Mit etwas Rücksicht kann so jeder einfach dazu beitragen, Wildtiere nicht unnötig in Angst und Schrecken zu versetzen. Mit etwas Glück gelingt es dann sogar, Rehe, wie hier im Feld beobachten zu können. Foto: Rolfes/DJV.

Pssst… Wildtiere im Winter bitte nicht stören!

Auch wenn die Tageshelligkeit langsam wieder zunimmt und sich viele schon auf den Frühling freuen: Unsere heimischen Wildtiere befinden sich im Spätwinter noch im „Energiesparmodus“. Die Feist- bzw. Fettreserven, die sich die Tiere bereits im Spätsommer und Herbst angefressen haben, gehen langsam zur Neige – frisches Grün ist aber erst im April in Sicht. Daher ruft der Landesjagdverband Hessen dazu auf, Rücksicht auf Wildtiere zu nehmen und die folgenden Tipps bei Spaziergängen oder Ausflügen in die Natur zu beherzigen.

Das Risiko für einen Wildunfall steigt nach der Zeitumstellung.
In der Zeit von 6.00 Uhr bis 9.00 Uhr ist die Unfallgefahr im Herbst besonders hoch. Foto: Thorsten Mohr

Pressemitteilung: Risiko von Wildunfällen steigt nach der Zeitumstellung

Am kommenden Wochenende werden die Uhren auf Winterzeit umgestellt. Nach der Zeitumstellung wird es morgens früher hell und abends eine Stunde früher dunkler. Damit fällt die Dämmerungszeit, in der sich die heimischen Wildtiere auf Nahrungssuche begeben, wieder in die Hauptverkehrszeit. Deshalb ist auf den Straßen besondere Vorsicht geboten.

Weiterentwickeltes Wildunfallzeichen 2.0: Längere Bauform (50 cm), reflektierende Folie aus dem LkW- und Feuerwehrbereich und ein Richtungspfeil auf der Stirnseite sorgen dafür, dass nach einem Unfall verletzte Wildtiere nun noch schneller aufgefunden werden können. Foto: Markus Stifter

Tierleid verkürzen: Weiterentwickeltes Wildunfallzeichen (WUZ) 2.0 vorgestellt

Bereits im Jahr 2019 stellten das Hessische Ministerium des Innern und für Sport, das Polizeipräsidium Südhessen und der Landesjagdverband Hessen e. V. das Projekt „Wildunfallzeichen“ (WUZ) in Südhessen vor. Die heute ca. 50 cm langen Holzstäbe sind mit reflektierender Folie umwickelt und werden von der Polizei nach einem Wildunfall in den Fahrbahnrand gesteckt. So können Hundeführer die Unfallstelle schon aus der Ferne erkennen und somit die Zeit, bis das verletzte Wildtier aufgefunden wird, stark verkürzen.

Dieses Rotwildkalb mit starken Missbildungen an den Läufen und Schalen wurde am 5. Juni 2023 am "Hohen Keller" im Rotwildgebiet Kellerwald-Edersee entdeckt und konnte erlöst werden. Foto: privat

Traurige Gewissheit: Krankes Rotwildkalb ohne (Huf)-schalen litt an Inzuchtfolgen

Die Gefährdung des „Königs der Wälder“ hat in einzelnen Populationen in Nord- und Mittelhessen stark zugenommen.

Patrick Fülling, Erster Vorsitzender des Kreisjägervereins Groß-Gerau (links), und Jürgen Berger, 2. Vorsitzender, bei der Kitzrettung im Revier Wolfskehlen. Foto: Markus Stifter

Erste Rehkitze der Saison im Landkreis Groß-Gerau vor dem Mähen gerettet – Jäger und Landwirte kooperieren für den Tierschutz in Hessen

Am Dienstagfrüh gegen 7.20 Uhr wurden in der Nähe von Wolfskehlen im Landkreis Groß-Gerau die ersten vier Rehkitze der Saison vor dem Mähen gerettet. Die erst wenige Tage alten Jungtiere wurden von den Jägern des Kreisjägervereins Groß-Gerau mit einer Wärmebilddrohne aufgespürt und konnten so vor dem sicheren Mähtod bewahrt werden.

Die Jungjägerausbildung in den hessischen Jagdvereinen erfolgt fundiert und praxisnah. Foto: Dr. Nadine Stöveken/LJV

Naturnähe und Wissen um Zusammenhänge der Tier- und Pflanzenwelt: Jungjägerausbildung in den hessischen Jagdvereinen

Der Wunsch, die Natur intensiver erleben und die natürlichen Zusammenhänge der Tier- und Pflanzenwelt besser verstehen zu können, ist oft die wichtigste Motivation Jägerin oder Jäger werden zu wollen. In der schnelllebigen Zeit von heute gewinnt das „Ursprüngliche“ für viele Menschen wieder mehr an Bedeutung.

Foto: Markus Stifter

Zu Ostern sind die Hasen los – 22 Prozent Zuwachs bei den Feldhasen in WILD-Referenzgebieten

Seit mittlerweile über dreißig Jahren sind in vielen hessischen Revieren derzeit die Jäger auf der Pirsch – allerdings nicht mit der Flinte, sondern mit großen Suchscheinwerfern, Fernglas, Papier und Bleistift. In den Abendstunden, rund zwei Stunden nach Beginn der Dunkelheit, werden auf Hessens Feldflächen Hasen gezählt. Bei dem derzeit noch niedrigen Bewuchs können die Hasen auf bis zu 170 Metern sicher erkannt und gezählt werden.

Symbolbild Quelle: Rolfes/DJV

Pressemeldung: Hessische Naturschutzverbände machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt!

Der NABU hatte unter der Überschrift „Keine Jagd auf Rote-Liste-Arten – Naturschutzverbände begrüßen die ganzjährige Schonzeit für Rebhuhn und Feldhase“ eine Pressemitteliung verbreitet (siehe hier). Der Landesjagdverband Hessen e. V. hat darauf prompt mit einem Kommentar reagiert und eine entsprechend fachlich fundierte Richtigstellung über unseren Medienverteiler versendet:

Ein Jährlingsbock treibt eine Ricke. Foto: Markus Stifter

Achtung Autofahrer: Liebestolle Rehe unterwegs

Nach der alten Jägerweisheit „Den Bock verwirrt der Sonne Glut“ ist das Rehwild an heißen Tagen während der Brunft (Paarungszeit), die von Mitte Juli bis etwa Mitte August andauert, besonders aktiv. Autofahrer sollten daher auch tagsüber mit überraschenden Wildwechseln rechnen. Es gilt die Geschwindigkeit zu reduzieren und einen ausreichenden Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu halten.

Junge Rothirsche müssen zwischen den gesetzlich festgelegten Rotwildgebieten wieder wandern dürfen.
Foto: Piotr Krzeslak/Adobe Stock

Pressemeldung: Rothirsche müssen wieder wandern dürfen!

Der Biodiversitätsgedanke ist derzeit in aller Munde. Doch ausgerechnet für unser größtes heimisches Säugetier, das Rotwild, scheint dieser nicht zu gelten. Durch Gesetze und Verordnungen ist der Lebensraum des Rotwilds in Hessen auf 20 Rotwildbezirke beschränkt. Verlässt ein Hirsch den ausgewiesenen Bezirk, fordern die Verordnungen den konsequenten Abschuss solcher Tiere.