es doch zu einem Zusammenstoß mit einem Wildtier kommen sollte. Ein Ratgeberfilm sowie eine Broschüre für das Handschuhfach stehen kostenlos zum Download zur Verfügung. Die kostenfreie App „hessenWARN“ des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport warnt zudem tageszeitabhängig vor Wildunfallschwerpunkten.